Immobilien

Gehen Sie strukturiert vor, wenn Sie umbauen oder sanieren

Früher oder später werden bei jeder Liegenschaft kostspielige Arbeiten fällig. Wer geschickt vorgeht, kann den Wert nicht nur erhalten, sondern deutlich steigern.

Stefan Bestler
Hypothekarexperte

Wer umbaut oder saniert, sollte sich an der Strategie professioneller Immobilienbesitzer orientieren. Diese Profis haben ein klares Ziel: Sie wollen den Wert der Liegenschaften langfristig erhöhen. Darum gehen sie sehr systematisch vor.

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Viele private Wohneigentümer gehen eher planlos vor. Das ist schlecht für die Steuerbelastung und den Wert der Immobilie. Wer eine Entwertung verhindern oder den Wert steigern möchte, sollte bei diesen Punkten ansetzen:

Prüfen Sie, was sich lohnt

Den grössten Einfluss auf den Wert hat die Lage. Wichtig sind auch Grundriss, Wohnfläche und Ausbaustandard. So zeigen Beispiele aus der Praxis, dass hochwertige neue Böden und ein zusätzlicher Garagenplatz den Wert deutlich steigern können.

Auch eine hochwertige Gartengestaltung kann den Wert erhöhen – oft fallen die Kosten allerdings höher aus als die Wertsteigerung.

Tipp: Viele Umbau- und Sanierungsprojekte enthalten Arbeiten, die den Wert nicht steigern. Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihre Erwartungen erfüllt werden, lassen Sie eine Fachperson beurteilen, was sich lohnt. Besonders wichtig ist eine Schätzung, wenn Sie vor einem Verkauf wertvermehrende Investitionen planen.

Teilen Sie Arbeiten in Pakete auf

In der Steuererklärung darf man werterhaltende Arbeiten als Unterhaltskosten abziehen. Darum führen viele Wohneigentümer jedes Jahr kleinere Arbeiten durch. Das führt dazu, dass viele Liegenschaften für potenzielle Käufer wie Flickenteppiche aussehen. Sie stellen zwar fest, dass offenbar Geld investiert wurde – aber auch, dass es teuer wird, daraus ein ansprechendes Ganzes zu machen, das ihrem Geschmack entspricht.

Merkblatt

Eigenheim clever renovieren

Wie Sie mit geschickten Investitionen den Wert Ihrer Liegenschaft deutlich steigern können, verrät dieses Merkblatt.

Tipp: Teilen Sie die Arbeiten in sinnvolle Pakete auf. Erneuern Sie etwa Fassade, Heizung und Fenster oder Böden, Küche und Badezimmer gleichzeitig. Prüfen Sie, wie Sie Abzüge auf mehrere Steuerjahre staffeln können. Der Bund und viele Kantone anerkennen auch erstmalige Investitionen als Unterhalt, wenn sie den Energieverbrauch senken oder sonst nachhaltig wirken.

Diese Kosten darf man während maximal drei Jahren geltend machen, sofern sie im Jahr, in dem sie entstanden sind, steuerlich nicht vollständig berücksichtigt werden konnten. 

Klären Sie die Finanzierung

Wer böse Überraschungen vermeiden will, sollte vorher auch die Finanzierung sorgfältig abklären. Prüfen Sie darum, welche Kosten Ihre Bank zu finanzieren bereit ist. Häufig sind es nur 50 bis 70 Prozent. Lassen Sie berechnen, ob die zusätzliche Hypothek finanziell tragbar ist.

Und planen Sie Reserven von etwa 10 Prozent ein. Das erspart Ihnen ein nachträgliches Gesuch um Erhöhung der Kreditlimite, falls der Umbau teurer wird als ursprünglich geplant.

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