Hypotheken
Eigenheim finanzieren: Banken bremsen Käufer und Verkäufer aus
Banken sind restriktiver geworden bei der Vergabe von Hypotheken. Das erschwert die Finanzierung für Käufer und bringt auch Verkäufer in eine schwierige Lage.
Adrian Wenger
Funktion Immobilienexperte
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20. August 2025
Im Juni hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins auf null Prozent gesenkt. Geldmarkt-Hypotheken (Saron) sind so deutlich günstiger geworden, und auch die Kosten für Festhypotheken bleiben tief.
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Dieses Zinsumfeld wäre optimal, um ein Eigenheim zu kaufen. Doch viele Interessenten bekommen keine Chance dazu: Ihre Bank macht keine Finanzierungszusage, obwohl sie sich eine Hypothek zu den aktuellen Zinsen problemlos leisten könnten. So kommen sie gar nicht erst in Verhandlungen.
Ohne Finanzierung keine Käufer
Das bekommt auch zu spüren, wer heute sein Eigenheim verkaufen will – oder muss. Dazu gehören viele Ehepaare, die um die Pensionierung herum von ihrem Haus in eine Wohnung umziehen möchten. Ohne zahlungsfähige Käufer verzögert sich der Verkauf ihres Hauses – und das zieht oft erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich.
Warum haben es viele Hypothekarnehmer schwer, eine Finanzierung zu finden?
Übersättigt
Die Banken haben in den letzten Jahren sehr viele Hypotheken vergeben oder übernommen. Darum sind sie nicht auf neue Hypothekarkunden angewiesen.
Selektiver
Seit einiger Zeit müssen Banken strengere Regeln einhalten. Je nach Höhe der Belehnung einer Immobilie müssen sie mehr oder weniger Eigenmittel hinterlegen. Darum schauen sie noch genauer hin, wem sie Geld ausleihen.
Restriktiver
Die SNB hat die Regeln für die Mindestreserven verschärft. Seither müssen Banken mehr Reserven halten. Auch darum vergeben sie weniger Hypotheken.
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Banken rechnen streng nach Schema
Tipp: Für Kaufinteressenten mit knappem Budget ist die Situation problematisch. Wer nicht als erstklassiges Risiko gilt, muss höhere Zinsen bezahlen oder bekommt sogar eine Absage. Und Verkäufer bleiben auf ihren Häusern sitzen, wenn keine Finanzierung zustande kommt. Das können beide Seiten tun:
Für Käufer
Klären Sie gut ab, was Sie sich leisten können, und ob variable Lohnbestandteile, Erträge aus anderen Liegenschaften oder Einkommen des Ehe- oder Lebenspartners in die Berechnung der Bank einfliessen. Prüfen Sie auch, ob Sie Ihre Eigenmittel aufstocken können, etwa mit einem Erbvorbezug. Schränken Sie Ihre Suche auf Objekte ein, die zu Ihren Finanzen passen. Fragen Sie eine Fachperson, wenn Sie unsicher sind.
Für Verkäufer
Wer auf eigene Faust verkauft, muss alles optimal vorbereiten: Zeitplan, Suche nach einem Ersatzobjekt, realistischer Verkaufspreis, Verkaufsdossier und Ausschreibung (Details im Merkblatt). Es kann sich lohnen, mit erfahrenen Maklern zusammenzuarbeiten, die einen guten Ruf haben. Profis sind näher am Markt, können gezielt zahlungsfähige Käufer ansprechen und den besten Preis herausholen.
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