Pensionskasse
Drohende Steuererhöhung: Lohnen sich PK-Einkäufe noch immer?
Wer freiwillig in die Pensionskasse oder Säule 3a einzahlt, hat später mehr Geld und spart Steuern. Prüfen Sie, ob das auch noch stimmt, falls der Bund die Auszahlungssteuern erhöht. Und überlegen Sie, welches Vorsorgegefäss besser zu Ihrer Situation passt.
Peter Meier
Funktion Pensionierungsexperte
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20. November 2025
Der Staat hat gezielt steuerliche Anreize geschaffen, um Erwerbstätige zu motivieren, mehr für die Zeit nach ihrer Pensionierung zu sparen. Anreize bieten insbesondere die Säule 3a und freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse.
Einkauf in die Pensionskasse: Das sollten Sie beachten
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Viele Erwerbstätige fragen sich jetzt, ob solche Einkäufe noch sinnvoll sind. Denn geht es nach dem Bundesrat, fallen künftig höhere Steuern an, wenn man sein PK-Guthaben nicht als Rente bezieht, sondern das Kapital auszahlen lässt.
Die geplante Steuererhöhung wird weitherum kritisiert, weil der Staat die ''Spielregeln während des Spiels'' ändere. Das beschädige das bewährte System, das in der zweiten Säule auf Eigenverantwortung basiert. Ob der Bund die Steuern auf Kapitalbezüge tatsächlich erhöhen wird oder ob dagegen dann allenfalls das Referendum ergriffen wird, ist noch offen.
Die Leistungen im Alter verbessern
Sparerinnen und Sparer befürchten, dass zusätzliche Steuern die Vorteile von PK-Einkäufen zunichte machen. Tatsächlich kann sich der steuerliche Vorteil reduzieren oder sogar halbieren. Es lohnt sich aber zu prüfen, ob sich freiwillige Einzahlungen trotz Steuererhöhung rechnen.
Dazu ein Beispiel: Ein Ehepaar mit einem steuerbaren Einkommen von 150'000 Franken zahlt drei Mal 50'000 Franken in die PK ein und baut damit rund 157'650 Franken zusätzliches Kapital auf (Tabelle). Auch wenn der Bund die Steuern auf Kapitalbezügen erhöht, spart dieses Paar je nach Höhe seines Guthabens 10'695 bis 27'905 Franken Steuern.
Tipp: Mit einem PK-Einkauf kann man die Leistungen im Alter verbessern, fehlende Beitragsjahre nachholen und Lücken schliessen. Ob und wie stark sich das lohnt, hängt von der Pensionskasse und vom Zeitpunkt des Einkaufs ab. Je höher das steuerbare Einkommen ist und je schneller man das Geld wieder bezieht, desto attraktiver ist ein PK-Einkauf in der Regel. Achtung: Wenn Sie Ihr Guthaben oder einen Teil davon bei der Pensionierung auszahlen lassen möchten, muss der letzte Einkauf mindestens drei Jahre vorher erfolgen.
Wie viel man in die Pensionskasse einkaufen kann, steht meist im persönlichen Pensionskassenausweis. Viele Pensionskassen schicken ihren Versicherten jeweils eine Einkaufsofferte mit Einzahlungsschein zu. Den Beitrag sollte man bis spätestens Mitte Dezember an die Pensionskasse überweisen, damit er dem laufenden Steuerjahr angerechnet wird.
Pensionskasse oder Säule 3a?
Viele sind allerdings unsicher, in welchen Vorsorgetopf sie einzahlen sollen – in die PK oder die Säule 3a? Es gilt der Grundsatz: Wer kann, sollte in beide Gefässe einzahlen. Ansonsten sollte man zuerst die Säule3a ausschöpfen und erst dann in die PK einkaufen. Denn bei der dritten Säule kann man mehr selbst bestimmen – etwa, wie das Geld angelegt wird oder wer es nach dem Tod erhalten soll. Zudem sind die Auszahlungssteuern in der dritten Säule häufig tiefer, da bei optimalem Bezug tiefere Auszahlungsbeträge zu einer tieferen Besteuerung führen.
Aktuell beträgt der Maximalbetrag in der Säule 3a für Erwerbstätige 7258 Franken, wenn sie in einer PK versichert sind. Selbstständigerwerbende dürfen bis zu 20 Prozent ihres Einkommens einzahlen, maximal aber 36'288 Franken.
Es bleibt nur noch wenig Zeit, um sich zu entscheiden und die richtigen Schritte einzuleiten. Die Einzahlung für die dritte Säule muss bis zum 31. Dezember bei der Vorsorgestiftung eingehen, damit man den Betrag in der nächsten Steuererklärung vom Einkommen abziehen kann. Man sollte seine Bank also bis spätestens Mitte Dezember mit der Überweisung beauftragen.
Richtige 3a-Lösung wählen
Auf dem 3a-Konto gibt es meist nur einen kleinen Zins. Nach Abzug der Inflation bleibt so praktisch nichts mehr übrig – oder das Guthaben verliert sogar an Wert. Abhilfe schafft eine 3a-Lösung mit Wertschriften. Zwar nehmen Sparerinnen und Sparer so Kursschwankungen in Kauf. Langfristig erzielen sie dafür meist eine höhere Rendite als mit einem 3a-Konto. Dabei haben sich vor allem 3a-Lösungen mit sogenannten passiven Indexanlagen wie ETF bewährt. Sie sind deutlich kostengünstiger als viele Wertschriftenlösungen mit aktiven Fonds. Das lohnt sich, denn hohe Kosten fressen die Rendite weg.
Tipp: Gar nicht geeignet sind Säule 3a-Lösungen, die eine Lebensversicherung mit einem 3a-Sparteil vermischen. Sie sind teuer und intransparent. Deshalb sollten Sie Sparen und Versichern konsequent trennen.
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