Pensionierung

Was ist besser: In die Säule 3a oder in die Pensionskasse einzahlen?

Beide Massnahmen eignen sich gut, um mehr Geld fürs Alter anzusparen und die Steuerbelastung zu senken. Es gibt aber einige Unterschiede, die man beachten sollte.

Porträt Nicole Baumgartner
Nicole Baumgartner
Finanzexpertin
Publiziert am
28. September 2023

Die Renten sinken seit Jahren. Darum ist es heute noch wichtiger als früher, sich selbst um seine Altersvorsorge zu kümmern. Vor allem freiwillige Einzahlungen in die Säule 3a und die Pensionskasse lohnen sich. So baut man zusätzliches Vermögen auf, das man dann nach der Pensionierung nutzen kann. Und mit Einzahlungen spart man teils sehr viel Steuern. Wer kann, sollte in beide Vorsorgegefässe freiwillig einzahlen. Sonst gilt der Grundsatz: zuerst die Möglichkeiten der Säule 3a ausschöpfen, danach auch einen Einkauf in die Pensionskasse prüfen. Diese Punkte sollten Sie beachten:

Einzahlungen in die Säule 3a

Wer erwerbstätig ist, darf in die dritte Säule einzahlen. Es lohnt sich, möglichst früh damit zu beginnen und kein Jahr auszulassen. Verpasste Einzahlungen kann man nämlich (noch) nicht nachholen. 2023 können Angestellte bis zu 7056 Franken einzahlen, Selbstständige ohne Pensionskasse 20 Prozent ihres Nettoeinkommens (maximal 35’280 Franken).

Auf dem 3a-Konto gibt es einen Zins. Der ist aber weiterhin tiefer als die Inflation. Das heisst: Das Geld auf dem 3a-Konto verliert laufend an Wert. Abhilfe schaffen kann eine 3a-Lösung mit Wertschriften. Der Wert des Guthabens kann dann zwar schwanken. Wertschriften rentieren langfristig aber meistens besser als 3a-Zinskonten.

Merkblatt

Tipps zur Säule 3a

Das Merkblatt informiert, wo und wann sich Einzahlungen am meisten lohnen, und wie man am besten vorgeht.

Tipp: Mit einer 3a-Lösung mit Wertschriften können Sie Ihr Geld flexibler anlegen als in der Pensionskasse. Ein Aktienanteil von über 90 Prozent lohnt sich doppelt, weil der Anlagehorizont sehr lang ist und weil die Erträge nicht wie in der Pensionskasse umverteilt werden. Achten Sie aber darauf, dass Ihnen Ihre Bank keine unnötig teuren aktiven Fonds verkauft. Deutlich kostengünstiger fahren Sie mit einer 3a-Wertschriftenlösung, bei der Ihr Geld in ETF investiert wird.

Einkäufe in die Pensionskasse

Und wann soll man in die Pensionskasse einkaufen? PK-Einkäufe lohnen sich umso mehr, je höher das Einkommen ist und je weniger Zeit bis zum Bezug bleibt. Das ist oft ab 50 der Fall. Die höchste Rendite erzielt man in der Regel mit einem Einkauf in den Jahren vor der Pensionierung (Tabelle).

Einkäufe verbessern die Leistungen im Alter oder schliessen Lücken, die über die Jahre entstanden sind, etwa wegen Lohnerhöhungen oder fehlenden Beitragsjahren. Und wie auch Einzahlungen in die Säule 3a kann man sie in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen und so Steuern sparen. Einmal einbezahlt, fallen auf dem Kapital keine Ertrags- und Vermögenssteuern an. Beim Bezug des Kapitals wird zwar eine Auszahlungssteuer fällig, der Steuersatz ist aber tiefer als beim Einkommen.

Was man vor einem Einkauf aber unbedingt überprüfen sollte: Was geschieht im Todesfall mit dem Guthaben in der Pensionskasse? Bei der Ehe und der eingetragenen Partnerschaft bekommt der hinterbliebene Partner respektive die Partnerin Leistungen ausbezahlt. 

Merkblatt

Einkauf in die Pensionskasse: Das sollten Sie beachten

Erfahren Sie in diesem Merkblatt, was Sie wissen sollten, bevor Sie sich für einen PK-Einkauf entscheiden.

Dafür müssen aber gewisse Bedingungen erfüllt sein: Der überlebende Partner respektive die Partnerin ist mindestens 45 Jahre alt und das Paar war seit mindestens fünf Jahren verheiratet oder in eingetragener Partnerschaft lebend. Oder wenn man für den Unterhalt für ein Kind aufkommen muss.

Bei Konkubinatspaaren sieht die Situation ganz anders aus: Im Todesfall kann die Pensionskasse Leistungen auszahlen – muss sie aber nicht. Viele Pensionskassen verlangen etwa, dass man sie frühzeitig über die Partnerschaft informiert.

Tipp: Klären Sie bei Ihrer Pensionskasse ab, was im Todesfall mit der Einzahlung und mit dem Pensionskassenguthaben geschieht. Es gibt auch Pensionskassen, bei denen Einkäufe nicht zu einer höheren Rente für die Hinterbliebenen führen.

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