Pensionierung

Pensionierung: Das sind die grössten Sorgen der Schweizer

Finanziell scheint alles in Ordnung zu sein. Trotzdem bekommen sehr viele Schweizerinnen und Schweizer kalte Füsse, wenn die Pensionierung näher rückt.

Karl Flubacher
Anlage-Experte
Publiziert am
31. Januar 2024

Viele Berufstätige sind zuversichtlich, dass sie ihr Leben nach der Pensionierung problemlos finanzieren können. Aber wenn die Pensionierung näher kommt, machen sie sich immer mehr Sorgen. Das zeigen Tausende von Gesprächen mit Einzelpersonen und Paaren, die sich im VZ beraten lassen.

Merkblatt

Checkliste für die Planung Ihrer Pensionierung

Das Merkblatt beschreibt die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Planung Ihrer Pensionierung berücksichtigen sollten.

Wie viel Geld habe ich und wie lange reicht es? Viele Sorgen sind unbegründet – wenn man rechtzeitig etwas unternimmt. Denn klar ist: Was man sich später im Leben wird leisten können, entscheidet sich schon viele Jahre vor der Pensionierung. Das sind die grössten Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer:

Die Renten sind zu tief

Viele befürchten, dass zu wenig Geld hereinkommt. Tatsächlich decken die Renten aus AHV und Pensionskasse oft nur noch knapp die Hälfte des letzten Lohns. Wer seinen Lebensstandard halten will, braucht aber 70 bis 80 Prozent.

Tipp: Verschaffen Sie sich spätestens mit 50 oder 55 einen Überblick über Ihre Ausgaben und Einnahmen. Nur so können Sie schmerzliche Einbussen rechtzeitig kompensieren. Machen Sie ein Budget und einen soliden Finanzplan, der zeigt, wie viel Geld fehlt. Wenn Sie eine Einkommenslücke von 2000 Franken pro Monat haben, brauchen Sie bei Ihrer Pensionierung bei einer Rendite von 2 Prozent rund 470’000 Franken, um diese Lücke 25 Jahre lang zu schliessen (Tabelle).

 

Die Ersparnisse reichen nicht

Andere haben Angst, dass ihre Ersparnisse zu knapp sind. Es stimmt: Die wenigsten haben so viel Vermögen aufgebaut, dass sie ihre Einkommenslücke allein mit den Erträgen daraus ausgleichen können. Darum müssen sie ihre Ersparnisse nach und nach aufbrauchen. Diesen Verzehr muss man sorgfältig planen, damit bis ans Lebensende genug Geld zur Verfügung steht.

Tipp: Bauen Sie früh Vermögen auf – am besten mit einem kostengünstigen ETF-Sparplan und der Säule 3a. Teilen Sie Ihr Vermögen in einen Verbrauchsteil und einen Wachstumsteil auf. Für den ersten Teil reservieren Sie den Betrag, den Sie in den ersten zehn Jahren brauchen. Dieses Geld wird kurzfristig in sehr sichere Anlagen investiert und schrittweise aufgebraucht. Der Wachstumsteil sichert Ihr Einkommen für die folgenden zehn Jahren und wird auch in Aktien angelegt.

Die Steuern sind zu hoch

Grosse Sorgen bereiten auch die Steuern. Pensionierte zahlen zum Teil sehr hohe Einkommenssteuern. Wenn die Abzüge für Berufsauslagen und Beiträge an die Säule 3a wegfallen, macht sich das in der Steuerrechnung bemerkbar. Darum sollte man früh wissen, wie man seine Steuern nachhaltig senken kann.

Tipp: Die Einkommenssteuern können Sie deutlich senken, wenn Sie freiwillig in die Pensionskasse einzahlen und mehrere 3a-Gefässe eröffnen. Bei der Pensionierung sollten Sie diese Gelder über mehrere Jahre verteilt beziehen. So eine Staffelung kann die Auszahlungssteuern sehr oft um mehrere Tausend Franken senken. Dieses Geld bleibt Ihnen zusätzlich zum Leben. Wichtig: Ihre Steuerbelastung nach der Pensionierung hängt stark davon ab, wie Sie Ihr Pensionskassen-Guthaben beziehen: Als Rente, als Kapital oder als Mix aus beidem? 
 

Das Eigenheim ist nicht tragbar

Viele befürchten, sie könnten sich ihr Eigenheim nicht mehr leisten, weil die Zinsen gestiegen sind und die Renten laufend schrumpfen. Eine Hypothek gilt nur dann als tragbar, wenn die Zinsen und Nebenkosten weniger als ein Drittel des Einkommens ausmachen. Banken rechnen mit einem Zins, der deutlich höher ist als der aktuelle. Darum denken viele Eigenheimbesitzer darüber nach, ihre Hypothek abzuzahlen.

Tipp: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die Hypothek mit Vorsorgegeldern amortisieren wollen. Dann ist das Geld im Eigenheim gebunden. Sind Renovationen nötig oder sollten Sie pflegebedürftig werden, droht ein finanzieller Engpass. Nach 65 kann man die Hypothek nicht einfach aufstocken, und Banken bewilligen in der Regel keine Zweithypothek mehr. Bevor Sie also amortisieren, sollten Sie eine ausreichende Reserve zurücklegen.

Der Partner ist nicht geschützt

Das Eigenheim verkaufen, um den Erbanspruch der Kinder auszahlen zu können: Viele Paare wollen nicht, dass es dazu kommt. Für sie ist es besser, wenn ihre Kinder erst dann erben, wenn auch der zweite Elternteil stirbt.

Tipp: Treffen Sie Vorkehrungen, damit Ihr Partner im Todesfall nicht in finanzielle Schwierigkeiten gerät.

Sie möchten sich gut auf Ihre Pensionierung vorbereiten? Bestellen Sie das kostenlose Merkblatt «Checkliste für die Planung der Pensionierung». Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe