Schauen Sie nicht zu, wie Ihr Vermögen schrumpft
Die Zinsen sinken immer mehr. Sparer und Anleger müssen jetzt handeln, damit ihnen ihr Vermögen nicht Stück für Stück wegschmilzt.

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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkt den Leitzins weiter. Ab Freitag liegt er neu bei 0 Prozent. Es wird immer wahrscheinlicher, dass die SNB den Zins in Zukunft in den negativen Bereich drücken wird. Ein Null- oder sogar Negativzins hat gravierende Auswirkungen für alle, die Geld für später auf die Seite legen oder eines Tages eine Rente beziehen. Deshalb sollte man sich jetzt schützen:
Bankgebühren tief halten
Die Banken hüten sich, bei Sparkonten den Zins unter Null zu drücken. Zu gross wäre der Aufschrei bei ihren Kunden. Sie haben aber einen Weg gefunden, die immer tieferen Zinsen indirekt an die Kunden weiterzugeben: Sie erhöhen einfach die Gebühren.
Betroffen sind insbesondere Anlegerinnen und Anleger: Sie zahlen für die Aufbewahrung und Bewirtschaftung ihrer Wertschriften oft mehrere tausend Franken im Jahr. Dazu kommen oft hohe Gebühren bei den eingesetzten Finanzprodukten. Bei aktiv verwalteten Anlagefonds sind das vielfach 1,5 Prozent pro Jahr oder mehr. Das ist beachtlich, zumal es nur wenigen Fondsmanagern gelingt, den Markt oder ihren Vergleichsindex tatsächlich zu übertreffen.
Tipp: Hohe Gebühren fressen Ihnen die Rendite weg. Entfernen Sie aktive Fonds aus Ihrem Depot. Ersetzen Sie diese durch ETF. Sie investieren wie herkömmliche Fonds in unterschiedliche Wertschriften und streuen so das Anlagerisiko. Sie kosten aber deutlich weniger.
Vermögen klug organisieren
Auf dem Sparkonto gibt es heute praktisch keinen Zins mehr. Das Ersparte kann dort nicht wachsen. Im Gegenteil: Es wird laufend von Gebühren und Steuern geschmälert. Trotzdem horten viele Schweizer Haushalte viel Geld auf Sparkonten – meist auch deutlich mehr, als sie als "Notgroschen" für unvorhergesehene Ausgaben wirklich benötigen.
Den Teil der Ersparnisse, den man nicht als Notgroschen braucht, sollte man langfristig in Wertschriften investieren. Das ist zwar mit höheren Risiken verbunden: Der Wert solcher Anlagen kann schwanken. Doch auf lange Sicht bieten Wertschriften deutlich bessere Renditechancen als klassische Sparkonten.
Vorsicht vor sinkenden Pensionskassen-Renten
Tiefe oder sogar negative Zinsen sind auch ein Problem für Pensionskassen: Es wird immer schwieriger für sie, das Geld ihrer Versicherten gut anzulegen. Dazu kommt, dass sie mit einem toxischen Mix aus steigender Lebenserwartung, fixem Rentenalter und hohen Renten kämpfen müssen. Viele Pensionskassen haben deshalb in den vergangenen Jahren ihre Renten deutlich gesenkt. Wer in Pension geht, erhält so oft nur noch rund die Hälfte des letzten Lohnes als Renten aus Pensionskasse und AHV ausbezahlt.
Tipp: Die Lücke müssen Sie selbst bis zur Pensionierung füllen. Zahlen Sie freiwillig in die Säule 3a und die Pensionskasse ein. So sparen Sie Steuern und haben nach der Pensionierung mehr Geld zum Leben.
Hypothekarzinsen sparen
Selbst wenn der Leitzins immer mehr nach unten geht: Banken verlangen weiterhin einen Zins für Hypotheken. Die langfristige Betrachtung zeigt aber, dass es bei der Höhe des Zinses grosse Unterschiede gibt, je nach Hypothekarmodell. Das Sparpotenzial für Eigenheimbesitzer ist enorm. Mit Geldmarkthypothek (Saron) bezahlten sie praktisch immer weniger als mit Festhypotheken. Wer zum Beispiel 2013 eine 10-jährige Festhypothek über 500'000 Franken aufnahm, zahlte in zehn Jahren im Schnitt insgesamt 94'000 Franken. Eine Geldmarkthypothek kostete im gleichen Zeitraum nur 41'000 Franken – das sind 53'000 Franken weniger (Tabelle).
Tipp: Zumindest einen Teil der Hypothekarsumme sollten Sie als Saron-Hypothek abschliessen. Längerfristig sparen Sie damit deutlich Zinsen gegenüber einer Festhypothek. Zudem bleiben Immobilienbesitzer mit einer Saron-Hypothek flexibler, etwa bei einer Kündigung, Scheidung oder einem Schicksalsschlag.
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