Hypotheken

Festhypothek oder Saron?

Saron-Hypotheken kosten mittlerweile mehr als manche Festhypotheken. Weil ein weiterer kräftiger Zinsanstieg aus heutiger Sicht nicht wahrscheinlich ist, sind Saron-Hypotheken aber für viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer nach wie vor die beste Wahl.

Stefan Bestler
Hypothekarexperte
Aktualisiert am
14. September 2023

In den letzten Monaten haben sich die Zinsen für alle Laufzeiten stark angenähert. So zahlt man für 2-jährige Festhypotheken praktisch gleich viel wie für 10-jährige. Bei manchen Anbietern sind die Zinssätze für kürzere Laufzeiten sogar höher als die für längere Laufzeiten.

Merkblatt

Saron-Hypothek oder Festhypothek?

Das Merkblatt zeigt auf, welche Vor- und Nachteile die beiden Modelle haben und wie viel Geld Sie sparen können, wenn Sie sich für die richtige Hypothek entscheiden.

Saron-Hypotheken (auch Geldmarkthypotheken genannt) sind inzwischen teilweise teurer als Festhypotheken. Der Zinssatz der Saron-Hypothek orientiert sich am Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der aktuell bei 1,75 Prozent liegt. Beträgt die fixe Marge der Bank 0,9 Prozent, zahlt man für eine Saron-Hypothek also 2,65 Prozent. Eine 10-jährige Festhypothek kostet Mitte September gemäss dem Hypozins-Vergleich je nach Anbieter zwischen 2,4 und 3,1 Prozent.

Es ist denkbar, dass die SNB den Leitzins am 21. September um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 2 Prozent anheben wird. Saron-Hypotheken würden dann nochmals etwas teurer. Dies dürfte dann aber zugleich der letzte Zinsschritt der SNB gewesen sein. Die Marktteilnehmer gehen zurzeit davon aus, dass der Leitzins in der Schweiz frühestens Ende 2024 wieder gesenkt wird.

Das stärkste Argument für eine Festhypothek ist die Planungssicherheit. Wie alles hat auch das einen Preis: In der Vergangenheit machte die Absicherung des Zinssatzes rund 20 Prozent der Kosten von Festhypotheken aus. Darum waren sie über 10 Jahre betrachtet praktisch immer teurer als Saron-Hypotheken (siehe historischen Kostenvergleich). Aus Sicht der Expertinnen und Experten ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Saron-Hypotheken auch über die kommenden 10 Jahre günstiger sein werden. 

Wer sich für eine Saron-Hypothek entscheidet, trägt das Zinsrisiko selbst. Darum kommt sie nur in Frage für Hypothekarnehmende, die vorübergehend höhere Kosten ohne weiteres tragen können. Wer nicht so liquid ist oder erwartet, dass die Zinsen kräftig weiter steigen und längere Zeit hoch bleiben, ist mit einer Festhypothek besser bedient.

Gut zu wissen: Banken empfehlen vor allem Festhypotheken, denn daran verdienen sie deutlich mehr als an Saron-Hypotheken. Auch Hypothekenvermittler haben einen starken Anreiz, möglichst lange Festhypotheken zu vermitteln, weil dann ihre Provision höher ausfällt. Zudem kann ein vorzeitiger Ausstieg aus einer Festhypothek hohe Kosten verursachen. Bei Saron-Hypotheken dagegen muss man in der Regel nur die im Rahmenvertrag vereinbarte Marge für die Restlaufzeit bezahlen.

Sie möchten beim Abschluss einer Hypothek alles richtig machen? Dann bestellen Sie unser kostenloses Merkblatt oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.