Geldanlagen

Die Börsen haben im ersten Quartal deutlich zugelegt

2024 ist auf dem besten Weg, ein erfolgreiches Börsenjahr zu werden. Das erste Quartal hat dazu eine wichtige Vorlage geliefert.

Robert Leitner
Leiter Research
Publiziert am
03. April 2024

Die wichtigsten Aktienmärkte konnten teilweise im zweistelligen Prozentbereich zulegen – so auch der US-Index S&P 500 und der Euro Stoxx 50. Beide Indizes gewannen in Franken gerechnet rund 19 Prozent an Wert. Anlegerinnen und Anleger aus der Schweiz profitierten hierbei auch von der Währungsaufwertung des Dollars und des Euros. Zum Vergleich: In Lokalwährung gerechnet gewann der S&P lediglich 11 Prozent hinzu (vgl. Grafik).

An den Gründen für diese Marktentwicklung hat sich gegenüber dem Vorjahr wenig geändert: Die aufgehellten Konjunkturaussichten und die zweistelligen Gewinnwachstumserwartungen treiben die Märkte an. Technologieunternehmen liefern dazu einen wesentlichen Beitrag, wenn auch mittlerweile die Rallye etwas breiter abgestützt wird, beispielsweise durch die Zykliker.

Nicht ganz so stark zeigte sich der Swiss Market Index (SMI) in den ersten drei Monaten des Jahres. Er legte 6,8 Prozent hinzu. Der schwächere Franken lindert zwar den Margendruck der Unternehmen etwas und verbessert damit deren Ausblick. Im internationalen Kontext ist der sichere Hafen und die darin enthaltenen Unternehmen weniger gefragt gewesen. Gebremst wurde der Schweizer Leitindex vor allem von den drei Schwergewichten Roche, Novartis und Nestlé, die bei den Anlegern weniger gefragt waren. Da diese drei Werte fast die Hälfte des gesamten Index ausmachen, ist ihre Entwicklung massgeblich entscheidend, wie gut der SMI performt.

Die Schwellenländeraktien im MSCI Emerging Markets versuchten nach dem Nullerjahr 2023 einen Erholungsversuch im Februar. Trotz der weiterhin präsenten Immobilienrisiken in China darf nicht vergessen werden, dass China und Indien, die grössten Volkswirtschaften innerhalb der Schwellenländer, immer noch deutlich schneller wachsen als der Westen.

Neben den Aktien zählen das Gold und der Ölpreis zu den besten Anlageklassen seit Anfang Jahr. Sie gewannen seit Januar 15 Prozent beziehungsweise 22 Prozent hinzu. Die Aussicht auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank, das schwindendes Vertrauen der Chinesen in ihre Regierung und die Nachfrage der Zentralbanken verhalfen dem Edelmetall zu einem Allzeithoch. Der Ölpreis wiederrum startete auf tiefem Niveau zu Jahresbeginn und profitierte ebenfalls von den Zinserwartungen.

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Deutschlands Inflation sinkt auf Drei-Jahre-Tief

Auch in Deutschland bleibt die Teuerung auf Talfahrt. Im März stiegen die Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2 Prozent. Damit ist die Teuerung auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen. Ausschlaggebend war, dass die Nahrungsmittel und Energiepreise gar günstiger geworden sind. Die Nahrungsmittelpreise fielen erstmals seit neun Jahren um 0,7 Prozent, Energieträger vergünstigten sich um 2,7 Prozent. Damit nähert sich die Inflation auch in Deutschland dem Notenbank-Ziel von 2 Prozent.

Goldpreis auf Rekordhoch

Die Spekulationen um mögliche Leitzinssenkungen haben den Preis für eine Feinunze Gold auf einen Rekordwert getrieben. Am Dienstag erreichte der Goldpreis einen Wert von 2279 Dollar je Feinunze. Sinkende Zinsen sind in der Regel positiv für den Goldpreis, da das Edelmetall eine zinslose Anlage ist. Je höher die Zinsen steigen, desto attraktiver werden Anlagen, die Zinsen oder Dividenden abwerfen.

Positiver Ausblick für Schweizer Wirtschaft

Der KOF-Konjunkturbarometer verspricht weiterhin einen positiven Ausblick für die Schweizer Wirtschaft. Zwar fiel das Barometer gegenüber dem Vormonat etwas zurück. Dennoch liegt es weiterhin oberhalb des langfristigen Durchschnitts. Mit einem Stand von 101,5 Punkten liegt der Index in etwa dort, wo ihn Ökonomen erwartet haben. Der leichte Rückgang ist vor allem auf das Baugewerbe und Indikatoren des privaten Konsums zurückzuführen. Auf der anderen Seite hat sich bei der Finanz- und Versicherungsbranche die Lage etwas aufgehellt.