Was Sie über ETF wissen müssen
ETF sind günstig, transparent und liquide. Die grosse Nachfrage hat aber zur Folge, dass die Anzahl der erhältlichen ETF stetig steigt und die Anbieter laufend neue Produktvarianten entwickeln, die nicht mehr viel mit der ursprünglichen Idee eines ETF zu tun haben. Es wird deshalb für Anlegerinnen und Anleger immer schwieriger, gute von schlechten ETF zu unterscheiden und die richtigen auszuwählen.

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Was ist ein ETF?
Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Fund. Mit einem ETF kaufen Anleger einen Anteil an einem Börsenindex wie beispielsweise dem SMI, Dow Jones oder DAX. ETF versuchen, einen Index möglichst genau nachzubilden.
ETF sind Wertschriften, die wie Aktien an einer Börse gehandelt werden und daher während der Handelszeiten jederzeit gekauft oder verkauft werden können. Ihr Kurs ändert wie der Index während eines Handelstages laufend. Steigt der Index, steigt auch der Wert des ETF. Fällt der Index, verliert der ETF an Wert.
ETF haben mehrere Eigenschaften, die mit jenen von klassischen Anlagefonds vergleichbar sind. Sie investieren wie Anlagefonds in einen Korb von Wertschriften, beispielsweise Aktien. Der Anleger ist über seine Anteile an einem ETF in diesen Wertschriftenkorb investiert. ETF ermöglichen damit eine breite Diversifikation auf einfache und günstige Art.
Zwischen Anlagefonds und ETF gibt es aber einen grossen Unterschied: Im Gegensatz zu ETF versuchen klassische Anlagefonds, mit dem Kauf und Verkauf von Titeln eine höhere Rendite zu erzielen als ihr Vergleichsindex. Das bedingt ein Fondsmanagement, das die im Fonds enthaltenen Wertschriften laufend analysiert und gegebenenfalls Titelumschichtungen vornimmt.
Dutzende von Untersuchungen weltweit belegen: Vielen aktiv verwalteten Fonds gelingt es nicht, ihren Vergleichsindex nach Abzug aller Kosten zu übertreffen. Eine Studie des VZ hat zudem ergeben, dass viele Schweizer Aktienfonds nicht so aktiv gemanagt sind wie sie vorgeben und deshalb unnötig hohe Kosten verursachen.
ETF dagegen wollen lediglich den zugrunde liegenden Index 1 zu 1 nachbilden. Sie können deshalb auf ein teures Management verzichten, was zu deutlich tieferen Gebühren als bei herkömmlichen Anlagefonds führt. ETF werden häufig auch als passive oder passiv verwaltete Fonds bezeichnet.
Anleger müssen sich bewusst sein, dass ETF-Anlagen die Wertschwankung des Indexes vollumfänglich mitmachen. Die Rendite eines ETF entspricht deshalb in der Regel etwa der Indexrendite abzüglich der Gebühren für den ETF. Die Wahl des richtigen Indexes ist deshalb von zentraler Bedeutung.
Jeder Aktien-ETF gibt die Dividendenausschüttungen an die Anleger weiter, die er von den im ETF enthaltenen Aktien erhält. Ausschüttende ETF zahlen die Dividende auf das Konto des Anlegers, thesaurierende ETF reinvestieren sie automatisch.
Welche Arten von ETF gibt es?
In der Schweiz wurden die ersten ETF im Jahr 2000 angeboten. Seitdem hat die Zahl Jahr für Jahr markant zugenommen. Heute sind an der Schweizer Börse SIX bereits rund 1900 Produkte gelistet. Während ETF zu Beginn ausschliesslich Aktienindizes abdeckten, kamen mit der Zeit andere Anlageklassen wie Obligationen, Rohstoffe und Immobilien hinzu. Inzwischen sind auch viele ETF erhältlich, die nachhaltige Anlageansätze verfolgen und spezifische ESG-Indizes nachbilden.
Der Erfolg der ETF hat dazu geführt, dass auch komplexere und oft weniger transparente, aber vielfach teurere Produkte auf den Markt gekommen sind, die nicht mehr viel mit der ursprünglichen Idee zu tun haben, einen Index eins zu eins abzubilden. Mit Short-ETF zum Beispiel können Anleger auf fallende Märkte setzen oder mit Leverage-ETF ein Mehrfaches der täglichen Indexrendite erzielen.
Es gibt auch immer mehr ETF, die versuchen, den Vergleichsindex zu schlagen. Bei aktiven ETF ist – analog zu den aktiven Anlagefonds – das Risiko äusserst gross, dass sie die Indexrendite nicht erreichen – auch wegen des Kostennachteils. Denn aktive ETF weisen höhere Gebühren auf als traditionelle ETF. Auch deshalb erzielt die Mehrheit der aktiven ETF und Anlagefonds langfristig keine Mehrrendite zum entsprechenden Vergleichsindex, sondern schneidet schlechter ab.
Das breite Angebot und die zunehmende Komplexität erschweren Anlegern die Wahl des geeigneten ETF. Es empfiehlt sich nur in jene Produkte zu investieren, deren Mechanismus man versteht. Wegen der zunehmenden Öffnung von Indexfonds für Privatanleger sollte man zudem prüfen, ob ein ETF oder ein Indexfonds im konkreten Fall die bessere Wahl ist. Wie sich Indexfonds von ETF unterscheiden, erfahren Sie weiter unten in diesem Artikel.
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Was sind die Vorteile von ETF?
ETF sind günstig, liquide und transparent und eignen sich damit besonders für den langfristigen Vermögensaufbau.
Tiefe Kosten
Beim Kauf und Verkauf eines ETF an der Börse fallen wie bei einer Aktie bankübliche Gebühren an. Ausserdem besteht eine Handelsspanne (Spread) zwischen Kauf- und Verkaufskurs. ETF kennen aber keine Ausgabe- und/oder Rücknahmegebühren. Diese Gebühren können bei klassischen Anlagefonds bis zu 5 Prozent der Investitionssumme betragen.
Aktiv gemanagte Fonds ziehen in der Regel jährlich wiederkehrende Verwaltungsgebühren von 1 bis 2 Prozent ab. Die Verwaltungsgebühren von an der Schweizer Börse SIX erhältlichen ETF liegen in der Regel deutlich tiefer. ETF zum Thema "Aktien entwickelte Regionen" zum Beispiel haben ebenfalls durchschnittliche Verwaltungsgebühren von 0,22 Prozent (siehe Tabelle unten). Der günstigste ETF in dieser Kategorie weist gar eine Gesamtkostenquote TER von nur 0,03 Prozent aus. Etwas teurer sind ETF auf Schwellenländeraktien oder auf Rohstoffe mit durchschnittlichen Verwaltungsgebühren von 0,37 Prozent.
Tiefe Kosten sind entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg. Wer zum Beispiel 250'000 Franken in aktiv verwaltete Fonds investiert, die pro Jahr 5 Prozent Rendite erzielen und 1,2 Prozent für die Verwaltung abziehen, kann diese Fonds nach 10 Jahren für 363'000 Franken verkaufen. Investiert man in ETF mit derselben Rendite, aber nur 0,2 Prozent Gebühren, kommt in 10 Jahren ein Mehrertrag von rund 36'500 Franken zusammen. In 20 Jahren sind die ETF über 110'000 Franken mehr wert als die aktiven Fonds.
Hohe Flexibilität und Liquidität
ETF sind wie Aktien liquide Anlageinstrumente. Sie lassen sich während der Handelszeiten der Börse kaufen und verkaufen. Sogenannte Market Maker garantieren verbindliche Geld- und Briefkurse. Jeder ETF-Anbieter benötigt mindestens einen Market Maker. Viele ETF-Herausgeber arbeiten sogar mit mehreren Market Makern, um so für zusätzliche Liquidität im Handel mit ihren ETF zu sorgen.
Hohe Transparenz
ETF sind transparent. Viele ETF-Anbieter veröffentlichen auf ihrer Website täglich die Zusammenstellung ihres Portfolios. Klassische Fonds machen das oft nur halbjährlich, weil sie die Zusammensetzung ihres Portfolios geheim halten möchten.
Hohe Sicherheit
Wie klassische Anlagefonds unterstehen auch ETF dem Bundesgesetz über kollektive Kapitalanlagen (KAG). Das KAG hält fest, dass das ETF-Vermögen bei einem Insolvenzfall des ETF-Herausgebers zugunsten der Anleger geschützt ist. ETF-Anleger sind dem Gegenparteirisiko somit grundsätzlich nicht ausgesetzt. Eine Ausnahme sind synthetisch replizierte ETF. Sie sind einem beschränkten Gegenparteienrisiko ausgesetzt.
Gute Diversifikation zu tiefen Kosten
ETF erlauben auch bei geringen Investitionssummen eine angemessene Diversifikation. Der Anleger muss beispielsweise nicht sämtliche 20 Titel im Schweizer Aktienmarktindex SMI einzeln kaufen, sondern kann mit einem ETF auf den SMI mit einer einzigen Transaktion Anteile an sämtlichen SMI-Titeln erwerben. Das führt zu deutlich tieferen Transaktionskosten.
Pensionskassen haben die Vorteile von ETF längst erkannt. Inzwischen halten auch Privatanleger einen immer grösseren Anteil ihrer Vermögen in ETF. Untersuchungen vom VZ VermögensZentrum zeigen aber, dass Banken ihren Kunden nach wie vor sehr zurückhaltend ETF empfehlen. Aus Eigeninteresse, denn für aktive Anlagefonds und strukturierte Produkte können die Banken deutlich höhere Gebühren von ihren Kunden verlangen.
Warum unterscheiden sich die ETF-Renditen?
Viele Anleger gehen davon aus, dass sämtliche ETF und Indexfonds ihren Vergleichsindex immer exakt 1 zu 1 abbilden. In diesem Fall würde die Fondsrendite jederzeit exakt der Indexrendite entsprechen. Das ist aber nicht immer der Fall. Denn die Wertentwicklung des SMI zum Beispiel weicht von einem ETF auf den SMI ab. Die Renditedifferenz lässt sich in der Regel mit den Gebühren für ETF und Indexfonds erklären. Ein weiterer Grund kann beispielweise das Fondsdomizil sein, das einen Einfluss auf steuerliche Aspekte hat, oder die Art und Weise, wie ein ETF den Index nachbildet.
Zwischen einzelnen ETF auf einen bestimmten Index kann es somit zu Renditeunterschieden kommen. Vergleicht man beispielsweise die Rendite von vier in der Schweiz gelisteten ETF auf den MSCI World Total Return Index, sieht man, dass die Renditeunterschiede in den letzten Jahren teilweise bis zu 0,5 Prozentpunkte betrugen, obwohl alle ETF den gleichen Index nachbilden.
Wie werden ETF besteuert?
Dividenden- und Zinserträge unterliegen in der Schweiz der Einkommenssteuer, das angelegte Vermögen der Vermögenssteuer. Das gilt auch für ETF – unabhängig davon, ob die Erträge ausgeschüttet oder reinvestiert (thesauriert) werden. Thesaurierende ETF müssen die Erträge aber separat ausweisen, was bei in der Schweiz kotierten ETF in der Regel gegeben ist. Welche Erträge von ETF steuerbar sind, ist in der Kursliste der Eidgenössischen Steuerverwaltung ersichtlich.
Für ETF-Anleger von Belang sind auch die Quellensteuern. Erträge von ETF auf Schweizer Aktien unterliegen etwa der Verrechnungssteuer von 35 Prozent. Diese ETF schütten somit nur 65 Prozent der Bruttoerträge von Dividenden an die Anleger aus. ETF mit Domizil Schweiz dürfen im Gegensatz zu ausländischen ETF diese Verrechnungssteuer zurückfordern.
Wer in Schweizer Anlagen investiert, sollte darum einen ETF mit Domizil Schweiz wählen. Bei einer angenommenen Dividendenausschüttung von 3 Prozent von Schweizer Aktien erzielen ausländische ETF gegenüber einem Schweizer ETF so eine Minderrendite von rund 1 Prozent pro Jahr.
Eine mit der Schweizer Verrechnungssteuer vergleichbare Quellensteuer auf Zinsen und Dividenden kennen auch viele andere Länder. Die unterschiedlichen oder teils fehlenden Steuerabkommen zwischen verschiedenen Ländern sprechen für oder gegen bestimmte Fondsdomizile bei der Investition in ausländische Wertschriften. So ist beispielsweise eine Investition in US-amerikanische Aktien aufgrund der bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen besonders über einen ETF mit Domizil Irland interessant.
Wie bei Aktien und Obligationen erhebt der Bund beim Kauf oder Verkauf eines ETF eine Stempelsteuer. Sie fällt vor allem für Anleger ins Gewicht, die viele Käufe und Verkäufe tätigen. Die Stempelsteuer beträgt 0,075 Prozent für in der Schweiz domizilierte Fonds und 0,15 Prozent für Fonds, die ihr Domizil im Ausland haben.
Wie unterscheiden sich ETF von Indexfonds?
Für Privatanleger, die passiv investieren möchten, stehen neben ETF auch immer mehr Indexfonds zur Verfügung. Fondsanbieter haben in den letzten Jahren zahlreiche Indexfonds, die bisher institutionellen Anlegern vorbehalten waren, auch für Privatanleger geöffnet.
Sowohl ETF als auch Indexfonds haben das Ziel, einen Index möglichst exakt abzubilden. Auch bei den Verwaltungsgebühren unterscheiden sich ETF und Indexfonds kaum. Sie sind bei beiden Produktarten deutlich tiefer als jene von aktiven Fonds.
Der wesentliche Unterschied zwischen ETF und Indexfonds liegt in der Börsenkotierung. ETF sind börsengehandelte Fonds und lassen sich daher zu den Handelszeiten jederzeit kaufen und verkaufen. Indexfonds dagegen werden nicht an einer Börse gehandelt. Der Kauf und Verkauf ist wie bei aktiven Anlagefonds nur einmal täglich über den Fondsanbieter möglich.
Wer eine durchgängige Handelbarkeit wünscht, wählt also eher einen ETF. Wem ein einmaliges Handeln pro Tag genügt, kann auch auf einen Indexfonds setzen. Grundsätzlich ist jedoch das Angebot bei ETF bedeutend grösser. Dafür werden Indexfonds je nach Domizil mit einer geringeren Stempelsteuer belastet als ETF. Und während sich ETF physisch und synthetisch replizieren lassen, erlauben viele Indexfonds nur die physische Replikation des Indexes. Die Replikationsart gibt an, wie ein passiver Fonds den entsprechenden Index nachbildet.
Wie finde ich die besten ETF?
Anleger sollten systematisch vorgehen, um die richtigen und besten ETF zu finden.
Schritt 1: Anlagestrategie herleiten
Der wichtigste Faktor für den Anlageerfolg ist die passende Anlagestrategie, die der individuellen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft entspricht. Sie gibt die langfristige Aufteilung der Investitionen auf die verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Immobilien oder Rohstoffe vor.
Eine Anlagestrategie lässt sich heute ausschliesslich mit ETF umsetzen. An der Schweizer Börse stehen fast 2000 ETF zur Wahl, die in eine Vielzahl von Anlageklassen, Märkten und Währungen investieren und eine breite Diversifikation des Vermögens ermöglichen.
Die Umsetzung einer Anlagestrategie ausschliesslich mit ETF hat verschiedene Vorteile: ETF sind günstig und täglich handelbar, und die Gefahr einer starken Minderrendite gegenüber dem Vergleichsindex (Benchmark) ist praktisch ausgeschlossen.
Schritt 2: Index wählen
Anleger müssen sich bewusst sein, dass ETF-Anlagen die Wertschwankung des Indexes vollumfänglich mitmachen. Die Wahl des richtigen Indexes ist deshalb von zentraler Bedeutung.
Um eine Vorstellung für die Wertentwicklung eines ETF zu bekommen, empfiehlt sich ein Blick auf die historischen Renditen und Kursschwankungen des zugrunde liegenden Indexes. Dabei sollte ein möglichst langer Zeitraum betrachtet werden.
Hilfreich ist auch ein Verständnis für die Berechnung und Zusammensetzung des Indexes. Viele Indizes gewichten die Titel entsprechend ihrem Börsenwert. Mit ETF auf solche Indizes nehmen die Anleger ein nicht zu unterschätzendes Klumpenrisiko in Kauf. Beim SMI und beim SPI beispielsweise machen die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche rund 50 Prozent des Indexes aus.
Schritt 3: Abbildungsqualität prüfen
Viele Anleger gehen davon aus, dass ein ETF seinen Vergleichsindex eins zu eins abbildet. Das hätte zur Folge, dass die ETF-Rendite exakt der Benchmark-Rendite entsprechen würde. Das ist aber nicht der Fall. Zwischen einzelnen ETF auf einen bestimmten Index kann es zu Renditeunterschieden von mehreren Prozentpunkten pro Jahr kommen.
Um die Abbildungsqualität eines ETF zu messen, lohnt es sich, die ETF-Rendite mit der Indexrendite zu vergleichen. Unterscheiden sie sich stark, ist Vorsicht geboten. Bei Aktien-ETF muss zudem darauf geachtet werden, dass entweder sowohl der ETF als auch sein Index die Dividenden reinvestieren oder beide auf eine Reinvestition der Dividenden verzichten.
Schritt 4: Replikationsart wählen
Unter Replikationsart versteht man die Art und Weise, wie ein ETF einen Index abbildet. Grundsätzlich wird zwischen physischer Replikation und synthetischer Replikation unterschieden. Bei der physischen Replikation investiert der ETF in die im Index enthaltenen Wertschriften.
Die synthetische Replikation funktioniert über Finanzderivate. Sie ist komplizierter und weniger transparent als die physische Indexnachbildung. Gewisse Märkte lassen sich jedoch nur durch synthetische Replikation abbilden, besonders wenn die Indexbestandteile nur beschränkt handelbar sind.
Die Risiken von physisch replizierenden ETF werden häufig als geringer eingestuft. Unter gewissen Umständen kann die synthetische Replikation aber durchaus sinnvoll sein. Die passende Replikationsart muss deshalb von Fall zu Fall beurteilt werden.
Schritt 5: Kosten vergleichen
Einen Hinweis auf die Höhe der jährlich anfallenden Kosten in einem ETF gibt die Gesamtkostenquote TER. Sie umfasst neben den Verwaltungsgebühren auch die Kosten für Werbung und Vertrieb des Produkts. Eine tiefe TER trägt nicht zwangsläufig zu einer höheren Rendite bei. Denn zum einen sind in der TER nicht alle Kostenkomponenten eines ETF enthalten. Zum anderen wird die Rendite auch von der Replikationsart beeinflusst.
Privatanleger können sich letztlich keinen abschliessenden Überblick über die verschiedenen Kostenkomponenten von ETF verschaffen. Das ist aber auch nicht unbedingt nötig. Was für den Anleger zählt, ist die Differenz zwischen der historischen ETF-Rendite und der Indexrendite. In dieser Differenz sind sämtliche Kosten enthalten.
Schritt 6: Steuern und Handelskosten optimieren
Bei der Auswahl eines ETF sollten Anleger immer auch das Fondsdomizil beachten. Ein ungünstig gewähltes Fondsdomizil kann aus steuerlicher Sicht einen negativen Einfluss auf die geplante ETF-Investition haben, denn je nachdem verschlechtern Quellensteuern die Rendite.
Beim Kauf und Verkauf eines ETF fallen bankübliche Gebühren, Stempelsteuern und Börsenabgaben an. Zudem muss auch der Kauf- bzw. Verkaufspreis eines ETF genauer analysiert werden. Bei börsengehandelten Wertschriften wie ETF besteht üblicherweise eine Spanne zwischen Geld- und Briefkurs. Diese Spanne (auch Spread genannt) entspricht der Preisdifferenz zwischen Ankaufkurs (Brief) und Verkaufskurs (Geld).
Insbesondere Anleger, die einen ETF nur kurz halten möchten, sollten auf eine tiefe Geld-Brief-Spanne achten. Als Faustregel gilt, dass Anleger ihre Transaktionen in der Mitte der Handelszeit tätigen sollten, da die Spreads zu Beginn und am Ende des Tages oft grösser sind. An der SIX Swiss Exchange werden ETF von Montag bis Freitag zwischen 9.15 und 17.15 Uhr gehandelt.
Wichtig beim Kauf oder Verkauf eines ETF ist zudem, dass die im ETF enthaltenen Wertschriften zum Zeitpunkt der Transaktion gehandelt werden. Ein ETF auf den US-Aktienmarkt beispielsweise sollte dann an der Schweizer Börse gekauft werden, wenn die US-Börsen geöffnet sind. Andernfalls ist mit höheren Spreads zu rechnen.
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