Geldanlagen

ETF und die Kostenkennzahl TER

Bei der Wahl eines ETF sollte die Höhe der Gebühren eine wichtige Rolle spielen. Viele Anleger orientieren sich an der Gesamtkostenkennzahl TER. Doch das genügt nicht immer.

Daniel Weinmann
Anlageexperte
Aktualisiert am
06. Februar 2023

Hohe Gebühren und Verwaltungskosten belasten die Rendite des Anlegers erheblich. Weil ETF nicht von einem Fondsmanager aktiv verwaltet werden, sind sie deutlich günstiger als klassische Anlagefonds.

ETF haben als börsengehandelte Indexfonds das Ziel, einen Vergleichsindex (Benchmark) eins zu eins abzubilden. Die Rendite des Fonds fällt allerdings grundsätzlich leicht tiefer aus als diejenige des Indexes. Ein Grund für die Differenz sind die Gebühren.

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TER umfasst nicht alle Kosten

Einen Hinweis auf die Höhe der jährlich anfallenden Kosten in einem Indexfonds liefert die Gesamtkostenquote TER (Total Expense Ratio). Die Kennzahl umfasst neben den Verwaltungs- und Marketinggebühren auch die Kosten für den Vertrieb und die Revision des Anlageprodukts. Nicht enthalten sind beispielsweise Transaktionsgebühren innerhalb des ETF.

Die TER wird als Prozentsatz des durchschnittlichen Fondsvolumens angegeben. Für Anleger ist die Kennzahl ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl eines ETF. Schliesslich soll die Gesamtkostenquote die Rendite so wenig wie möglich belasten.

Doch der alleinige Blick auf die TER reicht meist nicht aus, um die Attraktivität eines ETF zu beurteilen. Nebst den Gebühren beeinflussen weitere Kriterien die Rendite eines ETF wie beispielsweise die Replikationsart. Eine tiefere TER sorgt daher nicht zwangsläufig für eine höhere Rendite, wie der Vergleich von vier in der Schweiz gehandelten ETF auf den europäischen Aktienindex (Euro Stoxx 50) verdeutlicht (siehe Tabelle).