Geldanlagen

Unkraut und Blumen

Mark Dittli, Gründer der Finanzplattform "The Market NZZ" zeigt auf, weshalb das was für den Garten gilt, auch für das Portfolio gelten sollte.

Wenn Sie in Aktien investieren, kennen Sie wahrscheinlich das Gefühl: Nach einem Kauf entwickelt sich der Kurs nicht wie erhofft, und irgendwann sitzen Sie auf 20 Prozent Verlust. "Macht nichts, das ist temporär", sagen Sie sich. Doch der Kurs dümpelt weiter, und Ihr Verlust wird grösser. "Zu diesem Preis verkaufe ich auch nicht mehr", sagen Sie sich. Auf diese Weise sammeln sich Leichen im Portfolio an. Schliesslich werden die Verluste erst dann real, wenn man verkauft, redet man sich ein.

Das ist ein häufiger, durch das Phänomen der Verlustangst begründeter Denkfehler: Es ist erwiesen, dass ein Verlust emotional mehr Schmerzen verursacht, als ein äquivalenter Gewinn Freude bereitet. Anleger halten deshalb oft an Verlierern fest und trennen sich zu früh von Gewinnern.

"Das ist, wie wenn man das Unkraut giesst und die Blumen schneidet", pflegte Investor Peter Lynch zu sagen. Was für den Garten gilt, sollte auch für das Portfolio gelten: Unkraut gehört weg, Blumen sollen gedeihen.

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