Telefonbetrug: So schützen Sie sich
Betrugsfälle am Telefon nehmen zu. Dabei versuchen Kriminelle mit erfundenen Geschichten ihre Opfer dazu zu bringen, ihnen Geld und Wertgegenstände auszuhändigen oder sensible Informationen offen zu legen. Es gibt viele Arten und Maschen. Mit diesen Tipps können Sie Betrüger rechtzeitig erkennen.

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Ob Enkeltrick, falscher Polizist, vermeintlicher Computer-Spezialist, angeblicher Bankmitarbeiter oder Schockanruf: Die Masche des Telefonbetrugs ist vielen bekannt. Trotzdem verschwindet sie nicht, sondern taucht immer wieder in neuer Form auf. Dabei verlieren die Opfer sehr viel Geld. Das Problem: Die Telefonbetrüger sind clever, gut organisiert, können verschiedene Rollen spielen, passen sich rasch an und sprechen immer häufiger auch Schweizerdeutsch. Und sie nutzen die technischen Möglichkeiten gekonnt aus.
So manipulieren die Betrüger etwa die Telefonnummer, die man bei einem Anruf auf dem Telefon ablesen kann, und verschleiern damit ihre wahre Identität (sogenanntes Spoofing). Sie lassen beispielsweise die Notrufnummer 117 auf dem Telefondisplay anzeigen und führen damit ihre Opfer in die Irre. Oder sie nutzen Künstliche Intelligenz (KI), um bekannte Stimmen täuschend echt nachzuahmen.
Erkennung ist schwierig
Für die potenziellen Opfer bedeutet dies: Sie können einen Telefonbetrug weder an der Stimme des oder der Anrufenden erkennen noch an der auf dem Telefondisplay angezeigten Rufnummer. Zudem verwenden die Betrüger oft persönliche Informationen der Opfer, die sie sich beispielsweise über Social Media besorgt haben – und täuschen so Vertrautheit vor.
Telefonbetrüger setzen gezielt auf emotionale und psychologische Manipulation, um ihre Opfer zu beeinflussen. Das sollte man nicht unterschätzen. Sie schaffen es, innert Kürze grossen psychischen Druck aufzubauen, und sie appellieren an die Hilfsbereitschaft und das Mitgefühl ihrer Opfer. Das kann alle treffen. Die Kriminellen nutzen dabei Gefühle wie Angst und Panik, machen falsche Versprechen auf schnellen Gewinn und schaffen Dringlichkeit. Oder sie missbrauchen die Tatsache, dass viele Respekt vor Autoritätspersonen wie Polizisten, Ärzten oder Steuerbeamten haben.
Dazu kommt: Viele Menschen sind im Alltag gestresst und hinterfragen nicht jede Information. Und die Betrüger versuchen glaubwürdig zu wirken, indem sie Fachsprache und überzeugende Formulierungen verwenden.
So können Sie sich schützen
Obwohl die Tricks der Telefonbetrüger immer perfider werden, kann man sich und andere mit dem richtigen Verhalten schützen. Diese Tipps sollten Sie kennen:
- Seien Sie misstrauisch. Das gilt besonders, wenn Sie aufgefordert werden zu raten, wer am Telefon ist. Stellen Sie Kontrollfragen, die Fremde nicht beantworten können. Oder vereinbaren Sie mit Ihren Angehörigen ein Codewort, mit dem Sie sich ausweisen können und das nur Sie und Ihre Angehörigen kennen.
- Sind Sie unsicher oder setzt Sie jemand unter Druck? Legen Sie auf. Keine Angst: Das ist nicht unhöflich, sondern soll Sie schützen. Suchen Sie die offizielle Nummer der Behörde oder der Firma, die Sie angeblich kontaktiert hat, um direkt dort nachzufragen. Blockieren Sie verdächtige Nummern, um weitere Anrufe zu vermeiden.
- Geben Sie niemals vertrauliche und persönliche Daten wie Passwörter oder Bankdaten am Telefon weiter – auch dann nicht, wenn der Anruf vertrauenswürdig erscheint. Kein seriöser Anbieter wird Sie jemals am Telefon, per SMS oder E-Mail danach fragen.
- Übergeben Sie niemals Wertsachen oder Bargeld an eine Ihnen unbekannte Person und gehen Sie am Telefon niemals auf Geldforderungen ein.
- Ändern Sie Ihren Eintrag im Telefonbuch. Viele Betrüger suchen gezielt nach Personen mit traditionellen Vornamen, die möglicherweise Rückschlüsse auf das Alter, das Geschlecht und den Zivilstand zulassen. Wenn Sie Ihren Vornamen auf den ersten Buchstaben abkürzen, können Sie Ihre Identität anonymisieren – zum Beispiel von Elsbeth auf E. Hier geht es zum Online-Formular. Sie können den Eintrag auch mit dem Formular der Schweizerischen Kriminalprävention von Hand ändern und per Post einsenden. Das Formular finden Sie hier.
- Überprüfen Sie Ihre Social-Media-Einstellungen. Überlegen Sie sich genau, welche Informationen Sie preisgeben möchten und welche Personen Ihre persönliche Beiträge sehen können.
Weitere Informationen rund um das Thema Cybersicherheit finden Sie hier oder im kostenlosen Merkblatt. Oder sprechen Sie mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater.