Pensionierung
Rente oder Kapital beziehen: 10 Tipps für Ihren Entscheid
Ob Sie bei der Pensionierung Ihre Pensionskasse auszahlen lassen oder das Guthaben als Rente beziehen, ist ein Entscheid mit weitreichenden Folgen. Sowohl der Kapitalbezug als auch die Rente haben Vor- und Nachteile.
Raphael Ebneter
Funktion Pensionierungsexperte
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15. Oktober 2025
1. Erkundigen Sie sich frühzeitig nach der Anmeldefrist für einen Kapitalbezug.
Die Frist beträgt je nach Pensionskasse bis zu drei Jahre. Zwar sind viele Pensionskassen heute froh um jeden Versicherten, der sein Guthaben auszahlen lässt, statt es als Rente zu beziehen. Wer die Anmeldefrist verpasst, kann aber nicht mehr auf einer Kapitalauszahlung bestehen.
2. Schauen Sie in Ihrem aktuellen PK-Ausweis nach, mit welcher Altersrente Sie rechnen können.
Weil die Menschen immer älter werden und die Zinsen tief sind, waren viele Pensionskassen in den letzten Jahren gezwungen, ihren Renten-Umwandlungssatz deutlich zu senken. Tiefere Umwandlungssätze führen grundsätzlich zu tieferen Renten. Dank Zuschüssen oder höheren Sparbeiträgen hält sich der Rentenverlust aber bei vielen Versicherten in Grenzen.
Pensionierung – Rente oder Kapital?
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Prüfen Sie anhand einer Budgetplanung, ob Ihre voraussichtliche Rente reicht, um den Lebensstandard nach der Pensionierung zu halten, oder ob Sie zusätzlich Geld auf die Seite legen sollten. Stellen Sie erst kurz vor der Pensionierung eine Einkommenslücke fest, bleibt Ihnen nur wenig Zeit, um diese Lücke zu schliessen.
3. Erstellen Sie einen Finanzplan mit unterschiedlichen Szenarien.
Vergleichen Sie im Finanzplan, wie sich Einkommen und Vermögen über einen längeren Zeitraum je nach Bezugsform des PK-Guthabens entwickeln. Wichtig ist, dass die Annahmen realistisch sind – zum Beispiel die Rendite der Anlagen oder die Inflation, die Ihre Lebenshaltungskosten im Lauf der Jahre ansteigen lässt.
Kaum eine Pensionskasse gleicht die Teuerung aus. Das bedeutet, dass man sich mit den Jahren immer weniger leisten kann. Die Kaufkraft einer Rente von heute 5000 Franken sinkt bei einer jährlichen Inflation von 1 Prozent in 10 Jahren auf rund 4500 Franken, bei 2 Prozent Inflation auf 4100 Franken und bei 3 Prozent auf 3700 Franken.
4. Der Kapitalbezug kann steuerlich attraktiver sein als die Rente.
Das gilt aber nur, wenn man lange genug lebt. Denn während man beim Rentenbezug die Steuern häppchenweise bezahlt, indem die Rente jedes Jahr als Einkommen versteuert werden muss, fallen beim Kapitalbezug die gesamten Steuern im Jahr der Auszahlung auf einmal an. Gemäss einer VZ-Studie dauert es im Durchschnitt rund 15 Jahre, bis der Kapitalbezug attraktiver ist als der Rentenbezug – obwohl Kapitalbezüge zu einem tieferen Satz besteuert werden als gewöhnliches Einkommen. Mit der vom Bundesrat geplanten Steuererhöhung auf Kapitalbezügen würde sich dieser Zeitpunkt noch weiter nach hinten verschieben.
5. Entscheiden Sie sich auf keinen Fall nur aus steuerlichen Gründen gegen die Rente.
Mindestens ebenso wichtig wie die Steuern sind andere Faktoren. Die VZ-Studie zeigt, dass die Hauptgründe für einen reinen Kapitalbezug die Absicherung der Familie, die finanzielle Flexibilität und vor allem das Bedürfnis sind, selbst über die Anlage der eigenen Ersparnisse entscheiden zu können.
6. Lassen Sie sich nicht von der aktuellen Lage an den Finanzmärkten leiten.
Wenn die Börsenkurse steigen, tendieren angehende Pensionierte eher dazu, ihr Guthaben auszahlen zu lassen und selbst anzulegen. In einer Börsenkrise hingegen bevorzugen viele die sichere Rente.
Pensionierung: Rente oder Kapital - das sind die Fakten
Studie
65-jährige Männer haben statistisch gesehen noch rund 20 Lebensjahre vor sich, 64-jährige Frauen können noch mit rund 24 Lebensjahren rechnen. Bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren oder mehr wirken sich kurzfristige Schwankungen an den Börsen nur geringfügig auf die langfristige Wertentwicklung aus.
7. Kombinieren Sie Kapitalbezug und Rente.
Für diese Variante entscheiden sich heute die meisten angehenden Pensionierten, denn damit lassen sich die Vorteile von Rente und Kapital kombinieren und die Risiken verteilen. Die Rente dient zur Absicherung der Existenz bis ins hohe Alter. Mit dem ausbezahlten Kapital kann man sich jederzeit Wünsche erfüllen. Bei Ehepaaren bezieht häufig ein Partner die Rente und der andere das Kapital. Was für welchen Partner besser ist, hängt von mehreren Faktoren ab.
8. Legen Sie das ausbezahlte Guthaben ähnlich an wie eine Pensionskasse.
Wer sein PK-Guthaben auszahlen lässt, muss es sorgfältig anlegen, damit es bis ins hohe Alter reicht. Eine Möglichkeit besteht darin, sich an institutionellen Anlegern wie Pensionskassen zu orientieren.
Pensionskassengeld beziehen: So legen Sie es richtig an
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Sie müssen die Altersguthaben ihrer Versicherten so anlegen, dass diese nach der Pensionierung möglichst sorgenfrei leben können. Darum richten Pensionskassen ihre Anlagestrategie konsequent auf ein langfristiges Kapitalwachstum aus, ohne Experimente einzugehen. Für Anleger, die von der Erfahrung dieser Profis profitieren wollen, hat das VZ das Vermögensverwaltungsmandat "BVG-orientiert" lanciert.
9. Regeln Sie Ihren Nachlass.
Eine Nachlassplanung ist besonders wichtig, wenn man sein Pensionskassenkapital auszahlen lässt. Wenn sich Ehepartner nicht gegenseitig maximal begünstigen, kann der überlebende Partner in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Er muss dann unter Umständen das Eigenheim verkaufen, um die Kinder auszuzahlen, denen gemäss gesetzlicher Erbfolge die Hälfte des Vermögens ihres verstorbenen Elternteils zusteht.
Konkubinatspartner gehören nicht zum Kreis der gesetzlichen Erben. Ohne die richtigen Vorkehrungen zu Lebzeiten gehen sie folglich leer aus.
10. Lassen Sie sich von einer unabhängigen Fachperson beraten.
Die unabhängigen Pensionierungsexperten des VZ VermögensZentrums helfen Ihnen, richtig zu entscheiden. Sie beraten jedes Jahr mehrere Tausend Personen bei der Planung der Pensionierung und bei Fragen zur Pensionskasse. Mehr erfahren Sie hier.
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