Hypotheken

Nur vier von zehn Hypotheken sind im Alter tragbar!

Eine Auswertung des VZ zeigt: Viele Hausbesitzer müssen frühzeitig etwas unternehmen, damit ihre Hypothek auch nach der Pensionierung tragbar bleibt.

Adrian Wenger
Hypothekarexperte

Nur gut vier von zehn Hausbesitzern sind finanziell so gut gestellt, dass sie die Tragbarkeitskriterien der Banken auch dann erfüllen, wenn sie nicht mehr erwerbstätig sind. Eine Hypothek gilt nur dann als tragbar, wenn Zinsen und Nebenkosten nicht mehr als ein Drittel des regelmässigen Einkommens ausmachen.

Banken rechnen aber nicht mit den aktuell tiefen Zinsen, sondern mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent. Dadurch geht die Rechnung oft nicht mehr auf. Die sinkenden Renten verschärfen das Problem zusätzlich.

Diszipliniertes Sparen kann sich auszahlen

Eine VZ-Auswertung zeigt: In vielen Fällen können die betroffenen Hausbesitzer ihre Situation verbessern, wenn sie jetzt anfangen, mehr zu sparen (siehe auch Grafik). 

Ein Beispiel: Herr und Frau Huber zahlen ab sofort den Maximalbetrag in die Säule 3a ein. In zehn Jahren kommen so 135'360 Franken zusammen. Zusätzlich zahlen Hubers freiwillig jedes Jahr 10'000 Franken in die Pensionskasse ein, um ihre Renten aufzustocken. So sparen sie Steuern und haben im Alter mehr Geld zum Leben, ihr Eigenheim altersgerecht umzubauen oder die Hypothek zu reduzieren.

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Wer schon pensioniert ist, kann oft nicht mehr sparen. Dann lohnt es sich, die folgenden Massnahmen zu prüfen:

Kinder einbeziehen

Wer Kinder hat, kann sein Haus auf sie übertragen und das Wohn- oder Nutzniessungsrecht behalten. Wenn die Kinder genug verdienen und dazu bereit sind, können sie auch als Solidarschuldner einspringen. Das ist aber nicht bei allen Banken möglich.

Immo-Rente

Mit einer Immo-Rente lässt sich der unfreiwillige Verkauf des Eigenheims für 10 bis 15 Jahre aufschieben. Die Idee: Ist die Belehnung der Liegenschaft tief, wird die Hypothek erhöht. Mit einem Teil dieses Kredits zahlt man sofort die Zinsen für die nächsten 10 bis 15 Jahre, und mit dem Rest bessert man sein Einkommen auf. Eine solche Lösung bieten neben dem VZ erst wenige an.

Günstiger wohnen

Eine weitere Möglichkeit ist es, das Haus zu verkaufen, um damit ein günstigeres Eigenheim zu kaufen oder in eine günstigere, altersgerechte Mietwohnung zu ziehen. Diesen Schritt muss man aber gut vorbereiten, weil es in den meisten Fällen vorübergehend zu einer finanziellen Doppelbelastung kommt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem kostenlosen Merkblatt.