Hypotheken

Hypotheken: Sinken die Zinsen noch tiefer?

Seit Monaten kennen die Leitzinsen nur eine Richtung – nach unten. Das kommt auch den Besitzerinnen und Besitzern von Wohneigentum entgegen. Doch wie geht es weiter?

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Stefan Bestler

Funktion Hypothekarexperte

Publiziert am

10. Dezember 2025

In diesen Tagen fällen die bedeutenden Notenbanken ihre letzten Zinsentscheide in diesem Jahr. Während die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Füsse stillhalten dürften, wird einzig in den USA mit einem weiteren Zinsschritt gerechnet.

Ökonomen erwarten, dass das Fed den Leitzins ein weiteres Mal um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent senken dürfte. Damit liegen die Zinsen in den USA immer noch relativ hoch. Zum Vergleich: In der Eurozone liegt der Einlagesatz bei 2 Prozent, in der Schweiz befindet sich der Leitzins bei 0 Prozent. 

Zumindest in der Schweiz dürfte der jüngste Zinssenkungszyklus vorerst ein Ende gefunden haben. Die SNB hat in den vergangenen Wochen wiederholt ausgeschlossen, ohne dringliche Gründe wieder ein Negativzins-Regime einzuführen – so wie es zwischen 2015 und 2022 Bestand hatte. 

Doch was bedeuten diese Aussichten für Hausbesitzerinnen und -besitzer? Der Basissatz für Geldmarkt-Hypotheken ist auf null gefallen. Aber auch die Konditionen für Festhypotheken liegen tiefer als noch zu Jahresbeginn. Allerdings ist die Finanzierung nicht in dem Ausmass günstiger geworden, wie man dies hätte erwarten können. 

Verschiedene Gründe führten zur Folge, dass die Anbieter von Hypotheken diese nicht mehr so günstig anbieten wie in der Vergangenheit. Regulatorische Anpassungen haben dazu geführt, dass das zur Verfügung gestellte Geld für Hypotheken verknappt wurde. 

Gleichzeitig ist der Risikoappetit der Banken für Hypotheken nicht mehr so gross wie früher. Deshalb werden Hypotheken heute oft mit höheren Aufschlägen als früher angeboten. 

Wer eine Hypothek abschliessen oder erneuern möchte, sollte sich vor Augen halten, dass sich der Hypothekarmarkt – ähnlich wie die Finanzmärkte – nicht timen lassen. Wer Glück hatte, konnte vor vier Jahren eine Festhypothek für 1 Prozent abschliessen. Andere, die einen ungünstigeren Moment erwischten, müssen 2,5 oder 3 Prozent bezahlen. 

Mit Blick auf den jüngsten Zinszyklus zeigt sich einmal mehr, dass Immobilienbesitzer in den allermeisten Fällen über eine längere Frist mit Geldmarkt-Hypotheken viel Geld sparen können.

Doch was heisst das nun für die aktuelle Lage? Bei der Geldmarkt-Hypothek dürfte die Sohle wohl erreicht worden sein. Selbst im Fall von Negativzinsen wird in der Regel von den Banken ein Basiszinssatz von null Prozent angewendet. Die Zinssätze der Festhypotheken werden wohl weiterhin schwanken – wie dem letzten Zinszyklus – aber wahrscheinlich auf einem leicht höheren Niveau als damals.

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