Geldanlagen

Wo Sie günstig Aktien kaufen können

Wer in der Schweiz oft online Aktien kauft und verkauft, kennt das Problem: Die Gebühren, die dabei anfallen, machen schnell einen substanziellen Betrag aus. Es lohnt sich, einen günstigen Anbieter zu suchen.

Andreas Akermann
Spezialist für Bankservices
Publiziert am
07. September 2022

Nicht alle Anleger setzen auf die bequeme Lösung, ihr Geld von der Bank ihres Vertrauens verwalten zu lassen. Eine erhebliche Zahl von ihnen gehört zu den Selbstentscheidern: Sie wollen eigenhändig auswählen, in welche Aktien sie ihr Geld investieren möchten. Allerdings kann das je nach Angebot stark ins Geld gehen.

Wie gross die Unterschiede sind, zeigt der Vergleich in der Tabelle unten. Für ein Depot im Wert von 400'000 Franken und 14 Börsentransaktionen (je 7 Käufe und Verkäufe) zu je 25'000 Franken zahlt ein Anleger bei den günstigsten Anbietern pro Jahr etwas mehr als 1000 Franken. Bei den teuersten Anbietern ist die gleiche Dienstleistung bis zu fünfmal teurer. Das macht einen Unterschied von mehreren tausend Franken – Jahr für Jahr. Das ist viel Geld, das der Rendite abhanden kommt. 

Tipp: Immer wieder werden in den Medien Gebührenvergleiche von Börsenhandelsplattformen publiziert, die zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen führen. Achten Sie deshalb darauf, dass die Annahmen für die Berechnungen realistisch sind. Manchmal werden gewisse Vorgaben so getroffen, damit einzelne Anbieter besonders gut abschneiden. Wichtig sind die Angaben zur Depotgrösse sowie die Häufigkeit des Handelns. Hohe Transaktionsgebühren belasten bei wenigen Trades pro Jahr die Gesamtrechnung viel weniger, als wenn häufig gehandelt wird. Ebenso spielt die Grösse der Transaktion eine entscheidende Rolle. Bei einigen Anbietern gibt es hier deutliche Kostenunterschiede. 

Für die eklatanten Preisunterschiede zwischen den Anbietern gibt es einen klaren Grund: In kaum einem anderen Land sind die Kunden ihrer Hausbank so treu wie in der Schweiz. Das trifft auch auf die Anbieter von Handelsplattformen zu, die meistens ebenfalls zu einer Bank gehören. Sie haben deshalb wenig Anreize, ihre Gebühren zu senken. Deshalb sind in den vergangenen Jahren die Handelskosten für Privatanleger deutlich weniger stark gesunken als im Ausland. Das berichten unabhängige Preisvergleichsplattformen immer wieder.

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Einer der wichtigsten Gründe für die Treue der Anleger zur Hausbank ist, dass Wechsel praktisch immer mit Kosten verbunden sind. Viele Banken verlangen nämlich pro Position im Wertschriftendepot eine Transfergebühr von bis zu 100 Franken oder mehr. Das ist viel Geld, um eine einzige Aktienposition vom alten zum neuen Anbieter zu transferieren. 

Die gute Nachricht: Das VZ gehört zu den ganz wenigen Anbietern in der Schweiz, welche diese Gebühren schon vor einiger Zeit abgeschafft haben. Sie sind unnötig und nicht mehr zeitgemäss. 

Auch wenn solche Depottransferkosten ärgerlich und nicht kundenfreundlich sind – sie lohnen sich praktisch immer. Nehmen wir an, dass ein Anleger ein Depot mit 25 verschiedenen Aktien hat und dass ein Transfer 100 Franken pro Position ausmacht. Der Wechsel zu einer günstigeren Bank kostet den Anleger 2500 Franken. Dieser Betrag ist schnell wieder amortisiert, oft sogar innerhalb eines Jahres – dies dank den deutlich tieferen Gebühren beim neuen Anbieter.