Geldanlagen

Wie sich Indexfonds von ETF unterscheiden

Für Privatanleger, die passiv investieren möchten, stehen neben ETF auch immer mehr Indexfonds zur Verfügung. Bis vor wenigen Jahren waren Indexfonds ausschliesslich institutionellen Anlegern vorbehalten.

Daniel Weinmann
Anlageexperte

Indexfonds haben wie ETF das Ziel, einen Index möglichst exakt und kostengünstig abzubilden. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Produktarten besteht in der Börsenkotierung. ETF steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds. Sie lassen sich zu den Handelszeiten laufend kaufen und verkaufen. Indexfonds werden nicht an einer Börse gehandelt. Der Kauf und Verkauf ist wie bei aktiven Anlagefonds nur einmal täglich über den Fondsanbieter möglich.

Merkblatt

Die Auswahl des richtigen ETF

Dieses Merkblatt zeigt auf, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Bei den Gebühren unterscheiden sich ETF und Indexfonds kaum. So betragen die jährlichen Verwaltungsgebühren (Total Expense Ratio, TER) bei ETF über verschiedene Anlageklassen durchschnittlich 0,35 Prozent und bei Indexfonds 0,37 Prozent. Indexfonds werden hingegen beim Handel je nach Domizil mit einer geringeren Stempelsteuer belastet als ETF.

Wegen des starken Konkurrenzkampfs unter den Fondsanbietern sind die Gebühren von passiven Fonds in letzter Zeit gesunken. Der Druck auf die Gebühren dürfte mit der zunehmenden Verbreitung von Indexfonds anhalten.

Während sich ETF physisch und synthetisch replizieren lassen, erlauben viele Indexfonds nur die physische Replikation. Die Replikationsart gibt an, wie ein passiver Fonds den entsprechenden Index nachbildet.

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Kriterien für den Produkteentscheid

Vor der Wahl eines Produktes sollte der Anleger seine Anlagestrategie festlegen. Die Anlagestrategie definiert, wie die Anlagesumme auf die verschiedenen Anlageklassen aufgeteilt wird. Sie hängt von der Risikotoleranz des Anlegers ab.

Ausserdem empfiehlt es sich vorgängig zu definieren, wie stark die Investition je nach Marktlage von der Anlagestrategie abweichen soll. Ist die Handelbarkeit innerhalb eines Tages eine zwingende Voraussetzung, kommen nur ETF in Frage.

Stehen auf einen bestimmten Index sowohl ETF als auch Indexfonds zur Verfügung, muss der Anleger situativ entscheiden, welche Produktart sich besser eignet. Er sollte dabei Kriterien wie die Anlagestrategie, die Risikoaversion und die beabsichtigte Haltedauer berücksichtigen. Im Normalfall ist es sinnvoll, im Portfolio sowohl ETF als auch Indexfonds einzusetzen.