Geldanlagen

Dividendenrendite: Das sollte man wissen

Die Dividendenrendite ist eine wichtige Richtgrösse für die Wahl von Aktien mit attraktiver Dividende. Sie sollte aber nicht das einzige Kriterium sein.

Daniel Weinmann

Funktion Anlageexperte

Publiziert am

27. Juli 2025

Was ist die Dividendenrendite und wie berechnet man sie?

Aktien mit attraktiven Dividenden bieten langfristig orientierten Anlegern zwei wesentliche Vorteile: Sie liefern dem Anleger ein regelmässiges Einkommen – und sie tragen einen erheblichen Teil zur Gesamtrendite einer Aktie bei.

Um die Höhe der Dividendenausschüttungen einschätzen und vergleichen zu können, wird die Dividendenrendite als relevante Masszahl herangezogen. Diese Kennzahl setzt die Höhe der Dividende ins Verhältnis zum Aktienkurs. Ein Beispiel: Wenn der Aktienkurs von Firma X bei 100 Franken liegt und die Dividende 4 Franken beträgt, berechnet sich daraus eine Dividendenrendite von 4 Prozent.

Unternehmen aus den USA zahlen die Dividenden oftmals nicht jährlich, sondern quartalsweise aus. Um hier die Dividendenrendite zu ermitteln, kann man die zuletzt ausbezahlte Quartalsdividende mit 4 multiplizieren und diese dann durch den Aktienkurs teilen.

Wie hoch ist eine attraktive Dividendenrendite?

Titel, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen, gelten als Dividendenaktien. Eine genaue Definition, ab welcher Höhe eine Dividendenrendite tatsächlich als attraktiv gilt, gibt es allerdings nicht.

Schweizer Unternehmen gelten als besonders verlässliche und attraktive Dividendenzahler. So bot der Swiss Market Index (SMI), der die 20 grössten an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen umfasst, in den vergangenen Jahren im Schnitt eine jährliche Dividendenrendite von rund 3 Prozent – selbst in schwächeren Jahren lag sie über 2,5 Prozent. Bei den fünf Top-Dividenden-Titeln erhielten Anleger sogar eine Dividendenrendite von über 4 Prozent.

Im weltweiten Vergleich gibt es nur wenige Märkte, die solche Werte erreichen. Der US-amerikanische Aktienindex S&P500 etwa weist eine Dividendenrendite von gerade mal 1,6 Prozent aus. Deshalb gelten dort Titel mit mehr als 2 Prozent bereits als Dividendenaktien.

Eine Aufstellung der SMI- und SPI-Titel mit den aktuell höchsten Dividendenrenditen finden Sie hier:

SMI-Aktien
SPI-Aktien

Dividendenrenditen können stark schwanken

Ein Schwachpunkt der Dividendenrendite ist die stichtagsbezogene Betrachtung. Der Aktienkurs des Unternehmens kann stark schwanken. Je nach Zeitpunkt der Berechnung kann deshalb auch die Dividendenrendite sehr unterschiedlich ausfallen.

Abhilfe schafft die Verwendung alternativer Berechnungsmethoden, wie etwa das Ersetzen des aktuellen Kurses durch den durchschnittlichen Kurs der Aktie über einen bestimmten Zeitraum (zum Beispiel ein Jahr). Auch der Einbezug von mehreren Stichtagen kann eine glättende Wirkung erzielen. Dadurch fallen Titel weiter zurück, die nur aufgrund von Kursverlusten vorne in der Rangliste der Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite liegen.

Eine hohe Dividendenrendite macht noch keine gute Dividendenaktie aus

Für die Auswahl von Dividendenaktien sollte nicht nur die Dividendenrendite betrachtet werden, sondern auch weitere Faktoren – wie etwa die Dividendenhistorie der Unternehmen. Werden die Ausschüttungen regelmässig erhöht, gilt das als positives Zeichen.

Eine sehr konstante Erhöhung der Dividenden gibt es bei den sogenannten Dividendenaristokraten. Dieses Prädikat erhalten Unternehmen, die über mindestens 10 Jahre hinweg ununterbrochen die Dividenden erhöht haben. 17 Schweizer Unternehmen gehören diesem erlauchten Kreis an, darunter Roche, Novartis, Lindt & Sprüngli und Nestlé. Diese vier Unternehmen konnten ihre Dividendenausschüttungen sogar beinahe über die letzten drei Jahrzehnte oder über einen noch längeren Zeitraum hinweg jährlich steigern.