Immobilien

Sinkende Hauspreise: Wer jetzt verkauft, muss sich mächtig ins Zeug legen

Wer aktuell aufs Geratewohl in den Verkauf geht, verkauft sein Objekt meistens unter Wert oder vergrault potenzielle Käufer mit überrissenen Preisvorstellungen.

Adrian Wenger
Hypothekarexperte
Publiziert am
07. Juli 2023

Der Verkauf des Eigenheims ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden – und diese sind eher noch grösser geworden. Weil die Zinsen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sind, geht die Nachfrage nach Immobilien zurück. Gleichzeitig ist das Angebot an Liegenschaften gestiegen. 

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Das bedeutet: Potenzielle Käufer schauen sehr genau hin, denn sie haben nun eine deutlich grössere Auswahl und können versucht sein, die Preise drücken. Auch die Banken sind anspruchsvoller geworden und prüfen eine Finanzierung besonders kritisch. Sie winken längst nicht mehr alles durch, denn dank den höheren Zinsen haben sie Alternativen zum Hypothekargeschäft. 

Umso wichtiger ist es, dass ein Hausverkäufer den Prozess mit genug Zeit plant und sich gut vorbereitet. Dazu gehört vor allem ein umfassendes Verkaufsdossier, das Vertrauen schafft und dem Gespräch mit der Bank standhält. Ein solches Dossier enthält Verkaufsbedingungen, Grundriss, Baupläne, Zonenplan, Situationsplan, aktuelle Fotos sowie eine detaillierte Beschreibung des Objekts und der Lage.

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Entscheidend sind zudem die folgenden Punkte:

Wert: Viele Eigentümer schätzen den Marktwert zu hoch oder zu tief ein. Lassen Sie ihn unbedingt professionell ermitteln. Weil selbst die Resultate etablierter Plattformen stark voneinander abweichen können, wird eine erfahrene Fachperson mehrere Bewertungs-Tools nutzen, um einen realistischen Marktwert zu bekommen. Sonst kann Ihnen viel Geld entgehen. 

Kosten: Nehmen Sie Käufern die Sorge vor versteckten Kosten. Stellen Sie transparent auf, wie sich die Nebenkosten zusammensetzen, und zeigen Sie mögliche Folgekosten auf. Oft wird unterschätzt, was die Abwicklung kostet: Notariats- und Grundbuchgebühren oder Steuern. Klären Sie genau ab, was auf Sie zukommt, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Beachtet werden müssen auch die Ausstiegskonditionen aus laufenden Hypothekarverpflichtungen. Da derzeit die Zinsen am Kapitalmarkt höher sind als die meisten abgeschlossenen Hypotheken, erzielt die Bank für die Restlaufzeit einen Zinsgewinn. Diesen geben allerdings nur wenige Banken dem Kreditnehmer weiter. Vor dem Abschluss einer Festhypothek sollte man deshalb unbedingt das Kleingedruckte lesen und Anbieter bevorzugen, die auch eine Entschädigung zugunsten des Kreditnehmers im Falle von höheren Zinsen vorsehen.

Aufräumen: Vielen ist nicht bewusst, was es neben einem guten Dossier alles braucht für die Ausschreibung, Besichtigungen und Preisverhandlungen. Im aktuellen Markt möchten viele Käufer das Objekt mehrmals besichtigen. Planen Sie also genügend Zeit ein und machen Sie Ihr Eigenheim «verkaufsfertig», bevor die ersten Interessenten kommen. Es sollte aufgeräumt und in einem sauberen und ordentlichen Zustand sein. 

Ausdauer: Einen potenziellen Käufer muss man heute schon fast hofieren. Das kann viel Geduld und Ausdauer erfordern. Bleiben Sie dran – und fassen Sie nach, falls sich ein Interessent nicht mehr meldet. 

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