Unternehmensnachfolge

"Der Verkauf einer Firma ist sehr komplex"

Matthias Escher hat mit seiner Frau Sabina Büttner erfolgreich den Tierfutter-Onlineshop ipet.ch aufgebaut. Im Rahmen einer Nachfolgelösung haben die Gründer im Jahr 2023 die Aktienmehrheit an eine Investorengruppe verkauft. Im Gespräch erklärt Escher die Vorteile, wenn man für den Verkaufsprozess Profis herbeizieht. 

Herr Escher, Sie haben die Zukunft Ihres eigenen Unternehmens ipet.ch neu geregelt. Was war der Auslöser?

Matthias Escher: Es war früh klar, dass sich keine familieninterne Nachfolgelösung abzeichnet. Wir hatten uns schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken auseinandergesetzt, das Unternehmen zum passenden Zeitpunkt in neue Hände zu geben. Gerade während der Corona-Zeit erlebten wir ein starkes Wachstum mit unserem Onlineshop für Tierfutter. Das hiess aber auch, dass die berufliche Belastung sehr gross wurde – und es war nicht einfach, hier für Entlastung sorgen zu können. Bereits vor unserem eigentlichen Verkaufsprozess erhielten wir unerwartet ein Kaufangebot. Dieses war für uns die Initialzündung, um uns diesem Thema anzunehmen, das ja schon seit einiger Zeit in unseren Köpfen bereit lag. 

Sie hätten die Nachfolgeregelung auch in Eigenregie abwickeln können. Weshalb entschieden Sie sich anders?  

Durch das überraschende Kaufangebot erhielten wir erste Einblicke in einen solchen Prozess und sahen, dass ein solcher Unternehmensverkauf höchst komplex sein kann. Deshalb suchten wir nach professioneller Unterstützung. Uns war wichtig, dass die Leistungen, der Service, der Preis und der Ruf des potenziellen Partners stimmen. Das VZ VermögensZentrum war in unserer Auswahl der Anbieter, der alle diese Punkte am besten erfüllte. Für das VZ sprach ebenfalls, dass das Unternehmen in der Schweizer KMU-Welt sehr gut vernetzt ist. Das erhöhte aus unserer Sicht die Erfolgschancen. 

Was ist die grösste Herausforderung, wenn man sein eigenes Unternehmen verkaufen will?

Als Gründer ist man emotional sehr involviert in das Unternehmen. Das kann bei Verkaufsverhandlungen manchmal sogar ein Nachteil sein. Ich war deshalb froh, dass ich einen neutralen Partner zu meiner Seite hatte, der die Gespräche zwischen dem Käufer und meiner Frau und mir professionell begleiten und moderieren konnte. 

Wie haben Sie sich auf den Verkaufsprozess vorbereitet?

Wir haben uns bereits vor dem Start des Verkaufsprozesses dafür entschieden, einen stellvertretenden Geschäftsführer zu engagieren – mit den Zielen, das operative Tagesgeschäft  trotz der aufgrund des Unternehmensverkaufs zusätzlichen anfallenden Arbeiten uneingeschränkt fortzuführen zu können. Denn der Verkauf eines Unternehmens kann sich ja schnell mal über Monate oder gar Jahre hinziehen. Gleichzeitig konnte so dem Käufer bereits ein potentieller Nachfolger präsentieren werden.

Bei was hat sich der Beizug von Profis als besonders nützlich erwiesen?

Das hat sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt: Das VZ hat die Verkaufsdokumentation professioneller aufbereitet, als wir es hätten tun können. Sie beinhaltete einen positiven Ton und strich die guten Entwicklungen als Chance für den Käufer heraus. Dazu kommt das vorhandene Netzwerk, das die Suche nach potenziellen Käufern erleichtert. Das VZ wusste auch ganz klar, in welchem Moment welche Informationen den Interessenten wirklich offengelegt werden können. 

Wie haben Sie den Verkaufsprozess erlebt?

Es war sehr angenehm, eine gute Mischung zwischen zielgerichtetem und geduldigem Vorgehen. Mein Berater hat mir viel abgenommen, so hatte ich zum Beispiel mit den Erstkontakten mit den Interessenten nichts zu tun. Ich erhielt aber die Informationen, die ich benötigte. Mein Eindruck ist, dass das VZ ergebnisoffen verhandelt hat und wir uns frei zwischen den verschiedenen Angeboten entscheiden konnten. Das war genau in unserem Sinn. Hätten wir das alles selber erledigen müssen, wäre dies mit einem grossen Arbeits- und entsprechenden Zeitaufwand verbunden gewesen.

Was können Sie jemandem weitergeben, der sein Unternehmen verkaufen will?

Es lohnt sich auf jeden Fall, Spezialisten herbeizuziehen. Man unterschätzt schnell den zeitlichen Aspekt – nicht nur, weil die Verhandlungen eine gewisse Zeit benötigen, sondern auch, weil man neben dem Tagesgeschäft mit einem zusätzlichen Aufwand absorbiert ist. Zudem hat man für die Verhandlungen einen Sparring-Partner, mit dem man sich austauschen kann und der den Käufermarkt oftmals besser kennt.  

Welche zusätzlichen Chancen eröffnen sich Ihrem Unternehmen durch den Besitzerwechsel?

Das Wachstumspotenzial von ipet.ch ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wir sind in den letzten Jahren in der Schweiz zwar stark gewachsen, aber vom Marktanteil her gibt es immer noch viele Möglichkeiten. Zudem ist mittelfristig auch eine Expansion ins benachbarte Ausland eine Option. Die Firma ist nun in guten Händen. Das stärkt unsere Zuversicht, dass wir unsere Ziele erreichen können.  

Zur Person

Matthias Escher ist Tierarzt sowie Mitgründer und Teilhaber der iPet.ch GmbH mit Sitz in Ulmiz FR, dem grössten von Tierärzten geführten Online-Shop für Tiernahrung in der Schweiz. Über ipet.ch werden Tierfutter und -zubehör für Hunde und Katzen von über 100 Marken vertrieben.