Welche Währung ist beim Fondskauf relevant?
Auf den Währungsmärkten lassen sich immer wieder grössere Schwankungen beobachten. Seit Anfang Jahr hat der Franken zum US-Dollar rund 10 Prozent an Wert gewonnen. Diese Bewegung bestätigt einen Trend, der seit den letzten 25 Jahren existiert. Doch was heisst das für Anleger?

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Auch Anleger sind von diesen Schwankungen auf dem Währungsmarkt betroffen, wenn sie Wertpapiere kaufen, die einer Fremdwährung ausgesetzt sind. Fondsanleger sollten jedoch besonders acht geben: Wenn ein Fonds in Schweizer Franken gekauft wird, bedeutet das nicht, dass er keinen Währungsrisiken ausgesetzt ist.
Grundsätzlich lässt sich bei einem Fonds zwischen Handelswährung und Risikowährung unterscheiden. Die Handelswährung sagt lediglich aus, in welcher Währung der Fonds gekauft und verkauft wird. Für die Risikowährung ist hingegen entscheidend, in welcher Währung die investierten Titel im Fonds kotiert sind und ob der Fonds eine Währungsabsicherung macht.
Wenn ein Fonds eine Währungsabsicherung in Schweizer Franken macht, sichert er die Fremdwährungen der investierten Titel jeweils gegen den Franken ab. Dann werden die Wechselkursrisiken gegenüber dem Franken reduziert. Solche Fonds erkennt man oft durch den Zusatz «CHF Hedged» in der Fondsbezeichnung oder im Factsheet.
Allerdings sind solche Währungsabsicherungen nicht kostenlos. Bleibt die aktuelle Zinsdifferenz konstant, fallen pro Jahr rund 4 Prozent für die Absicherung des US-Dollar-Risikos und rund 2 Prozent für die Absicherung des Euro-Risikos an. Dies geht auf Kosten der Fondsrendite. Darum lohnt es sich zu prüfen, ob eine Währungsabsicherung sinnvoll ist.
Bei Aktien macht das Währungsrisiko in der Regel einen geringen Anteil am Gesamtrisiko aus, da Aktien naturgemäss hohe Schwankungen haben. Darum lohnen sich die Kosten für die Währungsabsicherung häufig nicht. Zudem können exportorientierte Unternehmen von einer schwächeren Währung profitieren, da ihre Produkte im Ausland günstiger werden. Das kann zu steigenden Aktienkursen führen.
Bei Obligationen hingegen zeigen langfristige Beobachtungen, dass das Währungsrisiko höher ist als die zusätzlichen Renditechancen. Da die Schwankungen von Obligationen in der Regel gering sind, machen Währungsschwankungen mehr als die Hälfte der Gesamtrisiken von Obligationen aus. Mögliche Währungsverluste machen häufig den Zinsvorteil zunichte. Im schlimmsten Fall wird die Anlage ohne Währungsabsicherung sogar zum Verlustgeschäft. Darum bietet es sich an, bei Fonds mit Fremdwährungsobligationen das Währungsrisiko vollständig abzusichern.
Bei der Auswahl eines Fonds sollten Anleger somit genau darauf achten, welchen Währungsrisiken sie ausgesetzt sind und ob eine Währungsabsicherung bei dem gewünschten Produkt vorliegt. Die Handelswährung ist vor allem relevant, wenn man den Fonds in einer bestimmten Währung kaufen möchte. Neben den Währungen sollten bei der Fondsauswahl weitere Kriterien beachtet werden, wie die Rendite- und Risikoeigenschaften oder die laufenden Kosten. Es empfiehlt sich die Fonds auch nach dem Kauf regelmässig zu überwachen. Beispielsweise kann es Änderungen bei der Handelswährung geben.
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