Geldanlagen

Transfergebühren: Anleger werden ungerechtfertigt zur Kasse gebeten

Anleger zahlen prohibitiv hohe Gebühren, wenn sie Wertschriften von einer Bank an eine andere übertragen. Nur zwei Banken verlangen nichts für so einen Transfer.

Jan Simon
Anlageexperte

Wenn man in der Schweiz Wertschriften von einer Bank an eine andere überträgt, zahlt man der bisherigen Bank sogenannte Transfergebühren. Wie ein Vergleich des Konsumentenmagazins K-Geld von Oktober 2020 zeigt, verlangen nur zwei Banken keine solchen Gebühren: die VZ Depotbank und die Aargauische Kantonalbank.

Bei den anderen Banken fallen bis zu 167 Franken pro Titel an, also pro Firma bei Aktien oder pro Schuldner bei Obligationen (siehe Tabelle). Unter Umständen kann der Transfer eines Depots mit 20 Titelpositionen also mehrere tausend Franken kosten.

Früher war der Transfer mit Aufwand verbunden, heute geht das praktisch per Knopfdruck. Die hohen Gebühren sollen Anleger also in erster Linie davon abhalten, die Bank zu wechseln. Dem Preisüberwacher sind sie darum ein Dorn im Auge.

Auch aus Sicht des VZ sind diese Gebühren nicht mehr zeitgemäss. "Unsere Kunden sollen bei uns bleiben wegen der Dienstleistungen – und nicht, weil sie sich vor den Transferkosten fürchten. Darum haben wir die Transfergebühren ganz abgeschafft", sagt Marc Weber von der VZ Depotbank.

Die Preisunterschiede bei den Depotgebühren und Courtagen sind heute so gross, dass sich der Wechsel zu einer günstigen Bank trotz der hohen Transferkosten oft schon im ersten Jahr auszahlt.