Geldanlagen
So entwickelte sich der ETF-Markt 2025
In diesem Jahr verzeichneten börsengehandelte Indexfonds (ETF) in der Schweiz erneut deutliche Mittelzuflüsse. Das Angebot an ETF wurde weiter ausgebaut – vor allem ein Trend standen im Mittelpunkt.
Nino Zebiri
Funktion Anlageexperte
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17. Dezember 2025
ETF zählen zu den kostengünstigsten, transparentesten und liquidesten Anlageinstrumenten. Sie ermöglichen bereits mit kleinen Beträgen eine breite Streuung des Kapitals. Diese Eigenschaften haben weltweit zu einem starken Wachstum beigetragen. Auch an der Schweizer Börse hat ihre Bedeutung deutlich zugenommen.
Mittlerweile sind an der SIX über 2100 Produkte handelbar – ein Plus von über 200 gegenüber dem Vorjahr (vgl. Grafik). Vor fünf Jahren waren es rund 1600, vor zehn Jahren etwa 1100. Nachhaltigkeit, in den Vorjahren ein dominierendes Thema, spielte bei den diesjährigen Neuauflagen eine geringere Rolle.
Geprägt haben den Markt vor allem aktive ETF. Deren Aufkommen ist eine Bewegung, die immer mehr aus den USA nach Europa übergreift. Ihre Zahl hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt: von rund 127 zu Jahresbeginn auf aktuell 254 Produkte. Allein 2025 kamen bisher 116 neue aktive ETF hinzu.
Die Anbieter solcher ETF verfolgen eine aktive Anlagestrategie und versuchen – ähnlich wie bei klassischen aktiven Fonds – ihren Vergleichsindex zu übertreffen. Langfristig gelingt dies jedoch nur wenigen, zudem sind sie meist teurer als passive ETF.
Nicht mehr so gefragt waren Themen-ETF. Das zeigte sich auch daran, dass 2025 weniger dieser ETF auf den Markt gebracht wurden als noch ein Jahr zuvor. Eine der wenigen Ausnahmen war das Thema «Verteidigung Europa». Angesichts des geopolitischen Umfelds war dieser Bereich bei Anbietern beliebt.
Grundsätzlich gilt aber, dass solche Produkte oft zeitlich verzögert nach dem eigentlichen Hype erscheinen. Anleger sollten beachten, dass solche Themenfonds häufig wieder vom Markt verschwinden, da viele ihre Rendite- oder Volumenziele nicht erreichen. Ob ein Geschäftsfeld tatsächlich langfristig relevant bleibt, lässt sich kaum vorhersagen.
Daher besteht das Risiko, dass ein Thema nur kurzfristig attraktiv ist und nicht zum erhofften Megatrend wird. Bleibt die wirtschaftliche Bedeutung aus, erzielen die Fonds meist keine zufriedenstellende Rendite und werden mangels Volumina geschlossen. 2025 entfiel fast jede vierte Fondsschliessung auf Themenfonds. Weitere Rücknahmen betrafen vor allem Faktorprodukte sowie Länder- und Regionen-Fonds.
Im Bereich der Zinswerte sind ETF auf Overnight Rates neu hinzugekommen. Sie bilden kurzfristige Geldmarktzinssätze wie den SARON (Franken) oder SOFR (Dollar) ab. Solche Produkte dienen vor allem zur Verwaltung von Liquiditätsbeständen mit potenziell höheren Zinsen als klassische Bankeinlagen.
Wer diese Entwicklungen im eigenen Portfolio berücksichtigen möchte, sollte neben Kosten und Zusammensetzung stets die Gesamtstrategie im Blick behalten. Je nach Kontext kann es sinnvoll sein, auch klassische Produkte einzubeziehen. Eine individuelle Beratung ist hier empfehlenswert, da die Einordnung in die Gesamtanlagestrategie entscheidend ist.
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Anlegerverhalten in der Schweiz 2025
Studie