Vorsorge

Säule 3a oder PK-Einkäufe: Was lohnt sich mehr für Sie?

Wann lohnt es sich, freiwillige Beträge in die Pensionskasse einzuzahlen, und wann ist die Säule 3a besser, um Geld anzusparen? So entscheiden Sie richtig.

Sara Neuweiler
Pensionierungsexpertin
Publiziert am
13. November 2023

Wenn die Steuerrechnung auf dem Tisch liegt, lässt sich nur noch wenig optimieren. Vielmehr ist jetzt die letzte Gelegenheit, um Verpasstes im laufenden Jahr nachzuholen. Freiwillige Einzahlungen in die Säule 3a und die Pensionskasse (PK) sind für die meisten der beste Weg, um Steuern zu sparen – und gleichzeitig Vermögen für später aufzubauen. Da die Renten seit Jahren sinken, ist es heute noch wichtiger als früher, sich frühzeitig um die Altersvorsorge zu kümmern.

Merkblatt

Tipps zur Säule 3a

Das Merkblatt informiert, wo und wann sich Einzahlungen am meisten lohnen, und wie man am besten vorgeht.

Viele, die jetzt ihre Steuern optimieren möchten, stellen sich die Frage nach dem richtigen Vorsorgetopf. Die Antwort: Wer kann, sollte in beide Vorsorgegefässe einzahlen. Sonst gilt der Grundsatz: zuerst die Säule 3a ausschöpfen, dann auch den PK-Einkauf prüfen. Denn die Säule 3a ist flexibler – etwa bei der Begünstigung im Todesfall oder bei der Anlage des Geldes. Wer jetzt einzahlen möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten.

Säule 3a – möglichst kein Jahr auslassen

In die Säule 3a dürfen Jung und Alt einzahlen, sobald sie ein AHV-pflichtiges Einkommen verdienen. Darum sollte man früh beginnen und kein Jahr auslassen. Verpasste Einzahlungen kann man nämlich nicht nachholen – zumindest bislang: Der Bundesrat hat Ende November entschieden, dass er nachträgliche Einkäufe in die Säule 3a ermöglichen will. Erwerbstätige, die in bestimmten Jahren keine Beiträge oder nur Teilbeträge einzahlen konnten, sollen so künftig diese Beitragslücken schliessen können. Wann und wie der Vorschlag umgesetzt wird, ist noch offen: Die Landesregierung hat ihren Vorschlag in die Vernehmlassung geschickt.

In diesem Jahr können Angestellte bis zu 7056 Franken einzahlen, Selbstständige ohne Pensionskasse 20 Prozent des Nettoeinkommens bis maximal 35'280 Franken. Für Schnellentschlossene gilt: Die Einzahlung muss bis zum 31. Dezember bei der Vorsorgestiftung eingehen. Man sollte seine Bank also bis spätestens Mitte Dezember mit der Überweisung beauftragen.

Auf dem 3a-Konto erhält man einen Zins. Der ist aber noch immer tiefer als die Inflation. Unter dem Strich verliert das Geld auf dem 3a-Konto daher laufend an Wert. Abhilfe schafft eine 3a-Lösung mit Wertschriften. Der Wert des Guthabens kann zwar kurzfristig stark schwanken, allerdings rentieren Wertschriften langfristig besser als 3a-Zinskonten.

Achten sollte man sich unbedingt darauf, dass man eine kostengünstige Wertschriftenlösung wählt. Denn hohe Kosten fressen die Rendite weg. Bewährt haben sich daher vor allem 3a-Lösungen mit sogenannten ETF. Das sind besonders kostengünstige Anlagefonds. Es lohnt sich zudem, mehrere Töpfe zu eröffnen. Damit kann man die Bezüge staffeln und so noch mehr Steuern sparen.

Merkblatt

Einkauf in die Pensionskasse: Das sollten Sie beachten

Erfahren Sie in diesem Merkblatt, was Sie wissen sollten, bevor Sie sich für einen PK-Einkauf entscheiden.

Tipp: Mit einer 3a-Lösung mit Wertschriften können Sie Ihr Geld flexibler anlegen als in der Pensionskasse. Ein Aktienanteil von mehr als 90 Prozent lohnt sich zum Beispiel doppelt, weil der Anlagehorizont oft sehr lang ist und die Erträge nicht wie in der Pensionskasse umverteilt werden. Und: Sie können Ihr Geld für bestimmte Zwecke lange vor 65 beziehen. 

Steuerprogression mit PK-Einkäufen brechen

Mit einem Einkauf in die Pensionskasse kann man die Leistungen im Alter verbessern oder fehlende Beitragsjahre nachholen. Zudem lassen sich damit Lücken schliessen, die über die Jahre entstanden sind – zum Beispiel, weil der Lohn gestiegen ist. Genau wie Einzahlungen in die Säule 3a kann man Einkäufe in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen – und so Steuern sparen.

Einkäufe lohnen sich umso mehr, je höher das Einkommen ist und je weniger Zeit bis zum Bezug bleibt. Das ist oft ab Alter 50 der Fall. Die höchste Rendite erzielt man in der Regel mit einem Einkauf in den Jahren vor der Pensionierung (Grafik). Allerdings sollte man unbedingt die dreijährige Sperrfrist für Kapitalbezüge beachten.
 

Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Angestellte mit einem hohen Lohn profitieren am meisten. Und sie können ihr Einkaufspotenzial sogar noch erhöhen, wenn sie eine Zusatzvorsorge haben – sofern die Firma den gesetzlichen Spielraum richtig nutzt und ihre Vorsorgepläne optimiert. Bei einigen Lösungen können die Versicherten ausserdem ihre Anlagestrategie selbst wählen.

Einkäufe können sich aber auch mit kleineren Beiträgen lohnen. Wer etwa 75'000 Franken gespart oder geerbt hat, kann gestaffelt über drei Jahre je 25'000 Franken einzahlen. Diese Beträge kann er vollumfänglich vom steuerbaren Einkommen abziehen – und so die Steuerprogression brechen.

Sie wollen besser vorsorgen und gleichzeitig Steuern sparen? Bestellen Sie die kostenlosen Merkblätter mit Tipps zur Säule 3a oder zu PK-Einkäufen. Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.