Steuern

Steuerprogression einfach erklärt

In den meisten Kantonen gilt immer noch der Grundsatz: Wer mehr verdient, zahlt auch höhere Steuern im Verhältnis zu seinem Einkommen.

Markus Stoll
Steuerspezialist

Bis vor ein paar Jahren war unbestritten, dass hohe Einkommen verhältnismässig stärker besteuert werden sollen als kleine Einkommen. Die Einkommenssteuertarife waren denn auch in der ganzen Schweiz progressiv ausgestaltet.

Merkblatt

Tipps zum Steuern sparen

Dieses Merkblatt zeigt die wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten auf.

In Zürich zum Beispiel sind bei einem steuerbaren Einkommen von 50'000 Franken 3144 Franken Kantons- und Gemeindesteuern fällig; das entspricht 6,3 Prozent des steuerbaren Einkommens. Bei 200'000 Franken Einkommen zahlt man 15,2 Prozent Steuern. Ein Spitzenverdiener mit 1 Million Franken Einkommen zahlt über 25 Prozent.

In manchen Kantonen ist man allerdings schneller in einer höheren Steuerprogression. In Bern etwa beträgt die Steuerbelastung schon bei einem Einkommen von 50'000 Franken 15,1 Prozent, mehr als doppelt so viel wie in Zürich.

Gleicher Steuersatz für alle

2008 führte Obwalden als erster Kanton eine sogenannte Flat-Rate-Tax ein, bei der der Steuersatz unabhängig vom Einkommen einheitlich ist. Steuerpflichtige mit einem steuerbaren Einkommen von 50'000 Franken zum Beispiel zahlen also prozentual gleich viel Steuern wie jene mit einem Einkommen von 200'000 Franken.

Seit 2009 hat auch der Kanton Uri eine Flat-Rate-Tax. 2016 lehnte das Stimmvolk des Kantons Schwyz die Einführung einer Flat-Rate-Tax ab.

Wie stark ein zusätzlicher Franken Einkommen besteuert wird, drückt der Grenzsteuersatz aus. Je höher der Grenzsteuersatz ist, umso mehr lohnt es sich, nach Möglichkeiten zu suchen, das steuerbare Einkommen zu reduzieren.