Geldanlagen

Die Marktlage vom 16. April 2024

  • Die US-Börsen begannen die Woche trotz der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten zunächst positiv, konnten jedoch die Kursgewinne nicht aufrechterhalten. Der S&P500 Index, der noch im frühen Handel fast um ein Prozent zulegen konnte, drehte bald in einen Abwärtstrend und schloss den Handel mit einem Verlust von 1,2 Prozent. Ähnlich erging es den europäischen Börsen, die einen Teil ihrer anfänglichen Gewinne wieder einbüssen mussten.
  • Die Ölpreise sind gestern anfänglich trotz Irans Angriff auf Israel gesunken. Im weiteren Handelsverlauf begannen die Notierungen dann aber zu steigen. Aktuell kostet ein Barrel der Sorte WTI 86 Dollar. Der Fasspreis von Rohöl aus der Nordsee (Brent) liegt bei 90.50 Dollar.
  • Die Kurse von US-Staatsanleihen haben gestern trotz des Angriffs auf Israel merklich nachgegeben. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,6 Prozent. Die bisherige Zurückhaltung Israels dürfte wohl ein Hauptgrund dafür sein.

Wichtigste neue Treiber

  • Gestern haben sich gleich mehrere Notenbanker zur Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Wort gemeldet. Gediminas Simkus, der litauische Vertreter im EZB-Rat, geht von mindestens drei Senkungsschritten im Jahr 2024 aus; der erste davon würde im Juni fällig sein. Simkus' slowakischer Kollege Peter Kazimir erwartet auch im Juni den ersten Schritt und sagte, die Inflation zeige Anzeichen eines "anhaltenden Rückzugs". Auch Olli Rehn, der Gouverneur der Bank von Finnland, geht von einer Juni-Senkung aus, wenn sich die Inflation bis dahin wie erwartet weiter abkühle. Der Chefökonom der EZB, Philip Lane, äusserte sich zuversichtlich, dass die Inflation bis 2025 wieder auf das 2-Prozent-Ziel zurückkehren wird. Es werde aber ein "holpriger" Weg mit anhaltend hohen Lohn- und Dienstleistungskosten sein. Er wiederholte die neueste Politik-Erklärung der EZB, die auf eine Zinssenkung im Juni hindeutet.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im ersten Quartal, dank eines boomenden Investmentbanking-Geschäfts, einen höheren Gewinn erzielt. Der Gewinn stieg im Zeitraum von Januar bis März um 28 Prozent auf 4,13 Milliarden Dollar, wie die Bank gestern bekannt gab. Dies entspricht einem Gewinn von 11,58 Dollar pro Aktie, dem höchsten Ergebnis seit dem dritten Quartal 2021.
  • Trotz der anhaltend hohen Inflation im März gibt es erfreuliche Neuigkeiten aus dem US-Einzelhandel, da die Konsumenten kauffreudig blieben. Laut dem Handelsministerium stiegen die Detailhandelsumsätze in den USA im Vergleich zum vorherigen Monat um 0,7 Prozent. Dies übertraf die durchschnittlichen Analystenerwartungen, die einen Anstieg von nur 0,4 Prozent prognostiziert hatten. Darüber hinaus wurde der Wert für Februar um 0,3 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent nach oben korrigiert.

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Wichtige Entwicklungen und nächste Events

  • China hat heute Morgen für das erste Quartal ein stärkeres Wirtschaftswachstum als erwartet bekannt gegeben. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im betrachteten Zeitraum um 5,3 Prozent, was eine leichte Beschleunigung gegenüber dem vorherigen Quartal darstellt und die Schätzungen übertraf. Allerdings erfolgte ein Grossteil dieses Anstiegs in den ersten beiden Monaten des Jahres. Im März gingen die Einzelhandelsumsätze zurück und die industrielle Produktion verfehlte die Prognosen, was auf zukünftige Herausforderungen hindeutet. Die Regierung Chinas hat sich für dieses Jahr ein Ziel von etwa fünf Prozent Wirtschaftswachstum gesetzt

    – eine ehrgeizige Vorgabe, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Immobilienkrise und enttäuschender Konsumzahlen.

Stand 07:55 Uhr