Geldanlagen
Die Marktlage per 22.09.2023
- Die Aktienindizes verzeichneten gestern deutliche Abgaben – den positiven Überraschungen der SNB und der Bank of England zum Trotz. Der Hinweis der US-Notenbank, dass die Zinsen noch länger hoch bleiben dürften, drückte auf die Stimmung. Der SMI gab 0,62 Prozent nach, beim Euro Stoxx 50 ging es sogar 1,48 Prozent bergab. Der S&P 500 schloss mit einem Tagesverlust von 1,64 Prozent. In Asien tendieren die Märkte heute mehrheitlich freundlich.
- Die Reaktion der Franken-Zinsen auf den Leitzinsentscheid der SNB hielt sich in engen Grenzen: Die Rendite zehnjähriger Eidgenossen gab leicht nach. Sie liegt zurzeit genau bei 1,0 Prozent. Im Euro, im Pfund und im Dollar sind die Renditen dagegen gestiegen. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries kletterte bis auf 4,5 Prozent – den höchsten Stand seit 2007. Hinter dem Anstieg steckt die Befürchtung, dass die Teuerung in den USA dauerhaft über 2 Prozent bleiben könnte.
- Der Schweizer Franken hat nach dem Zinsentscheid der SNB etwas an Wert eingebüsst. Gegenüber dem Euro gab er 0,6 Prozent nach. Der Euro-Franken-Kurs notiert aktuell bei 0.964.
Wichtigste neue Treiber
- Die SNB beliess den Leitzins gestern überraschend unverändert bei 1,75 Prozent. Sie schliesst aber nicht aus, dass noch ein weiterer Zinsschritt nötig werden könnte. Gemäss ihrer neusten Prognose wird die Inflation 2024 nochmals auf 2,2 Prozent steigen und sich danach knapp unter 2 Prozent etablieren. Die SNB behält sich vor, weitere Devisenbestände zu veräussern, um zusätzlich Liquidität abzuschöpfen.
- Auch die Bank of England hat den Leitzins nicht weiter erhöht und damit viele Marktteilnehmer überrascht. Die meisten hatten eine weitere Anhebung um 0,25 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent erwartet. Gouverneur Andrew Bailey begründete die erste Zinspause seit 2 Jahren mit der Abschwächung des Inflationsdrucks. Der Entscheid fiel jedoch äusserst knapp: Bailey musste als Vorsitzender den Stichentscheid zu Gunsten der Zinspause fällen.
- In Japan hält sich die Inflation etwas hartnäckiger als erwartet. Die Jahresteuerung sank im August lediglich von 3,3 auf 3,2 Prozent. Analysten gingen von einem Rückgang auf 3,0 Prozent aus. Die Bank of Japan (BOJ) hat dennoch auf eine Straffung der Geldpolitik verzichtet: Sie hat heute beschlossen, den Leitzins bei -0,1 Prozent belassen. Die BOJ ist die einzige grosse Notenbank, die an der Niedrigzinspolitik festhält.
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Wichtige Entwicklungen und nächste Events
- Heute stehen für diverse Wirtschaftsräume die provisorischen Einkaufmanagerindizes (PMIs) für den September an. Spannend wird insbesondere der Blick nach Deutschland und Grossbritannien, wo sich die Industriestimmung stark eingetrübt hat.
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