Geldanlagen

Aktien: Mit diesen Kennzahlen prüfen Sie Kauf-Kandidaten

Wer eine Aktie kaufen möchte, sollte zuerst das Potenzial nüchtern beurteilen. Ins Wertschriftendepot gehören die Titel, die besonders gute Rendite-Chancen versprechen.

Florian Bächler

Funktion Anlageexperte

Publiziert am

08. Oktober 2025

Lohnt es sich, eine bestimmte Aktie zu kaufen? Anlegerinnen und Anleger investieren oft aus einem Bauchgefühl heraus oder weil die Medien gerade über die Firma berichten – und riskieren so Fehlkäufe. Geeignete Kennzahlen sind bessere Hilfsmittel, um den Wert und die Aussichten von Unternehmen zu bewerten und zu vergleichen. 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn pro Aktie. Es zeigt, ob eine Aktie im Vergleich zur Branche oder zum gesamten Markt unter- oder überbewertet ist. 

Tipp: Vergleichen Sie das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis mit den Werten in der Vergangenheit und dem langfristigen Durchschnitt der Branche. Wichtig ist auch, dass Sie dabei die gleiche Grundlage verwenden, also zum Beispiel die gleichen Zeiträume. 

Gewinnwachstum 

Wenn Unternehmen ihren Gewinn laufend steigern können, spricht das für das Geschäftsmodell, die Nachfrage und das Management.

Tipp: Betrachten Sie die Entwicklung mindestens über drei bis fünf Jahre, damit Ausreisser weniger ins Gewicht fallen. 

Eigenkapitalquote 

Je höher dieser Wert ist, desto weniger Schulden hat ein Unternehmen. Es ist finanziell stabiler und kann bei Bedarf leichter Fremdkapital aufnehmen als höher verschuldete Unternehmen. 

Dividendenrendite

Diese Kennzahl zeigt, wie hoch die Ausschüttungen im Verhältnis zum Aktienkurs sind. Damit kann man die Dividenden mehrerer Unternehmen vergleichen. 

Achtung: Eine hohe Dividendenrendite ist keine Garantie dafür, dass es auch in Zukunft hohe Ausschüttungen geben wird. Eine regelmässige, aber tiefere Dividendenauszahlung ist meistens nachhaltiger als eine höhere, stark schwankende Dividende (Grafik). 

 

Man sollte sich immer auf mehrere Kennzahlen stützen, bevor man sich zu einem Kauf entscheidet. Unter Umständen ist es sinnvoll, auch das Kurs-Buch-Verhältnis oder den freien Cashflow zu analysieren. Mehr zu diesen Kennzahlen erfahren Sie im Merkblatt zum Thema.

Vorsicht vor unseriösen Tipps aus dem Internet

Viele Anlegerinnen und Anleger folgen auch den Ratschlägen von sogenannten Finfluencern, die sich in den Sozialen Medien und im Internet zu Geldthemen äussern. Einige machen einen guten Job, andere sind hingegen unseriös bis betrügerisch: Mit ihren «Empfehlungen» wirtschaften sie nur in ihre eigene Tasche. Sie gehen beispielsweise Partnerschaften mit Banken oder Fondsanbietern ein und verdienen so an der Vermittlung von Finanzprodukten. Oder sie sind beteiligt an Firmen, deren Anlagen sie empfehlen.

Viele bieten Coachings, Kurse oder Bücher an, die häufig überteuert und nutzlos sind. Gefährlicher wird es, wenn sie neue Mitglieder in riskante Schneeballsysteme hineinziehen wollen.

Tipp: Überlegen Sie, was Finfluencer motiviert, ihr Wissen zu teilen. Das hilft, solche Tipps einzuordnen. Lassen Sie sich nicht blenden, wenn jemand viele Follower hat oder ein vermeintlich luxuriöses Leben zur Schau stellt. Weitere Informationen finden Sie im kostenlosen Merkblatt zum Thema.

Sie möchten mehr über die wichtigsten Kennzahlen erfahren? Bestellen Sie das Merkblatt, oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ VermögensZentrum.