Geldanlagen

Die Marktlage vom 25. April 2024

  • Gute Unternehmensergebnisse und eine Erholung der Technologie-Werte haben den Märkten gestern zunächst Auftrieb verliehen. Signalwirkung hatte der Quartalsausweis von Texas Instruments: Der Chiphersteller blickt deutlich zuversichtlicher in die Zukunft. Selbst im Industriebereich zeichnet sich eine Verbesserung der Nachfrage ab. In der Schweiz schloss der SMI dennoch mit einem Verlust von 0,8 Prozent, weil Roche und UBS je 3 Prozent nachgaben. Roche konnte mit den Quartalszahlen nicht vollumfänglich überzeugen. Die Valoren von UBS litten unter der Diskussion um zusätzliche Kapitalanforderungen, die auch an der GV ein Thema war.
  • Wie schnell nimmt die Künstliche Intelligenz (KI) in der Wirtschaft Fahrt auf? Das ist eine der drängendsten Fragen an den Märkten. Bei Meta geht es nicht ganz so schnell wie erhofft: Der Facebook-Mutterkonzern kündigte mit den Quartalszahlen höhere Investitionen an. Ausserdem dürfte das Umsatzwachstum im laufenden Quartal etwas weniger hoch ausfallen als erwartet. Die Meta-Aktie gab nachbörslich rund 19 Prozent nach. Eine gegenteilige Entwicklung erlebte gestern die Aktie des Autoherstellers Tesla: Sie schloss 12 Prozent im Plus, nachdem das Unternehmen mit den Quartalszahlen die Lancierung einer neuen Modell-Linie im Niedrigpreis-Bereich angekündigt hatte.
  • An Asiens Börsen fällt das Bild heute gemischt aus. In Japan notieren die Indizes deutlich im Minus, in China und diversen übrigen Ländern verzeichnen sie dagegen Kursgewinne. Europas Börsen dürften mit leichten Abgaben eröffnen.

Wichtigste neue Treiber

  • In den USA hat gestern erneut eine rekordhohe Emission von Staatsanleihen stattgefunden. Das Finanzministerium platzierte Treasuries mit fünfjähriger Laufzeit im Umfang von 70 Mrd. Dollar. Bereits am Dienstag wurden zweijährige Staatspapiere mit einem Volumen von 69 Mrd. Dollar emittiert. Beide Auktionen wurden vom Markt gut absorbiert. Heute folgt als Letztes die Platzierung einer siebenjährigen Anleihe über 44 Mrd. Dollar. Die Befürchtungen, dass das hohe Emissionsvolumen zu einem Anstieg der Renditen führen könnte, haben sich nicht bewahrheitet.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Quartal 2024 einen rekordhohen Gewinn von 58,8 Mrd. Franken erzielt. Dank schwächerem Franken resultierte bei den Fremdwährungsanlagen ein Bewertungsgewinn von 52,4 Milliarden. Auch die Goldbestände profitierten von steigenden Kursen. Die SNB betonte einmal mehr, dass die Quartalsergebnisse stark von der Entwicklung an den Finanzmärkten abhängen. Rückschlüsse auf den weiteren Jahresverlauf bleiben deshalb schwierig.
  • Der angeschlagene US-Flugzeughersteller Boeing schrieb im 1. Quartal 2024 rote Zahlen. Der Liquiditätsabfluss fiel aber nicht ganz so hoch aus wie befürchtet. Boeing musste die Produktion zuletzt drosseln, um die Qualitätsprobleme angehen zu können. Das Auftragsvolumen erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal von 520 auf 529 Mrd. Dollar. Das Auftragsbuch umfasst unter anderem 5'600 kommerzielle Flugzeuge. Die Finanzlage bleibt jedoch angespannt. Die Boeing-Aktie konnte zunächst rund 2 Prozent zulegen, sie ging letztlich aber mit einem Minus von 2,9 Prozent aus dem Handel.

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Wichtige Entwicklungen und nächste Events

  • Mit Microsoft und Alphabet werden heute zwei Technologie-Schwergewichte ihre Zahlen zum 1. Quartal präsentieren. Der enttäuschende Quartalsausweis von Meta hatte gestern nachbörslich auch diese beiden Titel belastet.
  • In den USA werden heute die BIP-Daten zum ersten Quartal 2024 veröffentlicht. Die US-Wirtschaft dürfte gegenüber dem Vorquartal um rund 0,6 Prozent expandiert haben.
  • Am Freitag folgt der nächste Zinsentscheid der Bank of Japan: Der Yen ist in den letzten Tagen auf einen neuen historischen Tiefstand gesunken. Die Stützungsmassnahmen des Finanzministeriums und der Notenbank hatten somit keine dauerhafte Wirkung. Umso drängender wird die Frage, ob die Notenbank beim Zinsentscheid weitere Massnahmen präsentieren wird.

Stand 08:50 Uhr