Geldanlagen

Fünf europäische Aktien mit dem stärksten Momentum

Europäische Aktien sind gut ins Jahr 2024 gestartet – einige Titel haben besonders stark an Wert zugelegt. Weshalb der Momentum-Ansatz ein gutes Instrument ist, um solche Aktien zu finden. 

Christian Huber
Leiter Aktienresearch
Publiziert am
20. März 2024

Einzelne Aktien können eine hohe Rendite erzielen. Die Selektion von herausragenden Aktien ist allerdings anspruchsvoll. Eine interessante Methode zur Wahl der chancenreichen Aktien folgt dem Prinzip "Kaufe, was gut läuft". Es baut darauf, dass Aktien mit starker Entwicklung in jüngster Vergangenheit meist auch in näherer Zukunft eine gute Rendite erzielen werden. Man spricht in diesem Zusammenhang oft davon, dass solche Aktien Momentum haben oder eine relative Stärke gegenüber anderen Aktien aufweisen.

Wer nach dem Prinzip der relativen Stärke investiert, kauft Aktien, die sich in jüngster Vergangenheit stark entwickelten. Und er meidet Aktien, die jüngst eine schlechte Rendite erzielten. Um den Gewinn zu optimieren, ist es ratsam, eine Online-Plattform zu wählen, die den Aktienhandel zu möglichst geringen Gesamtkosten ermöglicht. 

Für den Aufbau eines Aktienportfolios nach dem Prinzip "Kaufe, was gut läuft" empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
 

Schritt 1: Anlageuniversum definieren

Es wird festgelegt, welche Gruppe von Aktien für die Titelwahl mit dem stärksten Momentum zur Verfügung stehen soll. Dieses sogenannte Anlageuniversum kann beispielsweise einem Aktienindex entsprechen. Dabei eignen sich Indizes mit einer hohen Anzahl Titel besser als Indizes mit nur wenigen Titeln, da erstere eine grössere Vielfalt und bessere Auswahlmöglichkeiten bieten. Für eine Investition in europäische Aktien bietet sich zum Beispiel der Stoxx Europe 600 an, der die Aktien der nach Marktkapitalisierung 600 grössten Unternehmen des Kontinents enthält.

 

Schritt 2: Titel auswählen

Ist das Anlageuniversum bestimmt, geht es in einem nächsten Schritt darum, die Regeln für die Auswahl zu definieren. Eine einfache Variante zur Ermittlung der relativen Stärke vergleicht beispielsweise die Aktienrendite über die letzten zwölf Monate. Erfolgversprechender sind Ansätze, welche die Rendite über verschiedene Zeiträume messen und weitere Faktoren wie das Risikomass Volatilität analysieren. Die Regeln sollten nicht zu komplex sein und in unterschiedlichen Marktphasen zu guten Resultaten führen.

Sobald die Regeln festgelegt sind, werden sie nicht mehr geändert. Nun wird die relative Stärke aller im Anlageuniversum enthaltenen Titel gemessen und eine Rangliste erstellt. Oben stehen die Titel mit dem stärksten Momentum in der jüngsten Vergangenheit, unten jene mit dem schwächsten Momentum.

Es wird nur in die Titel mit der grössten relativen Stärke investiert. Je nach Renditeziel und Risikotoleranz werden beispielsweise drei, in fünf oder in noch mehr Titel gekauft. Je weniger Titel berücksichtigt werden, desto grösser ist das Renditepotenzial, aber auch das Risiko.

 

Schritt 3: Titel überwachen

Jedes Momentum ist früher oder später zu Ende. Titel mit aussergewöhnlich erfolgreicher Entwicklung in der Vergangenheit brechen bei einer Korrektur des Gesamtmarktes oft besonders stark ein. Eine strikte Überwachung des Risikos der Anlage ist daher unumgänglich. Zudem sollte der Anleger die Rangliste in regelmässigen Abständen, beispielsweise monatlich, aktualisieren. Haben einzelne Titel seit der letzten Erhebung deutlich an Momentum verloren, werden sie verkauft und durch die Titel mit dem aktuell stärksten Momentum ersetzt. Das stellt sicher, dass laufend in die stärksten Titel investiert wird.

Die Titel wurden nach diesen Relative-Stärke-Kriterien ausgewählt: Rendite über die letzten sechs Monate in Schweizer Franken, Rendite über das letzte Jahr in Schweizer Franken und Volatilität über das letzte Jahr in Schweizer Franken (inklusive Dividenden). Die drei Kriterien werden gleichgewichtet. Universum: Stoxx Europe 600 mit Free-Float-Marktkapitalisierung 7’796 Mrd. Euro. Die Ranglisten lassen sich mit weiteren Kriterien wie andere Renditezeiträume oder Risikokennzahlen verfeinern.

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