Vorsorge

Weisst du, wo dein wohl grösstes Vermögen steckt?

Oft geht vergessen, wie viel Geld in der Pensionskasse liegt. Trag diesem Kapital gut Sorge! Dann hast du später mehr zum Leben.

Eine Untersuchung des VZ VermögensZentrums bei mehr als 3000 Haushalten zeigt: Die Pensionskasse macht im Durchschnitt rund 60 Prozent des Vermögens aus. Selbst wenn man ein Eigenheim hat, stecken noch gut 30 Prozent des Vermögens in der Pensionskasse.

Merkblatt

Pensionierung – Rente oder Kapital?

Wie soll man das Pensionskassenguthaben beziehen? Die wichtigsten Kriterien für Ihren Entscheid erfahren Sie in diesem Merkblatt.

Das ist viel Geld. Was überrascht: Viele Menschen zählen das Kapital in der Pensionskasse aber nicht zu ihrem Vermögen. Fragt man sie nach ihren wertvollsten Besitztümern, denken sie zuerst an Geldanlagen, Bankkonten, das Eigenheim oder ihr Auto. Vom Kapital in der Pensionskasse hängt aber stark ab, was man sich nach der Pensionierung überhaupt leisten kann.

Das ist viel Geld. Was überrascht: Viele Menschen zählen das Kapital in der Pensionskasse aber nicht zu ihrem Vermögen. Fragt man sie nach ihren wertvollsten Besitztümern, denken sie zuerst an Geldanlagen, Bankkonten, das Eigenheim oder ihr Auto. Vom Kapital in der Pensionskasse hängt aber stark ab, was man sich nach der Pensionierung überhaupt leisten kann.

Das Problem: Viele Pensionskassen sind gezwungen, ihren Umwandlungssatz zu senken. Sinkt der Umwandlungssatz, dann hat man im Alter weniger Rente. Oder man muss vorher mehr Geld sparen, um den gewünschten Lebensstandard zu finanzieren. Ein Beispiel: Ein Mann hat 600'000 Franken Guthaben in der Pensionskasse. Wendet seine Pensionskasse einen Umwandlungssatz von 6 Prozent an, dann bekommt er nach seiner Pensionierung jeden Monat 3000 Franken PK-Rente ausbezahlt.

Viele Pensionskasse wandeln die Guthaben aber zu einem deutlich tieferen Satz um. Sinkt der Umwandlungssatz zum Beispiel von 6 auf 4,75 Prozent (das ist bei vielen Pensionskassen bereits der Fall), muss der Mann früh genug zusätzlich sparen, damit er mit 65 eine PK-Rente von 3000 Franken im Monat bekommt. Beginnt er mit 50 Jahren mit dem Sparen, dann hat er bis zur Pensionierung noch 15 Jahre Zeit. Er muss dann ab 50 jedes Jahr 9130 Franken zusätzlich auf die Seite legen. Startet er erst mit 55 Jahren, dann sind es sogar 14'420 Franken, die er jedes Jahr zusätzlich ansparen muss.

Das Beispiel zeigt auch: Wer sich im Alter nicht finanziell einschränken will, muss selbst handeln. Die folgenden Punkte solltest du bei deiner Pensionskasse beachten:

1. Während des Berufslebens

Schau dir deinen Pensionskassen-Ausweis genau an. Er zeigt, wo du heute stehst und wie sich dein Vermögen voraussichtlich entwickeln wird. Der Ausweis liefert dir wichtige Informationen, etwa: Wie hoch ist deine Rente voraussichtlich, wenn du mit 65 oder früher in Pension gehst? Welche Rente bekommen du und deine Familie, wenn du sterben oder invalid werden solltest? Wie viel von deinem Guthaben kannst du einsetzen, um dir ein Eigenheim zu kaufen, eine Firma zu gründen oder um freiwillig in deine Pensionskasse einzuzahlen?

Viele Pensionskassen bieten mehrere Sparpläne zur Auswahl. Prüfe für dich, ob sich ein Sparplan mit höheren Sparbeiträgen für dich lohnt. Zusammen mit den Beiträgen deines Arbeitgebers sparst du so viel mehr Geld an. Und zahl wenn möglich freiwillig in die Pensionskasse ein. So senkst du deine Steuerlast und verbesserst die Leistungen im Alter.

Viele Kadermitarbeitende, Unternehmerinnen und Unternehmer beziehen mehr als 132'300 Franken Lohn pro Jahr. Für die Lohnteile über diesem Grenzwert können sie in ihrer Pensionskasse eine Zusatzvorsorge einrichten, für die sie die Sparbeiträge selbst festlegen. Wenn sie die Beiträge steueroptimiert wählen, kann ihr Einkaufspotenzial um Hunderttausende Franken steigen.

2. Bei der Pensionierung

Was soll mit deinem Guthaben in der Pensionskasse geschehen? Willst du es dir als Rente, als Kapital oder als Mix aus beidem auszahlen lassen? Mit der Rente hast du ein Leben lang ein gesichertes, fixes Einkommen. Mit dem Kapital sparst du dafür in der Regel mehr Steuern und bleibst finanziell flexibler.

Was du beachten solltest: Die wenigsten Pensionskassen gleichen die Inflation aus. Wenn du die Rente wählst, wird sie über die Jahre an Wert verlieren. Bei einer jährlichen Teuerung von 2 Prozent schrumpft die Kaufkraft von 3000 Franken in 10 Jahren auf rund 2450 Franken.

Erstelle mit 55 einen Einkommens- und Finanzplan. Nur so kannst du richtig entscheiden, was mit deinem PK-Guthaben geschehen soll. Und versuche, die Bezüge der Vorsorgegelder über mehrere Jahre zu verteilen. Mit so einer Staffelung kann man oft viel Steuern sparen.

3. Nach der Pensionierung

Die aus der Pensionskasse, Freizügigkeit und Säule 3a bezogenen Gelder musst du nun auf eigenes Risiko anlegen und so eine "Rente" erwirtschaften, die bis ins hohe Alter reicht. Viele erwarten eine unrealistische Rendite oder verbrauchen das Geld zu schnell. Damit das nicht passiert, muss man genau rechnen und sauber planen,

Mit 65 beträgt die Lebenserwartung rund 20 Jahre. Sinnvoll kann es sein, wenn man seine Planung auf diesen Zeithorizont ausrichtet und das Vermögen in zwei Teile aufteilt: Der erste Teil deckt deinen Einkommensbedarf in den ersten zehn Jahren. Das Geld ist nicht in Aktien investiert, sondern wird risikoarm angelegt und schrittweise aufgebraucht. Der zweite Teil sichert dein Einkommen für die nächsten zehn Jahre. Einen Teil kannst du in Aktien investieren – je nach Risikoprofil. Nach zehn Jahren wird das Geld in risikoarme Anlagen umgeschichtet und finanziert deine Ausgaben bis ans Lebensende.