Holcim übertrifft Gewinnerwartungen – KI beflügelt Meta und Microsoft

VZ Börsen-News

Die US-Notenbank Fed trotzt Trump und hält Füsse still - allerdings erstmals seit Jahrzehnten mit grösserem Dissens. Holcim verfehlte die Umsatzerwartungen knapp, übertraf dafür aber bei Gewinn und Marge deutlich die Prognosen. Microsoft und Meta überzeugen mit starken Zahlen und KI-Fantasie – und werden dafür an der Börse belohnt.

31. Juli 2025

Beschreibung

Das hat sich ereignet 

Unternehmen 

  • Holcim: Der weltweit drittgrösste Baustoffkonzern Holcim erzielte im ersten Halbjahr trotz Umsatzrückgang um 2,2 % auf 7,87 Mrd. Franken einen um 3,0 % höheren wiederkehrenden EBIT von 1,44 Mrd. Fr., was in lokaler Währung sogar einem Anstieg von 10,8 % entspricht. Der Konzerngewinn kletterte um satte 35,2 % auf 908 Mio. Franken – und übertraf damit die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich.
  • ams-OSRAM: Der Licht- und Sensorspezialist ams-OSRAM erzielte einen Umsatz von rund 775 Millionen Euro, blieb damit im Rahmen der Erwartungen, verlor aufgrund eines schwächeren US-Dollar aber etwa 35 Millionen Euro Umsatz. Trotz eines leicht negativen Free Cashflows von etwa –14 Mio. € erreichte das Unternehmen eine bereinigte EBITDA-Marge von 18,8 %, was der oberen Hälfte der prognostizierten Spanne entsprach.
  • SNB: Die Schweizerische Nationalbank SNB verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen Verlust von 15,3 Mrd. Franken, hauptsächlich verursacht durch wechselkursbedingte Verluste von 43,9 Mrd. Franken auf Fremdwährungspositionen. Positive Beiträge aus Zinsen, Dividenden sowie ein Bewertungsgewinn von 8,6 Mrd. Franken auf dem Goldbestand konnten diese Verluste nicht kompensieren.
  • KI beflügelt Meta und Microsoft: Microsoft steigerte Umsatz und Gewinn im Schlussquartal deutlich – getrieben von starker Nachfrage nach KI-Tools und Cloud-Diensten. Der Umsatz kletterte um 18 % auf über 76 Mrd. USD, der Gewinn stieg um 24 % – die Aktie legte nachbörslich 6 % zu. Auch Meta Platforms überzeugte mit besser als erwarteten Zahlen und einem starken Ausblick, worauf die Aktie nachbörslich um über 11 % zulegte. Trotz steigender Investitionen in ein neues KI-Labor sieht Meta Fortschritte bei Werbung und Nutzerbindung – und wird vom Markt mit wachsendem Vertrauen belohnt. 

Märkte / Konjunktur 

  • Aktien: Der Schweizer Leitindex SMI büsste am Mittwoch 0,23 % ein auf 11’931,98 Punkte. Positive Quartalszahlen von UBS (+1,1 %) sorgten für Rückenwind im Finanzsektor. Belastet wurde der Markt durch Verluste bei Sonova (-3,6 %) nach schwachen Zahlen des Konkurrenten Amplifon. Der DAX schloss 0,19 % höher bei 24’262,22 Punkten – enttäuschende Auftragszahlen der Industrie und schwache Konsumindikatoren dämpften die Konjunkturhoffnungen. Die US-Börsen zeigten sich etwas verhalten, da die Aussicht auf rasche Zinssenkungen nach dem Fed-Entscheid sank — der Dow verlor rund 0,4 %, der S&P 500 gab leicht nach, während der Nasdaq minimal zulegte.
  • Fed und Bank of Japan halten Füsse still: Die US-Notenbank hat den Leitzins wie erwartet erneut unverändert in der Spanne von 4,25 % bis 4,50 % belassen – zum fünften Mal in Folge. Erstmals seit 1993 stellten sich dabei zwei Fed-Gouverneure gegen die Mehrheit und forderten eine sofortige Zinssenkung. Die Mehrheit des Gremiums verweist jedoch auf anhaltende Inflationsrisiken, eine robuste Arbeitsmarktlage und konjunkturelle Unsicherheiten – und will vorerst abwarten. Lesen Sie hier die Hintergründe.
  • Heute Morgen folgte die Bank of Japan: Sie beliess ihren Leitzins bei 0,5 %, wie erwartet, zeigte sich jedoch optimistischer bezüglich der Konjunktur und Wirtschaftsaussichten. Gleichzeitig hob sie die Kerninflationsprognose für das Fiskaljahr 2025 von 2,2 % auf 2,7 % an – ein Hinweis, dass zukünftige Zinserhöhungen möglich sind
  • Konjunktur in Europa: Die Eurozone verzeichnete im zweiten Quartal 2025 ein schwaches Wachstum von nur +0,1 % zum Vorquartal, deutlich abgeschwächt gegenüber dem kräftigen Plus von 0,6 % im ersten Quartal. Dabei schrumpfte Deutschlands BIP um 0,1 %, während Frankreich moderat um 0,3 % und Spanien mit 0,7 % robustes Wachstum zeigten. Die Abschwächung wird vor allem auf abflauende Vorkaufsaktivitäten vor US-Zöllen und sinkende Exportnachfrage zurückgeführt.
  • Schwache Konjunktursignale aus China: Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli auf 49,3 Punkte – der tiefste Stand seit April. Auch der Gesamt-PMI sank auf 50,2 Punkte und signalisiert trotz 5,2 % BIP-Wachstum eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik. 

Das passiert heute 

  • CH – SNB-Zwischenbericht: Um 07:15 Uhr publiziert die Schweizerische Nationalbank den Zwischenbericht per 30. Juni 2025.
  • CH – Detailhandelsumsätze: Um 08:30 Uhr publiziert das Bundesamt für Statistik die monatliche Detailhandelsumsatzstatistik (DHU) für Juni 2025.
  • CH – Dienstleistungsumsätze: Um 08:30 Uhr publiziert das Bundesamt für Statistik die monatliche Dienstleistungsumsatzstatistik (DLU) für Juni 2025.
  • DE – Arbeitslosenquote: Um 09:55 Uhr publiziert das Destatis die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Juli 2025.
  • DE – Konsumentenpreisindex (KPI): Um 14:00 Uhr werden die provisorischen Daten zum Konsumentenpreisindex (KPI) für Juli 2025 veröffentlicht.
  • US – PCE-Kernrate Preisindex: Das BEA veröffentlicht um 14:30 Uhr die PCE-Änderung für den Monat Juni.
  • US – Arbeitsmarkt: Um 14.30 Uhr publiziert das US-Arbeitsministerium die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.