US-Regionalbanken – eine neue Krise ist unwahrscheinlich

Am letzten Freitag haben Insolvenzen und Abschreiber in den USA die Märkte kurzzeitig erschüttert. In den Fokus sind hauptsächlich die US-Banken gerückt, insbesondere die Regionalbanken. 

Grund dafür war, dass zwei von ihnen Abschreibungen bei Gewerbekrediten vornehmen müssen. Zions musste 50 Millionen Dollar abschreiben, und Western Alliance reichte eine Klage gegen einen Kreditvermittler ein, der Sicherheiten falsch dargestellt und verpfändete Mittel zweckentfremdet haben soll. 

Solche Vorkommnisse liess bei Anlegern Erinnerungen an die Krise der US-Regionalbanken von 2023 hochkommen. Das führte dazu, dass Banken-Aktien kurzfristig weltweit unter Abgabedruck gerieten. Die Kurse haben sich in der Zwischenzeit aber wieder stabilisiert (vgl. Grafik).

Das liegt hauptsächlich daran, dass es sich dieses Mal um Einzelfälle in einer Nische handelt. Betroffen sind private Finanzierungen für Schuldner von schlechter Bonität. Diese Kredite werden häufig von institutionellen Anlegern vergeben. 

Ein Blick auf die Grossbanken zeigt zudem, dass keine Systemkrise absehbar ist. Das Kerngeschäft der grossen Häuser mit Hypotheken und kommerziellen Krediten entwickelt sich stabil. Das haben auch die jüngsten Quartalsausweise der Grossbanken gezeigt. 

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Abschreiber kommen – insbesondere bei Gewerbeimmobilien, die seit der Pandemie unter Druck stehen, und in gewissen Industriezweigen, die den Strukturwandel spüren. Das sind jedoch normale Vorgänge in konjunkturell schwächeren Phasen. 

Sollten sich die Abschreiber wider Erwarten häufen, werden das US-Finanzministerium und die Notenbank frühzeitig Liquidität zur Verfügung stellen. In der letzten Finanzkrise 2008/2009 hatten diese Institutionen zu lange damit zugewartet. Sie haben die Lehren daraus gezogen.
 

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