US-Börsen klettern auf Rekordhoch – aber nicht für Schweizer Anleger

Ein wichtiger Treiber für die US-Kursrallye ist der Dollar, der zur Schwäche tendiert. Seit Jahresbeginn hat er über 10 Prozent gegenüber dem Franken verloren. Ende Juni fiel er erstmals seit 14 Jahren unter 80 Rappen – hier steht er auch heute noch trotz zwischenzeitlicher Erholung. Auch gegenüber den meisten anderen globalen Industriewährungen büsste er an Wert ein. 

Der schwache Dollar ist aus amerikanischer Sicht wünschenswert, denn US-Exporte werden so für den Rest der Welt günstiger. Unternehmen aus dem S&P-500-Index erzielen rund 30 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Damit steigen sowohl die Umsätze in Dollar gerechnet als auch die daraus generierten Gewinne. US-Aktien werden teurer – zumindest in Dollar gerechnet. Schweizer Anlegerinnen und Anleger profitieren davon nur bedingt.

Der S&P 500 legte in der US-Währung seit Jahresbeginn rund 7 Prozent zu. Betrachtet man die Entwicklung in Franken, resultiert jedoch ein Minus von 3 Prozent. Auch wer währungsabgesichert investiert war, konnte keine 7 Prozent Zuwachs verbuchen. Die Kosten für die Absicherung summieren sich im bisherigen Jahresverlauf auf rund 2,5 Prozent – mit Blick auf das Gesamtjahr betragen die Absicherungskosten aktuell rund 4,5 Prozent. 

Langfristig macht es keinen grossen Unterschied, ob die Währung abgesichert wird. Aus Schweizer Sicht wirkt die Dollarschwäche ähnlich wie eine Zollerhöhung. Exporte in die USA werden teurer, womit folglich weniger in die USA verkauft wird. 

Keiner der Handelspartner der USA hat aus diesen Gründen ein grosses Interesse an einer weiteren Abwertung des Dollars. Die Währungsentwicklung könnte deshalb sehr schnell zu einem gewichtigen Argument bei den der Zollverhandlungen werden.

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