Strukturierte Produkte: Vorsicht vor unerwünschten Risiken
Strukturierte Produkte haben häufig hohe Renditeversprechen. Sie sind vor allem in Tiefzinsphasen verlockend. Allerdings können dabei auch Risiken entstehen, die zu hohen Verlusten führen. Was sollten Anlegerinnen und Anleger beachten?

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Immer mehr Anleger hinterfragen den Depotauszug ihrer Bank kritisch und holen sich bei den unabhängigen Expertinnen und Experten des VZ eine Zweitmeinung ein. Jedes Jahr lassen Tausende von Anlegern und Sparern ihr Depot vom VZ überprüfen. Dabei fällt auf, dass in diesen Depots häufig auch strukturierte Produkte enthalten sind.
Mit strukturierten Produkten setzen Anleger gezielt darauf, dass bestimmte Preisbewegungen eintreffen. Die meisten dieser Produkte sind äusserst komplex aufgebaut. Wenn man sie nicht versteht und die erhoffte Preisbewegung nicht eintrifft, können sie zu hohen Verlusten führen. So wurden Kunden von ihrer Hausbank beispielsweise Währungsprodukte mit hohen Renditen als Alternative zu den tiefen Zinsen angeboten.
Betroffene Kunden und Konsumentenschützer bemängeln, dass die Risikoaufklärung dabei oftmals stark vernachlässigt wurde. Den Kunden war in vielen Fällen nicht bewusst, welch riskante Anlageprodukte sie im Depot hielten. Teilweise wurden diese Produkte der Anlageklasse Liquidität zugewiesen. Bloss: Bei dieser Anlageklasse würde man nur geringe Verluste erwarten.
Bei vielen strukturierten Produkten gibt es sogenannte Bandbreiten. Wird eine der Bandbreite berührt, verfällt das Produkt wertlos und der Kunde verliert das gesamte Kapital, das er in dieses Produkt investiert hat. Hinzu kommt, dass zahlreiche Produkte eine vertraglich vereinbarte Nachschusspflicht aufweisen. Kann der Verlust mit dem Vermögen bei der Bank nicht gedeckt werden, muss der Anleger Geld nachschiessen – der sogenannte Margin Call. Gleichzeitig sind strukturierte Produkte relativ teuer. Das kommt in vielen Fällen der Bank, die diese Produkte verkauft, zugute – nicht aber dem Kunden.
Die bereits erwähnten Währungsprodukte wurden in der Regel nur wenige Monate gehalten und wiesen sehr hohe Verluste zwischen -24% und -40% aus. Hätten die Kunden die entsprechende Währung beispielsweise direkt gekauft, wäre im gleichen Zeitraum jeweils eine positive Rendite erwirtschaftet worden.
Auch dieses Beispiel zeigt einmal mehr: Hohe Renditen – vermeintlich ohne Risiken – zu erzielen, ist nicht möglich. Dennoch werden auch in Zukunft weiterhin viele solcher risikoreichen Produkte von den Banken mit Renditeversprechen vermarktet. Anleger sind besser beraten, wenn sie mit ihrer Anlagestrategie auf eine langfristig realistische Rendite zielen. Dies lässt sich mit dem Einsatz von Indexanlagen, einer hohen Strategietreue und einer unabhängigen sowie kostengünstigen Umsetzung realisieren.
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