Der SMI wächst vorübergehend
Die Schweizer Börse ändert aufgrund einer Abspaltung ab nächsten Montag vorübergehend die Titelzusammenstellung bei einigen wichtigen Indizes. Das hat auch Auswirkungen auf die Portfolios der Fondsanbieter.

Beitrag empfehlen
An der Schweizer Börse steht eine Änderung bei den Aktienindizes SMI und SLI an. Ab der kommenden Woche werden neu die Aktien von Amrize, einer Abspaltung des US-Geschäfts von Holcim, in den beiden Indizes aufgenommen. Bis zur nächsten regulären Indexüberprüfung im September wird dann vorübergehend in den beiden Indizes jeweils einen Titel mehr enthalten als sonst – das heisst 21 statt 20 Titel im SMI und 31 statt 30 Titel im SLI.
Immer wieder kommt es auf dem Schweizer Markt zu Abspaltungen. Aber nicht immer werden dabei zu mehrmonatigen Indexanpassungen vorgenommen wie bei Amrize.
Nach der Abspaltung der Novartis-Tochter Sandoz blieb das Unternehmen lediglich am Spin-off-Tag selbst im SMI. Alcon, eine andere Abspaltung von Novartis, ist hingegen bereits seit 2019 im Schweizer Leitindex enthalten. Mit der aktuellen Übergangsregelung soll sichergestellt werden, dass die Struktur der Indizes auch während der Spin-off-Phase stabil bleibt.
Üblicherweise kommt es an der Schweizer Börse nur einmal jährlich – im September – zu Indexanpassungen. Welche Aktien dann im SMI enthalten sein werden, wird im Juli anhand der durchschnittlichen Marktkapitalisierung und dem jährlichen Handelsvolumen berechnet. Dann wird auch beim SMI und SLI die Anzahl Titel wieder auf 20 bzw. 30 reduziert. Ausserdem entscheidet sich aufgrund der regulären Kriterien, ob Amrize weiter im Index enthalten bleibt.
Die Aufnahme einer Aktie in einen renommierten Index, wie dem SMI, führt zu einer starken medialen Präsenz, was wiederum zu einem grossen Kreis möglicher Anleger beiträgt. Wenn mehr Investoren die Aktie handeln, steigt auch die Liquidität des Titels. Das Liquiditätsrisiko sinkt. Dies stellt insbesondere für institutionelle Anleger, welche voluminöse Portfolioumschichtungen durchführen, einen bedeutenden Vorteil dar.
Zudem kann sich eine solche Anpassung auch auf die Sektorgewichtung im Index auswirken. Aktuell hat der Gesundheitssektor mit Novartis und Roche im SMI die grösste Gewichtung.
Relevant sind solche ausserordentlichen Indexanpassungen auch für passive Anlageprodukte wie ETF. Denn diese haben zum Ziel, einen Index eins zu eins abzubilden. Mit dem Tag der Abspaltung von Amrize werden die Aktien des Unternehmens in allen Fondsportfolios enthalten sein, wo bereits Holcim-Aktien enthalten sind. Die Fondsanbieter werden den Titel somit nicht separat kaufen müssen.
Sie möchten mehr zu Anlagen mit ETF erfahren? Bestellen Sie das Merkblatt zum Thema. Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.