Unternehmensnachfolge

"Der Nachfolge-Experte war unser Mentor und Moderator"

Yvonne und Thomas Zbinden haben die Bahnhof Apotheke Zbinden AG jahrelang mit Herzblut geführt. Im Rahmen ihrer Nachfolge haben sie den Betrieb an das Familienunternehmen Dr. Bähler Dropa AG verkauft, vertreten durch Franklin Schatzmann. Im Gespräch erklären sie, warum es wichtig war, diesen Prozess zusammen mit einem Profi zu meistern.

Portrait von Yvonne und Thomas Zbinden

Herr und Frau Zbinden, Sie haben Ihre Nachfolge früh angepackt. Warum war Ihnen das so wichtig?

Yvonne Zbinden: Weil es um viel ging. Unsere Apotheke blickt auf eine 100-jährige Familientradition zurück. Seit 1921 gehört sie ins Stadtbild von Burgdorf. Sie wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Mit unserem Lebenswerk sind Arbeitsplätze verbunden und langjährige Beziehungen zu Kunden und Lieferanten.

Thomas Zbinden: Unsere Kinder haben andere Berufsrichtungen eingeschlagen und hatten daher kein Interesse.  Wir wollten die Weichen rechtzeitig stellen und die Apotheke dann übergeben, wenn das Team und das Geschäft optimal aufgestellt sind. Uns war bewusst: Es braucht Zeit, um die beste Regelung zu treffen.

Für eine so erfolgreiche Apotheke wie Ihre ist der passende Käufer schnell gefunden, oder?

Yvonne Zbinden: Nein, so einfach war es nicht. Uns fehlte die Erfahrung, und wir merkten schnell, dass uns ein Alleingang überfordern würde. Auch haben wir aus unserem Umfeld Weitergaben erlebt, die gescheitert sind. Wir wollten aber nichts dem Zufall überlassen und die beste Gesamtlösung für unsere Apotheke erarbeiten.

Merkblatt

Tipps für den erfolgreichen Firmenverkauf

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Sie haben sich entschieden, mit dem VZ zusammenzuarbeiten. Warum?

Yvonne Zbinden: Wir hatten viele Fragen: Was wollen wir? Was können wir alleine, wo sind wir auf Spezialisten angewiesen? Wie sichern wir langfristig die Arbeitsplätze? Darum suchten wir das Gespräch mit Experten.

Thomas Zbinden: Wir kannten das VZ aus früheren Beratungen und haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei einer Nachfolge geht es auch um Vorsorge, Pensionierung, Steuern und Nachlass. Wir wussten: Das VZ kann alles aus einer Hand bieten.

Hat sich das ausgezahlt?

Thomas Zbinden: Ja: Das war eine riesige Entlastung. Der Experte hat den Betrieb bewertet, eine umfassende Dokumentation und die Verträge erstellt.

Weiter hat er potenzielle Käufer eruiert sowie die Verhandlungen geführt. Jetzt ist unser Lebenswerk in guten Händen.

Fiel es Ihnen schwer, loszulassen?

Yvonne Zbinden: Es war nicht leicht. Wir waren nicht in allem gleicher Meinung. Der Experte half uns, unsere Anliegen auf einen Nenner zu bringen. Und in heiklen Momenten hat er mit viel Fingerspitzengefühl zwischen uns und dem Käufer vermittelt.

Thomas Zbinden: Dass wir loslassen mussten, wurde uns so richtig bewusst, als wir den Verkaufsvertrag unterzeichneten. Mich verliessen kurzzeitig die Worte – obwohl ich wusste, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten.

Wie haben Sie konkret nach einem passenden und solventen Käufer gesucht?

Thomas Zbinden: Wir machten zuerst eine Liste der wichtigsten Kriterien. Wir fragten uns zum Beispiel: Was muss unser Nachfolger mitbringen, um den Betrieb auch in Zukunft erfolgreich zu führen. Anschliessend haben wir aus unserem Netzwerk und aus jenem des VZ eine Liste potenzieller Interessenten erstellt. So konnten wir jene herausfiltern, die wir kontaktieren wollten.

Yvonne Zbinden: Diskretion und Vertraulichkeit hatten für uns oberste Priorität. Darum hat der Experte die Kandidaten direkt angesprochen. Von der Kontaktaufnahme bis zum Kaufangebot sind dann nur dreieinhalb Monate vergangen. Der Prozess war sehr effizient. Schlussendlich hatten wir die Qual der Wahl, uns für den geeignetsten Nachfolger zu entscheiden.

Herr Schatzmann, es war kein Zufall, dass Sie als möglicher Kaufkandidat kontaktiert wurden, oder?

Franklin Schatzmann: Wir haben uns über die Anfrage vom VZ und die Möglichkeit in den Übernahme-Prozess einzusteigen sehr gefreut. Ich glaube, wir haben uns in den letzten Jahren einen Namen gemacht für erfolgreiche und sorgfältige Übernahmen von alteingesessenen Standorten. Auch unser Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück. Mit der Eröffnung der Dorf Apotheke in Steffisburg legte das Apothekerpaar Bähler vor über 50 Jahren den Grundstein für unseren Familienbetrieb. Mittlerweile sind wir zu einem führenden Gesundheitsdienstleister mit rund 120 Standorten herangewachsen – auch dank Übernahmen.

Welche Kriterien mussten stimmen, damit Sie die Übernahme prüften?

Franklin Schatzmann: Wichtig waren die Grösse der Apotheke sowie ihre zentrale und gut frequentierte Lage. Darüber hinaus waren es die tollen Mitarbeitenden mit ihrer Philosophie und Firmenkultur. Sie sollten sich auch mit uns wohlfühlen und weiterentwickeln können. Am Ende arbeiten Menschen mit Menschen zusammen – das muss einfach passen!

Wie haben Sie die Verkaufs- und Vertragsverhandlungen erlebt?

Thomas Zbinden: Das war eine intensive Phase. Darum waren wir froh, dass wir vom VZ so gut vorbereitet wurden. Als sehr wertvoll erlebten wir auch die Begleitung durch eine Coachin, die uns auf persönlicher Ebene stärkte. Mit ihr haben wir uns auch über die Zeit nach der Geschäftsübergabe und die neue Rollenverteilung in der Familie beraten. Wir hatten einen durchgetakteten Fahrplan, klar definierte Zwischenziele und einen strukturierten Prozess. Das war wichtig, damit wir uns weiterhin auf das Tagesgeschäft konzentrieren konnten – also auf die Führungsaufgaben und Kundenbetreuung.

Franklin Schatzmann: Auch für uns war die Agenda klar. Vor allem wurden wir umfassend dokumentiert. Der Experte hat uns aussagekräftige und vertrauensvolle Daten zur Verfügung gestellt. So konnten wir die Übernahme sorgfältig prüfen. Und als wir Thomas und Yvonne Zbinden mit ihrer offenen Art und ihren Wertvorstellungen auch noch persönlich kennenlernen durften, war rasch klar, dass die Bahnhof Apotheke sehr gut zu uns passt und wir sie gerne in unsere Gruppe aufnehmen würden.

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Welche Rolle spielte der Experte?

Yvonne Zbinden: Abgesehen davon, dass er das meiste für uns vorbereitet und erledigt hat, war er auch ein Moderator und Sparring Partner – ja: unser persönlicher Mentor während des gesamten Prozesses.

Franklin Schatzmann: Der Experte hat stets proaktiv und im Sinne beider Parteien gehandelt. Er hat sich nicht auf die Probleme konzentriert, sondern immer Lösungen gesucht. Die strukturierte Vorgehensweise hat auch uns sehr gedient.

Wie schwierig war es, die Firma zu integrieren?

Franklin Schatzmann: Dieser Prozess verläuft aus meiner Sicht sehr gut. Grosse Freude bereitet mir, dass zwei langjährige Mitarbeiterinnen die Betriebsleitung übernommen haben und dass Yvonne und Thomas Zbinden weiterhin in der Apotheke tätig sind – und so ihren grossen Erfahrungsschatz einbringen.

Yvonne Zbinden: Wie geplant, arbeiten wir noch für rund zwei bis drei Jahre in einem reduzierten Pensum weiter.  Da wir unsere Führungsverantwortung abgegeben haben, können wir uns wieder mit voller Energie auf die Beratung unserer Kunden und Patienten fokussieren. Mit dem Verkauf haben wir unsere unternehmerische Verantwortung wahrgenommen – nämlich die Nachfolge frühzeitig und mit langfristiger Perspektive zu regeln.

Zur Person:

Thomas und Yvonne Zbinden, die Inhaber der Bahnhof-Apotheke Burgdorf, haben ihr Lebenswerk an die Dr. Bähler Dropa AG verkauft.