Geldanlagen

Ausländische Obligationen liefern positive Erträge

Nicht nur Aktien steuern auf ein positives Jahr zu. Auch mit ausländischen Obligationen lässt sich Geld verdienen – sofern die Währungsrisiken abgesichert werden.

Christoph Sax

Funktion Chief Investment Officer

Publiziert am

05. November 2025

Die langfristigen Dollar-Zinsen sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich zurückgekommen. Im Oktober sind sie zeitweise sogar unter 4 Prozent gefallen. Dies ist insofern erwähnenswert, weil die grosse Mehrheit der Finanzanalysten von einer entgegengesetzten Bewegung ausgegangen war. Sie sahen vor nicht so langer Zeit die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen mittelfristig über 5 Prozent steigen. Wenn aber die Zinsen fallen, steigt der Wert der älteren Obligationen, die noch einen höheren Coupon haben.

 

Hinter dem Rückgang der langfristigen Dollar-Zinsen stehen in erster Linie die Realzinsen – also die verbleibende Rendite, wenn man von den Zinsen die erwartete Inflation abzieht. Die Realzinsen sind ein Mass dafür, wie einfach die USA zu Kapital kommen. 

Der Rückgang der Realzinsen hat zwei zentrale Treiber: Erstens, hat das Vertrauen der Anleger in die USA als Schuldner wieder zugenommen. Die Investoren sind wieder bereit, US-Staatsanleihen zu kaufen. Und zweitens, das Ende des Bilanzabbaus der US-Notenbank. Die US-Notenbank hat in den letzten Jahren ihre Bestände an US-Staatsanleihen deutlich verringert und dadurch die Nachfrage nach Staatsanleihen gehemmt und den Anstieg der Renditen begünstigt. 

2022 hielt sie 19 Prozent der US-Staatsschulden, heute sind es nur noch 11 Prozent. Der Abbau der Staatsanleihen in der Bilanz der US-Notenbank wird auch «Quantitative Tightening» (QT) genannt. Der Bilanzabbau wird per 1. Dezember beendet, was tendenziell zu fallenden Renditen führen wird. Und sollte das Vertrauen in die Bonität der USA dereinst wieder erodieren, hätte die US-Notenbank wieder viel Spielraum für zukünftige Staatsanleihenkäufe.
 

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