VZ Analyse
Partners Group gehört 2025 zu den schwächsten Aktien im SMI - trotz soliden Zahlen. Doch damit ist Partners Group nicht allein.
Publiziert 9. Dez. 2025
Beschreibung
Partners Group ist ein Schweizer Spezialist für Privatmarktanlagen. Er investiert also in Unternehmen, deren Aktien noch nicht an der Börse kotiert sind. Das Ziel von Partners Group ist, aussichtsreiche Unternehmen früh zu erkennen und sie später entweder an die Börse zu bringen oder an ein anderes Unternehmen zu verkaufen.
Das Unternehmen hat einen steilen Aufstieg hinter sich und liegt in der Rangliste von Private Equity International global auf Platz 28. Unter den börsenkotierten Anbietern gehört es sogar zu den fünf grössten weltweit. Trotz dieser Position hinkt die Aktie im laufenden Jahr dem Gesamtmarkt deutlich hinterher. Die Fundamentaldaten erklären diese Schwäche nicht. Die Gründe müssen also anderswo liegen.
Stabile Zahlen – schwache Aktie
Wie viele Schweizer Unternehmen veröffentlicht Partners Group zweimal im Jahr das komplette Zahlenset. Bereits im Juli gab sie vorab bekannt, dass die verwalteten Vermögen gestiegen sind. Die vollständigen Zahlen für das erste Halbjahr im September bestätigten den positiven Trend. Der Gewinn lag im Rahmen der Prognosen und wuchs im Jahresvergleich um rund 14 Prozent.
Der Umsatz übertraf die Erwartungen, und der hohe Anteil an Performance Fees wurden gut aufgenommen. Nach beiden Veröffentlichungen stieg der Aktienkurs kurzfristig stark. Trotzdem liegt die Aktie über das Jahr fast 20 Prozent im Minus.
Auch bei den grössten globalen Anbietern zeigt sich ein ähnliches Muster. KKR und Blackstone überzeugten mit ihren Ergebnissen und meldeten Rekordeinnahmen bei den Gebühren. Dennoch sind ihre Aktien deutlich im negativen Bereich. Nur EQT aus Schweden kann ein Plus ausweisen, bleibt aber ebenfalls hinter dem Markt zurück. Die Zahlen allein erklären die Kursentwicklungen also nicht.
Zinsumfeld und andere Bremsklötze
Privatmarktanlagen und andere alternative Anlagen sind vor allem in Tiefzinsphasen gefragt. Liegen Gewinne in der Zukunft, sinkt ihr heutiger Wert bei höheren Zinsen. Das erhöht die Opportunitätskosten. 2025 blieben die Zinsen – ausser in der Schweiz – auf hohem Niveau, besonders in den USA. Der Grund ist die hartnäckige Inflation. Hoffnung auf sinkende Zinsen hat KKR und Blackstone zuletzt etwas entlastet. Bei Partners Group blieb die Reaktion verhalten.
Zum Zinsumfeld kommen weitere Belastungen. Eine Studie von HSBC zeigt, dass es in den USA, dem wichtigsten Markt für Private Equity, im zweiten Quartal 2025 deutlich weniger Exits gab. Die unsichere Lage rund um US-Zölle ist ein Grund dafür.
Der Aktienkurs von Partners Group verlor bei der Ankündigung Anfang April klar an Wert und hat sich seither kaum erholt. Die starke Erholung der Aktienmärkte und das Erreichen neuer Höchststände könnte jedoch wieder Schwung bringen.
Gleichzeitig wird es für Anbieter schwieriger, neues Kapital zu gewinnen. Das bestätigte CEO David Layton, als er erklärte, dass traditionelle Private-Equity-Fonds derzeit hart um frisches Geld kämpfen müssen.
Ausblick
Das Umfeld für Transaktionen wird sich verbessern. Die Unsicherheit über Zölle ist weitgehend verschwunden, und die Aussicht auf sinkende Zinsen gibt zusätzlichen Antrieb. Damit hellen sich die Perspektiven für Partners Group und die gesamte Branche auf. Zudem will das Unternehmen über neue Partnerschaften – etwa mit BlackRock – weitere Investorengruppen erschliessen. Zusammen mit dem amerikanischen Vermögensverwalter plant Partners Group, Privatmarktanlagen auch vermehrt Privatanlegern zugänglich zu machen. Bislang waren diese weitgehend ausschliesslich grösseren Investoren vorbehalten gewesen.
Bleibt zu hoffen, dass die Aktienkurse die fundamentalen Entwicklungen wieder stärker spiegeln. Einen ersten Hinweis bei Partners Group wird die Veröffentlichung der verwalteten Vermögen am 14. Januar geben.
Disclaimer: Alle Angaben ohne Gewähr. Bei den aufgezeigten Informationen handelt es sich um Werbung gemäss Art. 68 FIDLEG.