VZ Analyse
Neben Mastercard, Chevron und Exxon Mobil legten Amazon und Apple ihre Quartalszahlen offen. Die beiden US-Schwergewichte stellten die Prognosen der Analysten in den Schatten. Dennoch war die Reaktion an der Börse weniger erfreulich.
5. Aug. 2025
Beschreibung
In der vergangenen Woche legten Amazon und Apple, zwei «Magnificent 7» Unternehmen, ihre Zahlen zum zweiten Quartal offen. Sowohl Umsatz als auch der Gewinn pro Aktie übertrafen die Prognosen der Analysten. Dennoch standen am folgenden Handelstag bei beiden Kursverluste zu Buche. Zudem publizierten Mastercard, Chevron und Exxon Mobile ihre Zahlen. Diese konnten, bis auf den Umsatz von Chevron, ebenfalls positiv überraschen. Die Reaktion an der Börse verlief insgesamt freundlicher als bei den beiden Tech-Schwergewichten.
Amazon konnte im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertreffen. Allerdings führte eine zurückhaltende Prognose für das kommende Quartal zu einer gedämpften Reaktion an der Börse. Dies ist vor allem auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit steigenden Investitionen in Künstliche Intelligenz sowie auf den intensiver werdenden Wettbewerb im Cloud-Geschäft zurückzuführen. Obwohl Amazon Web Services weiterhin Marktführer ist, wächst die Konkurrenz durch Microsoft und Google schneller. Positiv hervorzuheben ist das Werbegeschäft, das ein starkes Wachstum verzeichnete und sich zunehmend als profitabler Geschäftsbereich etabliert. Trotz bestehender geopolitischer Risiken zeigt sich Amazon operativ stabil, steht jedoch unter dem wachsenden Druck, die umfangreichen Investitionen in KI mittelfristig zu rechtfertigen.
Apple hat im dritten Quartal deutlich bessere Zahlen vorgelegt als erwartet. Der Umsatz stieg um rund 10 Prozent, das iPhone-Geschäft legte vor allem durch das neue iPhone 16 um ebenfalls zu – das stärkste Wachstum seit Ende 2021. Auch der Mac-Bereich wuchs zweistellig, während iPad- Umsätze rückläufig waren. In China kehrte Apple nach zwei schwachen Quartalen zurück auf Wachstumskurs, unterstützt durch lokale Subventionen. Auch Apple kündigte an, die Investitionen in Künstliche Intelligenz deutlich zu erhöhen. Apple will KI tief in eigene Produkte und Plattformen integrieren und zeigt sich offen für Übernahmen in diesem Bereich. Der Aktienkurs gab nach der Veröffentlichung dennoch leicht nach. Grund hierfür waren die Sorgen um steigende Zollkosten, verhaltene Prognosen und insgesamt nur langsamen KI-Fortschritten.
Mastercard hat im zweiten Quartal 2025 starke Zahlen geliefert: Der Gewinn pro Aktie stieg um über 16 Prozent. Auch der Umsatz legte um fast 17 Prozent zu und wurde durch robuste Verbraucherausgaben, vor allem im Reise- und Freizeitbereich, sowie starkes Wachstum im Bereich der Zusatzservices getragen. Trotz. Mastercard erhöhte seine Aktienrückkäufe deutlich und gab fast 3 Mrd. US-Dollar an Aktionäre zurück. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit weiterem Wachstum im mittleren bis hohen zweistelligen Bereich bei Umsatz und Kosten – getrieben von anhaltend starker Nachfrage, aber begleitet von höheren Anreizen für Kunden und Partner. Auch die Konkurrenten Visa und American Express konnten im gleichen Zeitraum mit soliden Ergebnissen überzeugen.
Chevron hat im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen, verzeichnete jedoch im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang des Reingewinns. Hauptursache hierfür waren niedrigere Ölpreise. Trotz der Preisschwäche konnte das Unternehmen den Rückgang teilweise durch Rekordfördermengen abmildern. Während das Upstream-Geschäft weiterhin profitabel blieb, gingen die Gewinne im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Raffinerie-Sparte konnte hingegen zulegen. Insgesamt zeigt sich Chevron operativ robust und schüttete im zweiten Quartal 5,5 Milliarden US-Dollar an Aktionäre aus.
Exxon Mobil verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang von 23 Prozent, übertraf jedoch die Markterwartungen. Der Rückgang ist vor allem auf niedrigere Ölpreise zurückzuführen. Wie Chevron konnte auch Exxon aufgrund Rekordfördermengen den Rückgang kompensieren. Exxon hält weiter an Kostensenkungsmassnahmen fest, welche bis 2030 weitere 4,5 Mrd. US-Dollar einsparen sollen. Exxon zeigt sich ebenfalls aktionärsfreundlich: im zweiten Quartal wurden insgesamt 9,2 Mrd. US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen ausgeschüttet.
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