Trump entlässt Fed-Gouverneurin – Neue US-Zolldrohungen

Das hat sich ereignet 

Unternehmen

• Flughafen Zürich: Flughafen Zürich steigerte im ersten Halbjahr Umsatz (+2% auf 641 Mio. Franken) und Gewinn (+6% auf 161 Mio. Franken) dank höherem Passagieraufkommen und tieferen Kosten und übertraf damit die Gewinnprognosen. Für das Gesamtjahr erwartet das Management nun erstmals mehr als 32 Mio. Passagiere und hob die Gewinnprognosen leicht an.
• Arbonia: Das Bauzulieferunternehmen Arbonia hat im ersten Halbjahr trotz schwieriger Marktbedingungen deutlich zugelegt: Der Umsatz stieg um knapp 15% auf 307 Mio. Franken, das operative Ergebnis sogar um 23% auf 26 Mio. Franken. Dank des Verkaufs der Klimasparte konnte die Nettoverschuldung stark reduziert werden – und das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen und bis 2029 weiter zu wachsen.
• Roche: Der Pharmakonzern Roche hat in Holly Springs (North Carolina) mit dem Bau seiner ersten Produktionsanlage an der US-Ostküste begonnen, wo ab 2029 Medikamente gegen Fettleibigkeit hergestellt werden sollen. Die Investition von über 700 Mio. Dollar schafft rund 1900 Arbeitsplätze und ist Teil einer umfassenden 50-Mrd.-Dollar-Offensive für Produktions- und F&E-Infrastruktur in den USA.
• Kaffeeindustrie vor Umbruch: Das US-Unternehmen Keurig DrPepper plant, den niederländischen Kaffeehersteller JDE Peet’s für rund 15,7 Mrd. Euro in bar zu übernehmen und anschliessend in zwei an der US‑Börse notierte Gesellschaften aufzuteilen: Global Coffee Co. (rund 16 Mrd. Dollar Jahresumsatz) und Beverage Co. (über 11 Mrd. Dollar Umsatz). Dabei erhalten JDE Peet’s‑Aktionäre ein Angebot von 31.85 EUR pro Aktie, ein Aufschlag von etwa 20–33%. Zwar bleibt Nestlé mit seiner Marke Nescafé und Nespresso der unangefochtene Marktführer, doch die neue Kombination positioniert sich klar als ernsthafte Konkurrenz und zweitgrösster Anbieter im globalen Kaffeemarkt. 

Märkte / Konjunktur 

• Aktien: Der Schweizer Aktienmarkt startete mit einem Dämpfer in die Woche: Der SMI verlor 0,5% auf 12’206 Punkte, wobei insbesondere Straumann und Kühne+Nagel nachgaben, während Amrize den Erholungstrend der Vorwoche fortsetzte. In Europa sorgte ein US-Baustopp für ein Windkraftprojekt für massive Verluste bei Orsted (-16%) und drückte auch Vestas deutlich ins Minus, was den EuroStoxx 50 um 0,8% belastete. An der Wall Street gaben die Kurse nach dem jüngsten Zinsoptimismus wieder nach – der S&P 500 verlor 0,4%, der Nasdaq 100 0,3%. Hintergrund sind neue Sorgen über die US-Zölle und deren mögliche Folgen für Inflation und Konjunktur. Asiens Börsen fallen am Dienstagmorgen nach neuen US-Zolldrohungen und der Absetzung von Fed-Gouverneurin Cook.
• Trump entlässt US-Notenbankerin: US-Präsident Trump hat Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung entlassen – offiziell wegen angeblich falscher Angaben in Hypothekenverträgen. Cook weist die Vorwürfe zurück und kündigte rechtliche Schritte an, während Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed Dollar und asiatische Börsen belasten.
• Neue Zolldrohungen von Trump: US-Präsident Trump drohte am Montag mit „substanziellen“ neuen Zöllen gegen Länder, die ihre Digitalsteuern nicht abschaffen, und kündigte zugleich Exportbeschränkungen für US-Chips an. Er bezeichnete die Abgaben als diskriminierend gegenüber amerikanischen Tech-Giganten wie Meta, Alphabet und Amazon. Separat warnte Trump China, dass auf seltene Erden und Magnete ein 200 %-Zoll fällig werde, sollte Peking die Lieferungen weiter blockieren.
• Stellenabbau in deutscher Industrie: Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr laut einer aktuellen EY-Studie rund 114’000 Stellen gestrichen, wobei die Autobranche mit 51’500 Jobverlusten am stärksten betroffen war. Parallel dazu gingen die Umsätze im zweiten Quartal um 2,1% zurück – die achte Schrumpfung in Folge – belastet durch hohe Energiekosten, US-Zölle, schwache Nachfrage und Konkurrenz aus China. 

Das passiert heute 

• US – Verbrauchervertrauen: Das Conference Board publiziert um 16:00 Uhr die neusten Zahlen zum Verbrauchervertrauen per August 2025. Prognostiziert wird ein Wert von 95,9 zuletzt lag er bei 97,2.