Starkes Wachstum bei Roche – Gerüchte um EU-US-Zolldeal

Das hat sich ereignet 

Unternehmen 

• Nestlé: Der Nahrungsmittelgigant Nestlé erzielte im ersten Halbjahr ein organisches Umsatzwachstum von 2,9 %, getrieben durch Preiserhöhungen – doch Währungseffekte, schwache Nachfrage in China und Nordamerika sowie hohe Rohstoff- und Marketingkosten belasteten Umsatz und Marge. Der operative Gewinn sank um 7,1 %, die Marge auf 16,5 % und der Reingewinn um über 10 %, dennoch hält Nestlé an seinen Margenzielen für das Gesamtjahr fest.
• Roche: Der Pharmakonzern Roche steigerte im ersten Halbjahr die Konzernverkäufe um 7 % (CER), angetrieben von starken Zuwächsen in der Pharmasparte durch Medikamente wie Phesgo und Vabysmo; der Bereich Diagnostics blieb stabil. Der Kerngewinn je Titel stieg um 12 %, der Ausblick auf Umsatz- und Gewinnwachstum im einstelligen Bereich wurde bestätigt.
• Vontobel: Der Zürcher Finanzkonzern Vontobel verzeichnete im ersten Halbjahr  2 Mrd. Franken Nettomittelzuflüsse – überwiegend von Privatkunden – und verwaltet nun 233 Mrd. Franken Vermögen. Trotz eines starken Frankens und Tiefzinsumfelds ging das Betriebsergebnis um 15 % auf 148 Mio. Franken zurück.
• Kühne+Nagel: Der Logistikkonzern Kühne+Nagel steigerte im zweiten Quartal zwar den Umsatz um 2 % auf 6,15 Mrd. Franken, doch belastete die starke Dollarschwäche das Ergebnis deutlich – der Gewinn sank um 15 % auf 298 Mio. Franken. Besonders betroffen war das Seefrachtgeschäft, das in US-Dollar abgerechnet wird, weshalb der Konzern seine EBIT-Zielspanne für 2025 leicht nach unten anpasste. 

Märkte / Konjunktur 

• Aktien: Angetrieben vom US-Japan-Zolldeal und der Hoffnung auf einen ähnlichen Kompromiss mit der EU hat der SMI am Mittwoch kräftig zugelegt und die Marke von 12'000 Punkten überwunden. Der EuroStoxx 50 stieg um 1 %, getrieben vor allem von starken Autowerten. Berichte am Abend über einen bevorstehenden EU-US-Zolldeal haben die Wall Street zusätzlich beflügelt. Der Dow Jones übersprang erstmals seit Januar wieder die 45’000er-Marke. Die japanische Börse zeigt sich auch am Donnerstag freundlich – der breite Topix-Index stieg auf ein neues Allzeithoch.
• EU-US-Zolldeal: Mit Rückenwind einer Financial Times-Meldung legten die US-Börsen am Mittwochabend zu: Demnach nähern sich die USA und die EU einem Kompromiss auf pauschale 15 %-Zölle, um die von Präsident Trump angedrohten 30 % ab August abzuwenden. Bundeskanzler Friedrich Merz deutete am Abend in Berlin ebenfalls an, dass im Handelsstreit „möglicherweise Entscheidungen“ bevorstehen. Die US-Regierung sprach von laufenden Verhandlungen, bezeichnete den Bericht aber als „Spekulation“.
• Trump besucht Fed: Trump hat überraschend einen Besuch bei der Fed angekündigt und erhöht damit den Druck auf Notenbankchef Powell, den er wiederholt kritisiert hat – offiziell geht es um die 2,5 Mrd. Dollar teure Renovierung des Fed-Hauptquartiers. Trotz Trumps Beteuerung, Powell bis zum Amtsende im Amt zu belassen, sorgt der Vorstoss für Spannungen mit dem Prinzip der Zentralbank-Unabhängigkeit und beeinflusst bereits die Märkte. 

Das passiert heute 

• DE – Purchasing Managers' Index (PMI): Um 09:30 Uhr veröffentlicht S&P Global die Vorabschätzung des PMI für das verarbeitende Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor in Deutschland für Juli 2025.
• GB – Purchasing Managers' Index (PMI): Um 10:30 Uhr veröffentlicht S&P Global die Vorabschätzung des PMI für das verarbeitende Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor in Grossbritannien für Juli 2025.
• EZ – Zinsentscheid EZB: Um 14.15 Uhr publiziert die Europäische Zentralbank ihren Zinsentscheid.
• US – Arbeitsmarkt: Um 14.30 Uhr publiziert das US-Arbeitsministerium die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
• EZ - Pressekonferenz EZB: Um 14:45 Uhr hält die EZB eine öffentliche Ansprache.
• US – Purchasing Managers' Index (PMI): Um 15:45 Uhr veröffentlicht S&P Global die Vorabschätzung des PMI für das verarbeitende Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor in Grossbritannien für Juli 2025.
• US – Verkäufe neuer Häuser: Um 16:00 Uhr wird die Anzahl neuer Verkäufe von Einfamilienhäusern in den USA für Juni veröffentlicht. Prognostiziert werden 649'000 Neuverkäufe.