SoftBank treibt Nikkei-Index auf Rekordhoch

VZ Analyse

Die japanische Technologiefirma hat massgeblich zur jüngsten Kursentwicklung des Nikkei beigetragen – dank überraschend starken Quartalszahlen.

12. Aug. 2025

Beschreibung

Vergangene Woche verkündete die japanische Telekom- und Technologiefirma SoftBank Group die Gewinnzahlen für das erste Quartal und übertraf die Erwartungen deutlich. Der Effekt zeigte sich doppelt: Während der Aktienkurs seither 17 Prozent anstieg, kletterte der Nikkei-Index um 3,1 Prozent und notiert nun auf dem höchsten Stand aller Zeiten. Softbank steuerte alleine 1 Prozent zu diesem Plus zu.

Der Grund für den Kurssprung von Softbank lag in einem überraschend starken Quartalsgewinn. Das Unternehmen meldete für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von 421,8 Milliarden Yen. Damit übertraf Softbank die Prognose von 127,6 Milliarden Yen um mehr als das Dreifache und kehrte den Verlust von 174,28 Milliarden Yen aus dem Vorjahreszeitraum ins Gegenteil um.

Der wesentliche Treiber für den hohen Quartalsgewinn waren die Leistungen der Vision Funds, den Vehikeln von SoftBank für Investitionen in Wagniskapital und auch börsenkotierte Firmen. Wagniskapital bezeichnet Investitionen in nicht börsenkotierte Firmen während ihren frühen Wachstums- und Reifephasen. Ziel ist es, das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen und den Unternehmenswert deutlich zu steigern.

Die Vision Funds investieren bevorzugt in Unternehmen, die Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz, Robotik und digitale Plattformen entwickeln. Bekannte Investitionsbeispiele der Vision Funds sind Alibaba, Uber oder OpenAI. Im ersten Quartal erzielten die Vision Funds einen Gewinn von rund 639 Milliarden Yen (4,4 Milliarden US-Dollar).

Die Zugewinne stammten sowohl aus privaten Beteiligungen als auch aus börsennotierten Unternehmen, darunter der der indische Lieferdienst Swiggy und der Mobilitätsanbieter Grab aus Singapur. Zusätzlich beflügelten Erwartungen an bevorstehende Börsengänge von Portfoliounternehmen wie Lenskart und PayPay die Fantasie der Anleger und trugen zur positiven Marktstimmung bei. PayPay ist ein japanisches Fintech für mobile und bargeldlose Bezahlung. Die Bezahlapp ist ein Schwergewicht im japanischen Markt. Mehr als jede zweite Person in Japan nutzt PayPay zum bargeldlosen Bezahlen. Im Juli wurde der 70-millionste Nutzer erreicht und der Ebitda konnte im ersten Quartal um 87 Prozent gesteigert werden im Vergleich zum Vorjahr.

Das japanische Unternehmen startete ursprünglich als Software-Vertreiber. Mittels Investitionstätigkeiten und Diversifikation wurde SoftBank rasch zu einem vielseitigen Technologiekonzern mit Aktivitäten in Telekommunikation, Robotik, Internetdiensten, Medien und Finanztechnologie.

Der Wert des Unternehmens wird stark durch den Erfolg ihrer grossen Beteiligung am IT- und Halbleiterunternehmen ARM beeinflusst. Die Beteiligung macht rund 51 Prozent des Gesamtvermögens aus. Die jüngsten Kurssteigerungen waren jedoch nicht von den Kursteigerungen bei ARM getrieben (siehe Chart). Hingegen vermeldete die zweitgrösste Beteiligungsgesellschaft SoftBank Corp (rund 10 Prozent des Gesamtvermögens) erfreuliche Quartalszahlen und steuerte zum Kursgewinn bei. Die Tochter konnte seinen Umsatz im ersten Quartal um 8 Prozent steigern und ist auf Kurs, das Jahresziel von 25 Prozent Umsatzwachstum zu erreichen.

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