Nvidia übertrifft Erwartungen – US-Zölle lasten auf Konjunkturerwartungen

Das hat sich ereignet 

Unternehmen 

• Nvidia: Das wertvollste Unternehmen der Welt, Nvidia, übertraf im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 46,7 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 1,05 Dollar die Erwartungen, verfehlte aber im Schlüsselbereich Data Center leicht die Umsatz-Prognosen. Während die Nachfrage nach den neuen Blackwell-Chips ausserhalb Chinas stark bleibt, leidet das Geschäft in der Volksrepublik wegen US-Exportbeschränkungen unter einem Komplettausfall. Trotz der starken Zahlen und einer optimistischen Prognose von 54 Milliarden Dollar für das laufende Quartal verlor die Aktie nachbörslich rund drei Prozent.
• Jungfraubahn: Die Jungfraubahn-Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2025 mit 37 Millionen Franken den höchsten Halbjahresgewinn ihrer Geschichte, 7,3% mehr als im Vorjahr. Treiber waren ein um 8,2% höherer Verkehrsertrag von 107,2 Millionen Franken sowie Zuwächse in allen drei Segmenten bei Ertrag und Gästezahlen.
• SoftwareONE: Der IT-Dienstleister SoftwareONE musste im ersten Halbjahr 2025 zwar einen Umsatzrückgang hinnehmen, steigerte dank konsequenter Kostenkontrolle aber deutlich seine Marge. Die Integration von Crayon läuft planmässig, erste Synergien sind sichtbar – und für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen eine bereinigte EBITDA-Marge von über 20 Prozent an.
• Pierer Mobility: Der Motorrad- und Fahrzeughersteller Pierer Mobility hat mit dem erfolgreichen Abschluss der KTM-Sanierung einen Restrukturierungsgewinn von 1,2 Milliarden Euro erzielt, die Nettoverschuldung mehr als halbiert und die Produktion wieder aufgenommen. Trotz stark rückläufigem Umsatz und Absatz im ersten Halbjahr rechnet das Unternehmen dank des Sanierungserfolgs für das Gesamtjahr mit einem positiven EBIT. 

Märkte / Konjunktur

• Aktien: Der SMI legte um 0,4% auf 12’207 Punkte zu, gestützt vor allem von Richemont (+3,5%), das im Schlepptau von Swatch (+6,3%) zulegte. Swatch sorgte mit einem Analysten-Call von CEO Nick Hayek über robuste US-Verkäufe und geplante Preiserhöhungen für Impulse im Uhrensektor. Auch der EuroStoxx 50 schloss leicht im Plus (+0,2%), während der Dax als Ausnahme schwächer tendierte. Belastend war in Europa vor allem der Bankensektor, wo politische Unsicherheiten in Frankreich und die Aussicht auf eine neue Übergewinnsteuer in Italien den Teilindex um 1,3% drückten. Vor den nachbörslich veröffentlichten Nvidia-Zahlen legte der S&P 500 um 0,2% auf ein Rekordhoch zu, der Nasdaq gewann 0,1%. Nach den Ergebnissen starteten die asiatischen Börsen fester: Der Nikkei stieg um 0,5%, die Börse Shanghai um 0,6%.
• US-Zölle belasten die Schweiz: Die Konjunkturaussichten haben sich im August wegen der von den USA eingeführten Zölle massiv eingetrübt: Der UBS-CFA-Indikator sackte von +2,4 auf –53,8 Punkte ab – ein Rückgang in historischem Ausmass. Besonders stark leiden die Erwartungen für den Export, wo neun von zehn Analysten in den nächsten sechs Monaten eine Verschlechterung sehen. Auch global hat sich die Stimmung eingetrübt.
• Weisses Haus wird zum Deal-Maker: In den USA sorgt derzeit eine ungewöhnliche Übernahmewelle für Aufsehen – angeführt nicht von Banken oder Fonds, sondern direkt vom Weissen Haus. Präsident Trump hat bereits einen 10-Prozent-Anteil an Intel erworben und Einnahmeabkommen mit Nvidia und AMD geschlossen. Nun wird sogar diskutiert, dass das Pentagon Anteile an Rüstungsfirmen wie Lockheed Martin übernimmt – ein Novum, das den Einfluss der Regierung auf die Märkte massiv ausweiten würde. 

Das passiert heute 

• CH – Bruttoinlandprodukt: Um 09:00 Uhr wird vom Staatsekretariat für Wirtschaft das Bruttoinlandprodukt im 2. Quartal 2025 veröffentlicht.
• US – Arbeitsmarkt: Um 14.30 Uhr publiziert das US-Arbeitsministerium die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
• US - Bruttoinlandprodukt: Um 14:30 Uhr wird die zweite Prognose bezüglich des BIP für Q2 2025 vom Bureau of Economic Analysis veröffentlicht.