Milliardendeal im KI-Rennen: OpenAI setzt auf AMD

VZ Analyse

OpenAI baut seine KI-Rechenkapazitäten massiv aus und holt AMD als zentralen Partner ins Boot. Die Partnerschaft könnte die Kräfteverhältnisse im globalen Chipmarkt verschieben und neue Impulse für die gesamte Halbleiterindustrie setzen.

8. Okt. 2025

Beschreibung

Strategische Allianz im Wettlauf um KI-Rechenleistung

OpenAI hat mit AMD eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart, um seine KI-Systeme künftig mit zusätzlichen Hochleistungsprozessoren zu versorgen. Damit folgt das Unternehmen auf einen ähnlichen Deal mit Nvidia und setzt auf eine diversifizierte Versorgung, um nicht von einem einzigen Anbieter abhängig zu sein. Die Lieferungen sollen ab der zweiten Hälfte 2026 beginnen und erreichen eine Gesamtrechenleistung von sechs Gigawatt – genug, um grosse KI-Modelle effizient zu trainieren und den Ausbau neuer Rechenzentren voranzutreiben. Im Rahmen der Partnerschaft sichert sich OpenAI zudem die Möglichkeit, auf Basis der aktuellen Aktienanzahl bis zu rund 10 Prozent von AMD zu übernehmen, sofern alle vereinbarten Optionsrechte ausgeübt werden.

Für AMD bedeutet die Allianz einen strategischen Gewinn: Der Konzern rückt in den Fokus der wachsenden KI-Branche, positioniert sich als Alternative zu Nvidia und erhält gleichzeitig die Aussicht auf milliardenschwere Umsätze.

Die Börse honorierte die Partnerschaft und liess die Anteilsscheine von AMD bereits vorbörslich bis zu 33 Prozent in die Höhe schiessen. Bei Börsenschluss blieb unter dem Strich ein Kursgewinn von nahezu 24 Prozent. Konkurrent Nvidia liess am gleichen Handelstag 1,1 Prozent federn.

AMD im Zentrum der KI-Expansion

CEO Lisa Su bezeichnete die Partnerschaft als wichtigen Schritt, der AMD als zentralen Akteur im Aufbau globaler KI-Infrastruktur positioniert. OpenAI profitiert von der zusätzlichen Rechenleistung, während AMD durch das Geschäft nicht nur finanziell, sondern auch strategisch gewinnt. Analysten sehen darin ein Muster für künftige Kooperationen in der Branche: Unternehmen wollen sich von einzelnen Zulieferern unabhängiger machen und gleichzeitig ihre eigene technologische Basis verbreitern.

Neben der reinen Chiplieferung arbeiten OpenAI und AMD auch an der Entwicklung neuer Prozessoren, die speziell auf KI-Anwendungen zugeschnitten sind. Damit entsteht eine Zusammenarbeit, die weit über klassische Kunden-Lieferanten-Beziehungen hinausgeht und den Weg für weitere industrielle Partnerschaften ebnen könnte.

Globale Auswirkungen und Dynamik der Branche

Die Partnerschaft hat über die beiden Unternehmen hinausreichende Folgen. Aktienkurse von AMD und anderen Halbleiterunternehmen reagierten mit deutlichen Kursgewinnen, und auch Zulieferer in Asien profitieren von der erwarteten höheren Nachfrage nach Hochleistungschips. Der Ausbau der KI-Infrastruktur löst eine Kettenreaktion entlang der gesamten Halbleiterwertschöpfungskette aus – von Design und Fertigung über Materialien bis hin zu Testprozessen.

Gleichzeitig spiegelt der Deal die strategische Dimension der KI-Expansion wider. Länder und Unternehmen sichern sich technologische Führungspositionen, während sich OpenAI als zentraler Knotenpunkt etabliert, der Zugang zu globalen Märkten und kritischer Infrastruktur kontrolliert. Trotz vorsichtiger Stimmen wegen hoher Bewertungen bleibt der Tenor klar: Wer die leistungsfähigsten Chips liefert, spielt künftig eine Schlüsselrolle in der KI-Revolution.

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