VZ Analyse
Komax kämpft mit Gegenwind: Schwache Autoproduktion, geopolitische Risiken und der starke Franken belasten das Geschäft. Trotz Sparkurs bleiben die kurzfristigen Aussichten eingetrübt.
10. Sep 2025
Beschreibung
Die Geschäfte von Komax stehen weiterhin unter einem schwierigen Stern. Das Marktumfeld bleibt herausfordernd, geprägt von einer schwacher Automobilproduktion, geopolitischen Spannungen und handelspolitischen Unsicherheiten. Viele Kunden zeigen sich entsprechend zurückhaltend bei Investitionen, sodass eine schnelle Besserung der Lage nicht in Sicht ist.
Im ersten Halbjahr 2025 musste die Gruppe einen deutlichen Umsatzrückgang von 13,3 Prozent auf 280,3 Millionen Franken hinnehmen. Besonders in Nord- und Südamerika brach das Geschäft ein, auch Europa verzeichnete zweistellige Rückgänge. Zwar konnte der Bestellungseingang im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,9 Prozent auf 277,4 Millionen Franken gesteigert werden, doch lag der Wert unter dem Niveau des zweiten Halbjahres 2024. Die Book-to-Bill-Ratio von 0,99 signalisiert zudem eine schwache Dynamik im Auftragseingang.
Die Probleme in der Automobilindustrie, dem wichtigsten Absatzmarkt von Komax, schlagen direkt auf die Geschäftszahlen durch. Hinzu kommen Belastungen durch die US-Zollpolitik, die zu Unsicherheit bei Kunden führt. Entsprechend ist es auch für Komax schwierig, allfällige sekundäre Effekte auf das Geschäft abzuwägen. Auch auf der Währungsseite ist Komax mit dem starken Franken unter Druck. Angesichts dieser Lage hat Komax seine mittelfristigen Umsatzerwartungen um 10 bis 15 Prozent nach unten korrigiert.
Als logische Konsequenz setzt das Management den bereits 2024 eingeschlagenen Sparkurs konsequent fort. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten, die Straffung des Produktportfolios und ein Stellenabbau von mehreren Hundert Mitarbeitenden sollen die Kostenbasis bis 2026 um rund 25 Millionen Franken reduzieren. Immerhin konnte so trotz Umsatzeinbruch ein positives EBIT von 6,2 Millionen Franken erzielt werden. Unter dem Strich fiel das Ergebnis allerdings mit –3,5 Millionen Franken negativ aus.
Die Verschuldung bleibt ein weiterer Unsicherheitsfaktor. Per Mitte 2025 lag die Nettoverschuldung bei gut 101 Millionen Franken, was den Spielraum in einem stark zyklischen Geschäft einengt. Eine Dividende wird weiterhin nicht ausgeschüttet, was die Attraktivität der Aktie zusätzlich mindert.
Die nächsten Eckpunkte zum Geschäftsjahr 2025 will Komax am 20. Januar 2026 vorlegen. Viel Optimismus sollte man sich nicht machen. Obwohl die Prognosen konservativ sind und schon viel Negatives im Aktienpreis vorhanden ist, benötigt es zur Zielerreichung eine Nachfrageerholung, welche derzeit nicht absehbar ist.
Ein Lichtblick könnte langfristig die Erschliessung neuer Segmente sein. Mit Maschinen zur Verarbeitung von Datenleitungskabeln adressiert Komax ein Feld, das im Zuge der Digitalisierung und zunehmenden Elektrifizierung an Bedeutung gewinnen dürfte. Sollte es gelingen, hier Marktanteile aufzubauen, könnte daraus ein neuer Wachstumstreiber entstehen. Bis dahin aber bleibt die Komax-Aktie eine Wette auf bessere Zeiten in der Automobilindustrie und damit riskant.
Disclaimer: Alle Angaben ohne Gewähr. Bei den aufgezeigten Informationen handelt es sich um Werbung gemäss Art. 68 FIDLEG.