Belimo: Abkühlen, bevor es wieder heisser wird

VZ Analyse

Im Hintergrund der Digitalisierung leisten Rechenzentren Schwerstarbeit. Damit sie nicht überhitzen, liefert Belimo zuverlässige Kühlsysteme. Das unscheinbare Schweizer Unternehmen nimmt eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung hoher Rechenleistungen ein.

22. Juli 2025

Beschreibung

Der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz führt dazu, dass in Zukunft viel mehr Rechenleistung benötigt wird. Deswegen werden viele neue Daten-Center gebaut. Da die Bereitstellung der Rechenleistung Wärme erzeugt, müssen Rechenzentren entsprechend gekühlt werden. Belimo nutzt dieses Wachstumspotenzial gezielt für sich und ist in diesem Nischenmarkt hervorragend positioniert. Als weltweiter Marktführer für die energieeffiziente Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen tragen die Lösungen von Belimo dazu bei, überschüssige Wärme mit minimalem Energieeinsatz abzuleiten. Das senkt die Betriebskosten der Rechenzentren deutlich. Besonders in der vermehrt eingesetzten Flüssigkühlung gelangen zahlreiche Komponenten von Belimo zum Einsatz.

Die Kombination aus der Zunahme von Rechenzentren und der Steigerung der benötigen Kühlleistung zeigt sich in den neusten Umsatzzahlen von Belimo. Insgesamt konnte der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um 18,6 Prozent auf rund 562 Millionen Franken gesteigert werden. Das lag über den Erwartungen der Analysten. Der Wachstumstrend konnte gegenüber dem Vorquartal insgesamt gehalten werden. Mit einer 50-prozentigen Zunahme hat besonders die Sparte Rechenzentren diese Steigerung angetrieben.

Besonders erfolgreich wirtschaftete Belimo in der Marktregion Amerika. Dort konnte das Unternehmen von der allgemein starken Wachstumsdynamik profitieren und zusätzlich Marktanteile gewinnen. Amerika ist mittlerweile in Bezug auf die absoluten Umsatzzahlen die grösste Marktregion des Unternehmens. Als Reaktion auf die Zolldiskussionen hat Belimo im Juli ausserordentliche Preiserhöhungen vorgenommen. Dadurch sollen die Auswirkungen der Zölle auf das operative Ergebnis abgefedert werden. Diese Preiserhöhungen könnten sich jedoch negativ auf die Nachfrage in den USA auswirken.

Eine weitere Herausforderung ist die Abschwächung des Dollars. Da Belimo rund die Hälfte des Gruppenumsatzes in den USA erwirtschaftet, werden die Erträge ebenfalls in Dollar erzielt, obwohl die Kosten teilweise in anderen Währungen anfallen. Der schwache Dollar könnte sich also zusätzlich nachteilig auf die Geschäftsentwicklung auswirken.

Deswegen ist es für Belimo umso erfreulicher, dass sich auch die Marktregionen Europa und Asien hervorragend entwickeln. Beispielsweise kletterte in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) der Umsatz um 8,3 Prozent auf 216,3 Millionen Franken nach oben, was in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld beachtlich ist.

Angesichts des Gegenwinds aus dem Devisenmarkt und den Preiserhöhungen könnte das kommende Quartal schwieriger werden. Zudem ist die Aktie nach dem Kursfeuerwerk in den letzten Wochen nicht günstig bewertet. Der Erfolg aus der Vergangenheit erhöht den Druck für die Zukunft. Gut möglich, dass der Aktienkurs eine kurzfristige Verschnaufpause einlegt und durch Gewinnmitnahmen gekennzeichnet wird. Dies bietet Chancen für einen Einstieg.

Mit innovativen Produkten zum Thema Energieeffizienz bleiben die langfristigen Perspektiven von Belimo attraktiv. Die steigende Nachfrage nach Flüssigkeitskühlungsanwendungen in Rechenzentren bildet dabei der zentrale Wachstumstreiber. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert Belimo in den Kapazitätsausbau in der Schweiz, China und den USA. Langfristig ist das Unternehmen optimal positioniert, um mit Kühlsystemen vom allgemeinen KI-Trend profitieren zu können.

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