VZ-Analyse

Aktien im Vergleich: Logitech und Sony

Sowohl Logitech als auch Sony überzeugten mit ihren Quartalszahlen. In Folge des Handelskonflikts erwarten beide Unternehmen aber zusätzliche finanzielle Belastungen. Preiserhöhungen sollen Aufwind bringen.

19. Mai 2025
Kursverlauf Logitech

Überzeugendes Ergebnis getrübt von Währungseffekten

Logitech ist ein Schweizer Unternehmen, welches Computerperipheriegeräte sowie Softwarelösungen herstellt und vertreibt. Das Unternehmen hat verschieden Geschäftssparten, wobei die grösste Sparte Gaming rund einen Viertel ausmacht. Einen massgeblichen Teil des Umsatzes wird ebenfalls durch Tastaturen, Mäuse und Webcams erwirtschaftet. Der Umsatz verteilt sich geografisch auf die Regionen Amerika (44%), Europa, Afrika und Naher Osten (30%) sowie Asien und Pazifik (26%).

Logitech hat im Geschäftsjahr 2024 trotz globaler Herausforderungen wie neuen US-Zöllen und einem volatilen Marktumfeld eine solide Leistung gezeigt. Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz um fast 3 Prozent auf 908 Mio. CHF und übertrafen damit die Erwartungen der Analysten. Der Reingewinn hingegen liess in Franken gerechnet um 11 Prozent federn. Grund für diese Resultat ist vor allem der schwache US-Dollar, welcher sich seit Beginn des Jahres stärker abwertete. Überzeugend war hingegen das Gaming-Segment, welches seit der Covid Pandemie wieder auf einem Höchststand notiert. Obwohl das Ergebnis auf ganzer Linie überzeugte, verzichtete Logitech auf eine Prognose für die kommenden Quartale.

Logitech kam seit der Ankündigung der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung auch an der Börse unter Druck. Der Aktienkurs notierte zwischenzeitlich bei einem Minus von über 25 Prozent, konnte sich aber nach der schrittweisen Deeskalation erholen. Insbesondere nach den erfolgreichen Gesprächen zwischen den beiden Grossmächten USA und China. Diese Vereinbarung sieht eine 90-tägige Reduzierung der bisher reziproken Zölle vor. Dies ist insbesondere von Wichtigkeit, da Logitech rund 40 Prozent aller Produkte in China produziert.  Logitech plant jedoch, seine Abhängigkeit von China bis Ende 2025 auf 10 Prozent zu reduzieren und stattdessen verstärkt auf Länder wie Malaysia, Vietnam, Thailand, Taiwan und Mexiko zu setzen. In den USA hat Logitech bereits die Preise für seine Produkte um etwa 10 Prozent erhöht, um die Margen zu sichern. Weitere Preisanhebungen können laut CEO Hanneke Faber durchgeführt werden, sind aber aktuell als unwahrscheinlicher einzustufen.

Kursverlauf Logitech

Aus technischer Sicht positionieren sich die Analysten mehrheitlich zwischen einer Kauf- und Halteempfehlung. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr notiert bei 18 und leicht unterhalb des aktuellen KGVs. Seit dem Tief vom 9. April, konnte die Aktie über 30 Prozent an Boden gut machen und notiert über drei Jahre bei einem Kursgewinn von rund 24 Prozent.

Milliardenrückkauf beflügelt Sony an der Börse

Sony Group ist ein japanischer Technologiekonzern mit Hauptsitz in Tokio. Das Unternehmen ist in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig, darunter Unterhaltungselektronik, Musik, Film, Gaming und Finanzdienstleistungen. Zu den bekanntesten Produkten zählen die PlayStation-Konsolenreihe, Bravia-Fernseher und Alpha-Kameras. Sony wird in verschieden Sparten unterteilt, wobei die relevanteste Game & Network Services rund einen Drittel des Umsatzes generiert. Geografisch betrachtet erwirtschaftet das Unternehmen den Umsatz hauptsächlich im Heimmarkt Japan (23%), den USA (29%) sowie Europa und Asien-Pazifik mit jeweils 20 Prozent.

Die jüngsten Finanzergebnisse zeigen einen signifikanten Umsatzrückgang von etwa einem Viertel im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Analysten prognostizierten zwar einen Rückgang des Umsatzes, jedoch nicht in dieser Grössenordnung. Ein anderes Bild zeigt wiederum der Reingewinn, welcher die Erwartungen deutlich übertreffen konnte. In Schweizer Franken gerechnet resultierte eine Zunahme des Reingewinns um rund 53 Prozent. Getrieben wurde der starke Gewinnsprung durch die Bereiche Musik, Videospiele und Film. Sony prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr nur einen geringen Gewinnanstieg, hauptsächlich aufgrund der geschätzten Belastung von 100 Milliarden Yen (etwa 570 Millionen CHF) durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Dies könnte sich nach der temporären Zollsenkung allerdings wieder ändern. Wie Logitech passt auch Sony seine Preise aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten an und hat im April die Preise für die Playstation 5 in Europa und Australien erhöht. Zudem kündigte Sony ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 250 Mrd. Yen (1.43 Mrd. CHF) an. Am Tag der Veröffentlichung avancierte die Aktie von Sony über 3 Prozent. Strategisch strebt Sony eine Expansion im Unterhaltungssektor an, unter anderem durch eine Partnerschaft mit Kadokawa, einem japanischen Medienkonzern.

Kursverlauf Sony

Das derzeitige KGV von Sony ist identisch zu Logitech, während das erwartete laut Prognose weniger sinken wird. Unterschiede zeigen sich hingegen bei den Analystenempfehlungen. Ein Grossteil dieser stuft die Aktie klar zum Kauf ein. Der Aktienkurs entwickelte sich auf Dreijahressicht mit einer Performance von rund 41 Prozent erfreulich.
 

Quelle: Bloomberg

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