Aktien im Vergleich – Apple und Alphabet

iPhone & Mac stärken Apple

Apple hat im zweiten Quartal ein starkes Ergebnis vorgelegt und die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Getragen wurde das Ergebnis vor allem von einem deutlichen Umsatzanstieg beim iPhone, das zweistellig zulegte und seine zentrale Rolle im Konzernportfolio unterstrich. Auch das Mac-Geschäft zeigte sich überraschend stark und erholte sich nach einer längeren Schwächephase. Weniger dynamisch entwickelten sich hingegen die iPad- und Wearable-Sparten, die Rückgänge verzeichneten. Ein stabilisierender Faktor bleibt das Servicegeschäft, das mit zweistelligem Wachstum einen immer grösseren Anteil am Gesamtergebnis einnimmt und massgeblich zur hohen Profitabilität beiträgt. Trotz steigender Kosten, insbesondere durch Zölle, konnte Apple seine Margen halten und einmal mehr seine Preissetzungsmacht und operative Effizienz demonstrieren.

Apple warnte vor steigenden Zollkosten, die im Juni-Quartal bereits 800 Millionen Dollar betrugen und im September-Quartal bei rund 1,1 Milliarden US-Dollar liegen könnten. Das Unternehmen betonte, dass ein Teil des Umsatzwachstums auf Vorzieheffekte durch Zollängste zurückzuführen sei. Regional gesehen war das länger schwächelnde China ein Lichtblick: Dort stiegen die Umsätze um 4 Prozent leicht, auch dank staatlicher Subventionen für bestimmte Produkte.

Abseits der Quartalszahlen baut Apple seine KI-Strategie aus. Apple kündigte deutlich steigende Investitionen sowie Akquisitionen in diesem Bereich an, auch wenn bisher keine grossen Übernahmen erfolgt sind. Parallel kursieren Berichte, dass Apple erwägt, den Sprachassistenten Siri mit Googles KI «Gemini» zu verknüpfen. Gespräche mit Google, Anthropic und OpenAI laufen, eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Apple wird damit für eine Verzögerung von Siris lang angekündigtem KI-Upgrade kritisiert, das ursprünglich für Frühjahr 2025 geplant war und nun verschoben wurde.

Der Aktienkurs von Apple verlief in den vergangenen drei Jahren volatil. Dennoch lässt sich ein klarer Aufwärtstrend erkennen, der in einem Kursanstieg von rund 50 Prozent über die gesamte Laufzeit resultiert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr deutet auf eine Gewinnsteigerung hin. Die Analysten sind verhalten positiv gestimmt, wobei nur ein geringe Anzahl Verkaufsempfehlungen vorliegen.

Alphabet wächst trotz Auflagen

Alphabet überzeugte im zweiten Quartal mit einem breiten Wachstum und starken Kennzahlen. Die Werbesparte, traditionell das Kerngeschäft des Konzerns, legte solide zu und unterstreicht die Marktführerschaft von Google im digitalen Anzeigenmarkt. Besonders dynamisch entwickelte sich die Cloud-Sparte, die erneut zweistellig wuchs und ihre Bedeutung als künftige Wachstumssäule festigt. Auch YouTube trug mit steigenden Umsätzen zum positiven Gesamtbild bei. Alphabet konnte damit seinen Umsatz deutlich steigern und die Erwartungen am Markt übertreffen. Gleichzeitig gelang es dem Unternehmen, die operative Effizienz hochzuhalten und den Reingewinn spürbar zu steigern – ein Zeichen für ein robustes Geschäftsmodell, das sowohl im Kerngeschäft als auch in neuen Bereichen skaliert.

Die Zahlen kamen in einer Phase grosser rechtlicher Herausforderungen. In einem historischen Kartellverfahren wurde Alphabet im August 2024 schuldig gesprochen, ein illegales Monopol im Bereich Internetsuche und Werbung zu halten. Die Auflagen: Alphabet muss Wettbewerbern Suchmaschinendaten zugänglich machen, darf aber Chrome und Android behalten. Exklusive Verträge, die Konkurrenten ausschliessen, sind künftig verboten. Auch Googles Generative-AI-Produkte unterliegen strengeren Kontrollen. Trotz der Auflagen legte die Aktie nachbörslich zu, da Anleger die Konsequenzen als moderat bewerten. Weitere Prozesse, etwa wegen des App Stores und Online-Werbung, stehen noch bevor.

Parallel treibt Alphabet seine KI-Strategie aggressiv voran. Das Unternehmen meldete über zwei Milliarden monatliche Nutzer für AI Overviews, seine KI-gestützte Suche, sowie 450 Millionen monatliche Nutzer der Gemini-App. Die Cloud-Sparte profitiert von neuen Partnerschaften, darunter eine enge Kooperation mit OpenAI, das künftig Googles Infrastruktur für ChatGPT nutzt.

Der Aktienkurs von Alphabet kennt in den vergangenen drei Jahren nur eine Richtung: nach oben. Abgesehen von zwei kurzzeitigen Korrekturen setzte sich der Aufwärtstrend ungebrochen fort. Der kräftige Abverkauf zu Jahresbeginn bis April geriet dank solider Quartalszahlen schnell in Vergessenheit. Im betrachteten Zeitraum legte die Aktie rund 110 Prozent zu. Analysten sprechen sich klar und deutlich für einen Kauf aus. Auch das KGV dürfte Prognosen zufolge im laufenden Jahr deutlich sinken, was auf steigende Gewinne hindeutet.

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