Hypotheken

Weniger für die Hypothek zahlen – drei Strategien haben sich bewährt

Viele Wohneigentümer machen sich Sorgen, dass die Hypothekarkosten weiter steigen. Wer über die Jahre viel Geld sparen will, hat mehrere Optionen.

Stefan Bestler
Hypothekarexperte
Publiziert am
04. Oktober 2023

Wer eine Hypothek aufnimmt, bindet sich in der Regel für lange Zeit an die Bank. Damit ist auch die Gefahr gross, über viele Jahre zu viel zu bezahlen. Darum: Wer seine Kosten im Griff behalten will, sollte bei den folgenden drei Punkten ansetzen.

1) Optimierte Strategie

Der beste Weg, um viel Geld zu sparen, sieht so aus: Hypothekarnehmer kombinieren verschiedene Laufzeiten und Hypothekarmodelle so, dass alles zu ihrer Risikofähigkeit und ihren Bedürfnissen passt. Das bedeutet meistens auch: Nicht alles auf eine Karte setzen. Wer zum Beispiel 2012 eine 10-jährige Festhypothek über 500'000 Franken aufnahm, zahlte insgesamt 94'000 Franken Zinsen. Mit einer Geldmarkthypothek waren es 54'000 Franken weniger.

Tipp: Wenn es Ihnen wichtig ist, Ihre Zinskosten im Voraus genau zu kennen, nehmen Sie einen Teil fest und den Rest als Geldmarkthypothek auf. Leiten Sie den richtigen Mix sorgfältig her. Er hängt davon ab, wie Sie mit Zinsschwankungen umgehen können und welche Zinsentwicklung Sie erwarten.

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2) Besseres Rating

Sparpotenzial bietet auch das persönliche Kredit-Rating. Wird man von der Bank als erstklassiges Risiko eingestuft, zahlt man in der Regel weniger. Wer dagegen nicht in allen Kriterien die Bestnote erreicht, zahlt einen Risikozuschlag. Oft kann man das persönliche Rating verbessern. Die wichtigsten Kriterien sind eine tiefe Belehnung und eine gute Tragbarkeit:

  • Je kleiner die Verschuldung im Verhältnis zum Wert des Eigenheims, desto kleiner das Risiko der Bank.  
  • Je tiefer die laufenden Kosten (Zinsen, Unterhalt, Amortisation) im Verhältnis zum Einkommen, desto besser ist die Tragbarkeit.
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Hypothekarzinsen sparen

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Tipp: Sprechen Sie mit Ihrer Bank, wenn Sie heute deutlich mehr verdienen im Job, Geld geerbt haben oder andere Vermögenswerte als zusätzliche Sicherheit anbieten können. Der Wert der Liegenschaft wirkt sich direkt auf die Belehnungshöhe aus. Lassen Sie darum Ihr Eigenheim neu schätzen, wenn Sie renoviert oder umgebaut haben.

3) Günstigere Anbieter

Wer viele Angebote vergleicht und hartnäckig verhandelt, bekommt die günstigste Hypothek – davon sind viele überzeugt. Doch in den meisten Fällen lohnt es sich nicht, "zig" Offerten einzuholen. Denn mehr als 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte lassen sich so kaum sparen. Und speziell ausgehandelte Konditionen sind oft nur auf den ersten Blick ein Schnäppchen – die Bank hat sie bereits eingepreist oder holt sich den "entgangenen" Ertrag auf anderem Weg vom Kreditnehmer zurück.

Tipp: Neben dem Zinssatz sind weitere Kriterien entscheidend. Achten Sie auf die Qualität der Beratung und Betreuung. Viele Bankberater sind eigentlich Verkäufer und keine Berater. Sie haben also einen Interessenkonflikt.

Mit Testfragen finden Sie heraus, wie sattelfest der Berater ist: Wie ist die Tragbarkeit, wenn ich in Rente gehe? Was passiert, wenn ich das Haus verkaufen muss – bekomme ich Geld zurück, wenn die Bank dabei einen Zinsgewinn macht? Kann ich die Hypothek in zwei Jahren für einen Umbau erhöhen? Ausweichende Antworten sind ein Zeichen für fehlende Kompetenz.

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