Pensionierung

Minus 21 Prozent: Die Rente wird immer kleiner

Die Renten schrumpfen weiter, weil viele Pensionskassen ihre Leistungen kürzen. Besonders betroffen sind Personen mit mittleren und hohen Einkommen. Wer ohne finanzielle Sorgen in Pension gehen möchte, muss rechtzeitig Massnahmen treffen.

Karl Flubacher
Geschäftsleiter Region Nordwestschweiz und Westschweiz
Publiziert am
28. August 2023

Eigentlich sollten die Renten aus AHV und Pensionskasse (PK) zusammen 60 Prozent des letzten Lohns ersetzen und so ein angenehmes Leben nach der Pensionierung ermöglichen. Allerdings gibt es heute aus AHV und PK rund einen Fünftel weniger Geld als noch vor 20 Jahren. Das zeigt das aktuelle Pensionierungs-Barometer des VZ VermögensZentrums.

VZ-Studie

VZ Pensionierungs-Barometer 2023

Die Studie untersucht die Entwicklung der Renten aus der AHV und der Pensionskasse.

Demnach konnte ein 55-Jähriger mit einem Jahreseinkommen von 120'000 Franken im Jahr 2002 eine Rente von 74'920 Franken erwarten. Heute sind es noch 59'200 Franken – satte 15’720 Franken weniger (siehe Grafik). Und die Erfahrung zeigt: Die effektiv bei der Pensionierung ausbezahlte Rente dürfte nochmals deutlich tiefer sein. 

Der Grund liegt bei den Pensionskassen. Die PK-Rente sank innert 20 Jahren um gut 40 Prozent – und wird wohl weiter sinken. Da die Menschen immer länger leben, müssen viele Pensionskassen ihre überobligatorischen Leistungen kürzen. Mit der geplanten BVG-Reform, die den gesetzlichen Umwandlungssatz von 6,8 auf 6 Prozent reduzieren will, sinken dann auch die Renten im Obligatorium – sofern das Stimmvolk Ja sagt.

Renten von Gutverdienenden sinken stärker

Gutverdienende sind daher besonders betroffen. Sie haben durch ihre höheren Löhne oft mehr in der Pensionskasse angespart – vor allem im Überobligatorium. Sinken die Umwandlungssätze, gehen ihre Renten deutlich zurück. Jemand, der 150'000 Franken pro Jahr verdient, wird beispielsweise noch weniger als 44 Prozent seines Lohns als Rente bekommen. Vor 20 Jahren wären es noch 58 Prozent gewesen. Bei einem Einkommen von 100'000 Franken sinkt die Quote von 62 auf 53 Prozent.

Zwar stieg die AHV-Rente im gleichen Zeitraum um 19 Prozent an. Sie wird – im Gegensatz zu den allermeisten PK-Renten – regelmässig der Teuerung angepasst. Das reicht aber nicht, um den Rückgang auszugleichen: Die Lücke zwischen dem letzten Lohn und der Rente wächst weiter an.

Rechtzeitig vorsorgen

Nach einem erfüllten Arbeitsleben die Seele baumeln lassen und die Früchte seiner Arbeit geniessen – dieser Traum rückt mit den schrumpfenden Renten für viele in weite Ferne. Es sei denn, man trifft rechtzeitig Massnahmen. 
 

Merkblatt

Checkliste für die Planung Ihrer Pensionierung

Das Merkblatt beschreibt die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Planung Ihrer Pensionierung berücksichtigen sollten.

Dazu gehört etwa ein Budget. So sieht man, wie viel man zusätzlich sparen muss, um im Alter schmerzhafte Einbussen zu vermeiden. Wer länger erwerbstätig bleibt und seine AHV-Rente aufschiebt, bekommt lebenslang eine höhere Rente. Eine Teilpensionierung hilft dagegen, die Steuerlast zu reduzieren. Ebenfalls einen Einfluss auf die Steuern hat der Entscheid, ob man sein Pensionskassengeld als Rente, als Kapital oder als Mix aus beidem bezieht. Wer seine Steuern richtig optimiert, hat im Alter mehr Geld zum Leben.

Tipp: Das private Sparen wird immer wichtiger. Je früher Sie damit beginnen, desto mehr Geld haben Sie nach der Pensionierung zur Verfügung. Eine Möglichkeit sind freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse. Die Einkäufe können Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen – genauso wie Einzahlungen in die Säule 3a. Für das 3a-Sparen bieten viele Banken ein Zinskonto oder eine Lösung mit Wertschriften an, wobei Aktien, Obligationen und Co. langfristig meist höhere Erträge bringen. Hier ist es wichtig, dass Sie keine Einzahlung verpassen. So verbessert sich nicht nur Ihre persönliche Vorsorge, Sie sparen auch viel Steuern. Und wählen Sie beim Sparen mit Wertschriften eine kostengünstige Lösung. Bewährt haben sich insbesondere ETF, also passive Anlagefonds mit tiefen Gebühren.

Wer ohne finanzielle Sorgen in Pension gehen möchte, muss sich gut informieren. Bestellen Sie die neue kostenlose Studie "VZ Pensionierungs-Barometer 2023". Mit dem Merkblatt "Checkliste für die Planung der Pensionierung" erfahren Sie, wie Sie Lücken rechtzeitig schliessen können. Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.